VfL
Bochum - 1. FC Union Berlin (1:0) 2:2
Spielort: Ruhrstadion, Bochum
Zuschauer:
24.500
VfL: Riemann -
Celozzi, Bella-Kotchap, Fabian, Soares (69.Kokovas) - Eisfeld -
Pantovic (67.Tesche), Losilla,
Weilandt (90.+4 Baack) - Ganvoula, Hinterseer
FCU:
Gikiewicz - Trimmel, Friedrich, F.Hübner (74.Abdullahi),
Reichel -
Schmiedebach (60.Gogia) - F.Kroos (51.Mees), Zulj, Prömel -
Andersson, Polter
Tore:
1:0 Losilla (24., Linksschuss, Vorarbeit Soares),
2:0 Ganvoula (49., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Vorarbeit Hinterseer),
2:1 Prömel (83., Rechtsschuss, Vorarbeit Gogia),
2:2 Mees (86., Rechtsschuss)
Schiedsrichter: Harm
Osmers
(Hannover)
Gelb-Rote
Karte: Ganvoula (Bochum, 72.)
Das
letzte Heimspiel und letzte Saisonspiel der Spielzeit 18/19 brachte ein
für Bochumer Verhältnisse wahres Spektakel hervor.
Die
Gäste vom 1. FC Union Berlin hatten in diesem
Aufeinandertreffen
noch die Chance auf den direkten Aufstieg in die 1. Bundesliga, mussten
allerdings auf einen zeitgleichen Ausrutscher des SC Paderborn, der bei
Dynamo Dresden antreten musste, hoffen, und in Bochum gewinnen, weil
der Aufstiegskonkurrent aus Ostwestfalen auch noch das bessere
Torverhältnis hatte. Das hatte vor dem Spiel
natürlich auch
zur Folge, dass quasi ganz Berlin-Köpenick bei diesem
vielleicht
historischen Spiel, das den ersten Bundesliga-Aufstieg der
Vereinsgeschichte bringen konnte, dabei sein wollte. Obwohl der VfL
Bochum das Kartenkontingent für die Gästefans auf
5.000
Tickets aufgestockt hatte und selbst Tickets nur an Mitglieder und
Dauerkarteninhaber verkauft hatte, waren schließlich weit mehr als
5.000 rotgekleidete Gästefans im Ruhrstadion. Und diese
sorgten
für einen der besten Gästesupporte der letzten 20
Jahre im
Ruhrstadion. Man spürte schon lange vor dem Anpfiff, dass die
Fans
der Unioner heiß wie Frittenfett waren. Aber auch die
Heimfans
(mich eingeschlossen) waren durch die vielen Rotgekleideten im Rund
angestachelt und so war der Heimsupport auch nach langer Zeit mal
wiede sehr in Ordnung.
Dass das so war, lag aber natürlich auch am VfL-Team, das an
diesem Nachmittag kämpfte und grätschte, als könnte man
selbst noch
den
Aufstieg schaffen. Gleichzeitig wirkten die Gästespieler durch
die
tolle Atmosphäre ihrer Anhänger so gar nicht beflügelt,
sondern eher
blockiert und
nervös. Union war über die 90 Minuten zwar das deutlich
aktivere Team, aber konnte das nicht wirklich in Tore oder Torchancen
umsetzen, und blieb vor dem Bochumer Tor meist sehr harmlos. Diesen
Eindruck bestätigen auch die Statistiken, die besagen, dass Union
fast überall vorne lag, z. B. beim Ballbesitz, bei den
Torschüssen und bei den Ecken. Aber bei der Zweikampfquote lag der
VfL vorne und nach Toren bis kurz vor dem Ende auch.
Obwohl Union also optisch überlegen wirkte, hatte der VfL auch
schon in der ersten Halbzeit die besseren Torchancen. Pantovic vergab
die erste Großchance für den VfL schon in der 4. Minute. In
der 24. Minute gingen die Gastgeber dann mittlerweile auch verdient
durch Losilla in Führung, der schön in den freien Raum
gesprintet war und mit dem schwächeren linken Fuß zum 1:0
vollendete. Auch danach blieb es beim gleichen Bild, dass Union trotz
Ballbesitzfußball ziemlich ungefährlich wirkte. Trotzdem war
für die Gäste in Sachen Aufstieg weiter alles drin, denn
Konkurrent Paderborn lag zur Halbzeit mit 1:2 bei Dynamo Dresden
hinten. Kurz nach der Pause dann das 2:0 für den VfL, als Ganvoula
einen Foulelfmeter (nach Foul an Hinterseer) sicher verwandelte.
Jetzt zog der VfL sich komplett zurück und lauerte nur noch auf
Konter. Einer davon hätte in der 58. Minute, wiederum durch
Pantovic, fast zum 3:0 geführt. Trotz weiterer Überlegenheit
kam Union weiterhin kaum mal zu gefährlichen Aktionen. Die Wende
gab es erst in der 72. Minute, als der heute total überforderte
Schiri Osmers Bochums Ganvoula nach einer harmlosen Aktion die
Gelb-Rote Karte zeigte. In Überzahl war es für die Gäste
jetzt ein ganz anderes Spiel, und weil man gleichzeitig vernahm, dass
Paderborn mittlerweile mit 1:3 in Dresden zurücklag, war man auch
immer noch im Aufstiegsrennen. Es folgte ein Doppelschlag für
Union in der 83. und 86. Minute, der nicht nur das Spiel ausglich,
sondern dafür sorgte, dass Union jetzt nur noch ein einziges Tor
zum direkten Aufstieg in die Bundesliga fehlte. Bochum wankte in dieser
Phase, aber fiel nicht, sondern hielt weiterhin bravorös dagegen.
Trotzdem hatte der eingewechselte Abdullahi in der sechsten Minute der
Nachspielzeit noch die hundertprozentige Chance zum Siegtor, aber
Riemann hielt klasse. So blieb es beim insgesamt verdienten 2:2, was
für den VfL einen versöhnlichen Saisonabschluss bedeutete.
Für Union Berlin bedeutete das Ergebnis, dass man
anschließend noch in die Bundesliga-Relegation gegen den 16. der
1. Bundesliga, den VfB Stuttgart, musste. Der VfL beendete die Saison
auf Platz elf, also weit hinter dem selbst gesetzten Saisonziel
(mindestens Platz sieben).



Alle Spiele Bochum vs.
Union Berlin
01/02
(2.BL) VfL - FCU 2:1
(Buckley,Fahrenhorst)
10/11
(2.BL) VfL –
FCU 3:0 (Aydin(2),Freier)
11/12 (2.BL) VfL - FCU
4:2 (Federico(2),Azaouagh,Aydin)
12/13 (2.BL) VfL - FCU 1:2 (Kramer)
13/14 (2.BL) VfL - FCU 0:4 (-)
14/15 (2.BL) VfL - FCU 1:1 (Terodde)
15/16 (2.BL) VfL - FCU 1:1 (Mlapa)
16/17 (2.BL) VfL - FCU
2:1 (Bastians,Weilandt)
17/18 (2.BL) VfL - FCU
2:1 (Stöger,Hinterseer)
18/19 (2.BL) VfL - FCU 2:2 (Losilla,Ganvoula)
10
Spiele
– 5 – 3 – 2 – 18:15 Tore
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