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1. FC Phönix Lübeck 1903
6
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0
           TSV Kropp 1946           
 
Phönix Lübeck Offiziell
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TSV Kropp Offiziell
Oberliga Schleswig-Holstein 2019/2020 - Samstag, 25. Oktober 2019, 14:00 Uhr
Phönix Lübeck - TSV Kropp (3:0) 6:0

Spielort: Stadion Flugplatz, Lübeck
Zuschauer: 182
FCP: 27 Caglar - 2 Gnerlich, 3 Fischer, 8 Mirroche, 9 Pajonk (46. 9 Al Tamemy), 10 Meyer (46. 6 Dagli), 17 Hammerschmidt, 18 Saar, 19 Aouci, 23 Lindenberg, 33 Sievers (46. 33 Tedj Hadj) 
TSV: 12 Jeromin - 3 Brand, 5 Oyeniyi (61. 26 Smit), 6 Stollberg, 7 Kniffel (13. 18 Kuhn), 16 Schelper, 17 Eggers, 24 Kahlcke, 28 Clausen, 29 Schomaker (78. 4 Bendel), 33 Dubau
Tore:
1:0 Pajonk (8.),
2:0 Saar (34.),
3:0 Saar (45.+1),
4:0 Lindenberg (65.),
5:0 Aouci (78.),
6:0 Mirroche (79.)
Schiedsrichter: André Röpke (Kiel)

Von Kiel aus ging es an diesem sonnigen Samstag bei spätsommerlichen Temperaturen von 19°C erst einmal Richtung Westen auf die Lieblingsinsel nach Fehmarn. Nach einem windigen Strandspaziergang fuhren wir dann wieder ca. 80 km südlich, nach Lübeck, wo an diesem Tag der 14. Spieltag der fünftklassigen Oberliga Schleswig-Holstein ("Flens-Oberliga") auf dem Programm stand. Von der Autobahn A 1 aus ging es direkt an der Lohmühle vorbei, wo der VfB Lübeck ein paar Minuten später in der viertklassigen Regionalliga Nord vor mehr als 2.000 Zuschauern gleich die Zweitvertretung von Hannover 96 empfangen sollte. Eine Stunde vor dem Anpfiff sah man schon überall grün-schwarze Schalträger herumlaufen und sich "warmtrinken". Wir ließen das "Stadion an der Lohmühle" aber an diesem Tag links liegen und folgten dem Transporter mit der Aufschrift "TSV Kropp", der offensichtlich das gleiche Ziel wie wir hatte, in den Lübecker Stadtteil Karlshof.

Dort ist der älteste Fußballklub der Stadt beheimatet, der 1. FC Phönix Lübeck, der an diesem Tag die Gäste vom TSV Kropp erwartete. Im Jahr 1903 als "Lübecker Ballspiel Club" gegründet, war man tatsächlich der allererste Verein in der Hansestadt, der eine Fußballabteilung besaß. Viele Jahre lang war man auch sportlich die klare Nummer eins der Stadt. Sowohl in den 1920er Jahren als auch in den 1950er Jahren spielte man fast durchgängig erstklassig. In diesen Jahren hießen die sportlichen Gegner noch Hamburger SV, Werder Bremen, Eintracht Braunschweig oder Hannover 96. Bis in die 1970er Jahre hinein spielte man dann auch meistens noch zweitklassig, bis - unter anderem durch die Neuordnung der Ligen - der sportliche Abstieg begann, mit dem negativen Höhepunkt im Jahr 2000, als man nach einem Jahr in der damals noch drittklassigen Oberliga freiwillig wegen finanziellen Problemen in die Siebtklassigkeit abstieg. Seitdem geht es aber langsam wieder bergauf. 2019 gelang als Zweiter der Landesliga Holstein erstmals nach 20 Jahren wieder der Sprung in die mittlerweile nur noch fünftklassige Oberliga. 2020 winkt der Aufstieg in die viertklassige Regionalliga Nord.

Phönix Lübeck hat aber nicht nur jede Menge Tradition zu bieten, sondern mit dem "Stadion Flugplatz" auch noch eine echte Stadionperle. Den Namen hat der Ground einem ehemaligen Flughafen an gleicher Stelle zu verdanken, der 1920 der neuen Heimat für die Phönix-Fußballer weichen musste. 1922 wurde ein erster Zuschauerrekord aufgestellt: 4.000 Besucher sahen eine 0:3-Heimniederlage gegen den Hamburger SV in der Endrunde zur Norddeutschen Fußballmeisterschaft. 1956 wurde die immer noch irgendwie schicke Holztribüne mit ihren 500 Sitzplätzen eröffnet. Es folgte die in Lübeck legendäre Spielzeit 1956/57, in der beide Lübecker Fußballklubs, also sowohl Phönix als auch der große Lokalrivale VfB - in die damals erstklassige Oberliga Nord aufstiegen. Beim Oberligaauftakt im August 1957 verfolgten 12.000 Zuschauer die nächste Heimniederlage gegen den HSV. Zu dieser Zeit kamen etwa 8.000 Zuschauer im Schnitt zu den Heimspielen am Flugplatz. Zehn Jahre später waren es schon viel weniger. Trotzdem kamen zum Derby gegen den VfB Lübeck in der damals zweitklassigen Regionalliga am 14. August 1967 14.000 Zuschauer, obwohl das Stadion damals schon nur für 12.000 Besucher zugelassen war. Mit dem sportlichen Abstieg blieben aber anschließend auch so langsam die Zuschauer weg. Heutzutage ist man bei Phönix schon sehr froh über dreistellige Zuschauerzahlen. Noch befindet sich der Ground praktisch in seinem ursprünglichen Zustand aus den 1950er Jahren. Das wird sich aber wohl schon in Kürze ändern. Denn die offenbar schon lange nicht mehr gepflegten Stehstufen der Gegengerade sollen bald einem zweigeschossigen, neuem Vereinsheim weichen.

Dass der 1. FC Phönix Lübeck in dieser Spielzeit 19/20 so erfolgreich ist, liegt aber auch vor allem auch am NTSV Strand 08. Der Klub aus Timmendorfer Strand war in den letzten beiden Spielzeiten (also 17/18 und 18/19) jeweils Meister der Oberliga Schleswig-Holstein geworden, hatte aber beide Male auf einen Aufstieg in die Regionalliga Nord verzichtet. Die beiden Macher des Erfolgs, Trainer Daniel Safadi und Teamchef Frank Salomon, sowie ein Großteil der Mannschaft der "Strandpiraten" sind mittlerweile zu Phönix Lübeck gewechselt und führen ihre Erfolgsgeschichte inzwischen einfach hier fort. In dieser Saison dürften sie sogar aufsteigen, denn Phönix Lübeck plant mit dem Umbau der Sportanlage eindeutig schon für die Regionalliga. Der NTSV Strand selbst ist freiwillig in die sechstklassige Landesliga abgestiegen und kickt jetzt zusammen mit dem TSV Neustadt unter dem Namen "SG Neustrand".

Phönix Lübeck vs. TSV Kropp Phönix Lübeck vs. TSV Kropp
Phönix Lübeck vs. TSV Kropp Phönix Lübeck vs. TSV Kropp
Phönix Lübeck vs. TSV Kropp Phönix Lübeck vs. TSV Kropp
Phönix Lübeck vs. TSV Kropp Phönix Lübeck vs. TSV Kropp
Phönix Lübeck vs. TSV Kropp Phönix Lübeck vs. TSV Kropp
Phönix Lübeck vs. TSV Kropp Phönix Lübeck vs. TSV Kropp
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