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Kieler SV Holstein 1900
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VfL
Bochum 1848
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2. Bundesliga 2019/2020
- Freitag, 25. Oktober 2019, 18:30 Uhr
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Holstein
Kiel - VfL Bochum (1:1) 2:1
Spielort: Holstein-Stadion, Kiel
Zuschauer:
12.359
KSV: Gelios - van den
Bergh, D.Schmidt, Wahl, Neumann - Meffert, Mühling, Lee -
Özcan (89.Thesker) - M.Baku (59.Iyoha), Serra (90.+2
Lauberbach)
VfL:
Riemann - Soares, Decarli, Lorenz, Celozzi - Losilla, Eisfeld (78.Lee)
- Blum, Maier (61.Wintzheimer), Weilandt (67.Zoller) - Ganvoula
Tore:
1:0 Lee (9., Rechtsschuss, Vorarbeit Mühling),
1:1 Ganvoula (38., Elfmeter, Rechtsschuss, Vorarbeit Eberwein),
2:1 Serra (52., Linksschuss, Vorarbeit Özcan)
Schiedsrichter: Timo
Gerach (Landau)
Bes.
Vorkommnisse:
Kiels Ersatzsspieler Eberwein berührte nach einem Bochumer
Torschuss den Ball auf der Torlinie, sah Gelb und
verursachte einen Elfmeter (37.); Riemann hält Foulelfmeter
von
Serra
(45.+3)
An
diesem Wochenenende ging es also mal wieder zu einem Kurzausflug in den
Norden. Nach vier ziemlich ereignisarmen Stunden erreichten
mein Vater und ich an
diesem bedeckten Freitag Mittag die
schleswig-holsteinische Landeshauptstadt. Viel ereignisreicher sollte
es später an diesem Abend werden, aber das ahnten wir zu
diesem Zeitpunkt
natürlich noch nicht. Gemeinsam mit Anna und Ricardo, die
zufälligerweise im gleichen Hotel nächtigten, ging es
also
nach kurzer Pause per Pkw Richtung Holstein-Stadion, wo der VfL Bochum
an
diesem Abend im elften Saisonspiel den Versuch unternahm, endlich den
zweiten Saisonsieg zu erreichen. Wir fuhren nicht direkt zum Kieler
Stadion, das ja so gut wie keine Parkplätze in direkter
Nähe bietet, sondern zum vorab in den "Fanhinweisen"
beschriebenen Parkplatz an der Universität, von wo aus
"Shuttlebusse" zum Ground fahren sollten. Dort angekommen fanden wir
aber zunächst weder irgendwelche Busse noch irgendwelche
Hinweise auf einen Shuttlebus zum Stadion. Nach einiger Wartezeit
wurden wir schließlich doch noch von einem Fahrer
angesprochen, der mit seinem deutlich erkennbaren Fahrschulbus (aber
ohne Hinweis auf das Stadion) auf der Suche nach Gästefans
war, die er mit zum Holstein-Stadion nehmen konnte.
Schließlich fanden sich ganze zehn Gästefans ein,
die per Bus an den Ort des Geschehens gebracht wurden.
Am Stadion angekommen trennten sich erstmal wieder unsere Wege, denn
während Anna und Ricardo zum Gästeblock gingen, hatte
ich mir ein Ticket für die nagelneue
Hintertor-Stahlrohrtribüne gegönnt. Trotz einer
europaweiten Ausschreibung hatte Holstein Kiel ja kein Unternehmen
für den Bau der neuen Tribüne finden können.
Also ließ man dort eine provisorische Tribüne, mit
Ausnahmegenehmigung für fünf Jahre (also bis 2024),
für 7.000 Zuschauer hinstellen, die aber trotzdem ganz
ordentlich aussieht. Unten befinden sich Stehplätze,
darüber Sitzplätze. Ich hatte mir ein Ticket
für die unterste Sitzreihe, also so ziemlich in der Mitte der
Tribüne, besorgt und war mit der Sicht mehr als zufrieden.
Aber es ging es ja eigentlich um das Spiel und die Hoffnung, dass sich
der VfL Bochum vielleicht an diesem Abend aus dem Abstiegskampf gegen
ebenfalls eher mäßig in die Saison gestartete Kieler
befreien konnte. Das gelang zwar überhaupt nicht, aber dennoch
sahen die 12.000 Besucher ein spektakuläres Spiel, das
sicherlich in die Bundesligageschichte eingehen wird. Das lag aber eher
nicht an den 22 Akteuren auf dem Spielfeld, sondern viel mehr an der
kurios wirkenden Schiedsrichterentscheidung in der 38. Spielminute.
Nach einem Schuss von Ganvoula strich der Ball (vermeintlich) ohne
Gegnerberührung ins Toraus. Also hätte es eigentlich
Abstoß für Holstein Kiel geben müssen,
dachten alle, mich eingschlossen. Niemand konnte sich
anschließend erklären, warum der Schiedsrichter vom
"Kölner Keller" aufgefordert wurde, sich diese Situation auf
dem Monitor noch einmal anzuschauen. Und tatsächlich, nach
wieder mal wahnsinnig langer Wartezeit, gab der
Schiedsrichter Elfmeter, für den VfL Bochum. Aber
warum? Im gesamten Stadion herrschte zu diesem Zeitpunkt
große Ratlosigkeit. Später erfuhr man, dass ein
Kieler Ersatzspieler, der sich hinter dem Tor warmgemacht hatte, den
Ball vor dem Überqueren der Linie gestoppt hatte, um ihn
schnell an seinen Torwart zurückzugeben. Nach den neuen
DFB-Regeln ist ein solcher Fall tatsächlich mit Elfmeter
für den Gegner zu bestrafen. Silvere Ganvoula schnappte sich
jedenfalls den Ball und verwandelte nervenstark zum zwischenzeitlichen
1:1 (Der falsche Lee hatte Kiel bereits in der neunten Minute in
Führung gebracht). So richtig freuen konnte man sich
über ein solches Tor aber nicht.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zeigte der Schiri dann nochmal
auf den Elfmeterpunkt, dieses Mal für die Gastgeber. Aber
Manuel Riemann parierte den Strafstoß des Ex-Bochumers Janni
Serra stark, und so ging es mit dem 1:1 in die Pause. Der VfL Bochum
wäre aber nicht der VfL Bochum, wenn er solche
günstigen Ereignisse (den schmeichelhaften ersten Elfer und
den gehaltenen Elfer zum psychologisch günstigen Zeitpunkt)
für sich ausnutzen würde, und setzte auch in
Hälfte zwei seinen enttäuschenden und blutleeren
Auftritt fort, kassierte kurz nach Wiederanpfiff doch
noch das 2:1 für Kiel durch Serra und verlor dieses Spiel
letzendlich verdient, obwohl die Kieler eigentlich genauso schlecht
gespielt hatten. Weil es ja noch einiges zu diskutieren gab, beendeten
wir den Abend "Blauen Engel" im Kieler Hafen und schließlich
mit einem Absacker im zufälllig auf dem Rückweg
entdeckten Irish Pub im Hauptbahnhof.




Alle Spiele Holstein Kiel
vs. Bochum
02/03 (Pokal) KSV - VfL
1:2 (VfL-Tore: Wosz,Freier))
17/18 (2.BL) KSV - VfL 3:0 (-)
18/19 (2.BL) KSV - VfL 2:2 (Hinterseer,Weilandt)
19/20 (2.BL) KSV - VfL 2:1 (Ganvoula)
4 Spiele – 2 – 1 – 1 –
8:5 Tore
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