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Testspiel 2020/2021 - Sonntag, 23. August 2020, 14:00 Uhr
MSV Duisburg Frauen - VfL Bochum Frauen (1:2) 1:2

Spielort:
Sportanlage Mündelheimer Straße (R), Duisburg
Zuschauer: 34
MSV: 16 Härling - 3 O'Riordan, 5 Hochstein, 6 Cumert, 8 Morina (46. 7 Cin), 9 Fürst, 10 Günster, 20 Debitzki, 22 Lange (46. 4 Hilbrands), 31 Angerer
VfL: 1 Gutke - 3 An.Vogel, 5 Meißner (61. 19 Schmidt), 6 Angrinck, 7 Wilhelm, 10 Radke, 11 Grendel (46. 4 Rybacki), 15 Maiwald, 16 Hünnemeyer, 17 Brinkert, 20 Al.Vogel (71. 12 Homann)
Tore:
0:1 Radke (17.),
0:2 Wilhelm (28.),
1:2 O'Riordan (36.)
Schiedsrichter: Ergün Martini (Mülheim an der Ruhr)

Von Krefeld ging es in etwa 25 Minuten kurz hinüber in den Süden Duisburgs, in den Stadtteil Hüttenheim, dessen Name natürlich auf eine Werksiedlung für Hüttenarbeiter zurückgeht. Wieder stand ein Testspiel im Frauenfußball an, und erstmals seit Januar für mich wieder ein Auswärtsspiel eines Teams des VfL Bochum. Nach dem Spiel sollte es für mich noch eine seltsame Überraschung geben, die diesen Besuch auch irgendwie zu einem besonderen machte, an den man sich noch lange erinnern wird.

Herausgesucht hatte ich mir dieses Spiel, wie so viele andere auch, bei "fussball.de", wo ich nach Testspielen der U19 und des Frauenteams des VfL gesucht hatte, weil man den Spielen der Herrenprofimannschaft ja derzeit nicht beiwohnen darf. In Kombination mit dem 11-Uhr-Spiel in Krefeld in der von mir schon lange anvisierten Edelstahlkampfbahn schien das ein perfekter Doppler für diesen Sonntag zu sein. Und das war es ja eigentlich auch, aber als ich am späten Nachmittag meine Bilder von dem Spiel bei Instagram hochgeladen hatte, erreicht mich sofort die Frage, wie ich es denn wohl zu diesem Spiel geschafft hatte, obwohl es ja ohne Zuschauer ausgetragen wurde. Sofort schaute ich auf den offiziellen Seiten beider Klubs nach, und tatsächlich hatten sowohl der MSV als auch der VfL hatten vorher vermeldet: "Dieses Spiel muss leider ohne Zuschauer stattfinden". Tja, hätte mir das vor Ort mal jemand gesagt. Denn am Sportplatz Mündelheimer Straße in Duisburg gab es keinerlei Absperrung und auch keine Ordner, die den Einlass überwachten. Da ich ja von dem Zuschauerausschluss keine Ahnung hatte, marschierte ich einfach in die Sportanlage hinein, freute mich, dass ich keinen Eintritt zahlen musste und schaute mir völlig entspannt das Spiel an, wie so viele Hundert andere Spiele auch zuvor. Allerdings muss man auch sagen, dass man bei den wenigen Zusehern auch mehr als ausreichend Abstand zu den anderen Zuschauern halten konnte, und es auch so keinerlei Ordner oder Absperrungen bedarft hätte.

Sportlich schien dieses Testspiel eigentlich eine ganz klare Angelegenheit zu sein, denn der Erstligist MSV Duisburg empfing zu Hause den Drittligisten VfL Bochum. Überraschenderweise wurde es aber ein äußerst spannendes und ansehnliches Spiel, das die VfL-Frauen in der ersten halben Stunde dominierten und völlig verdient mit 2:0 gegen den hohen Favoriten in Führung lagen. Zwar gelang den Gastgeberinnen noch vor der Pause das Anschlusstor, aber die knappe Halbzeitführung für die VfL-Frauen ging absolut in Ordnung. In der zweiten Halbzeit lief das Spiel dann aber ganz anders, nämlich so, wie eigentlich vorher erwartet. Die MSV-Frauen, die fast in Bestbesetzung angetreten waren, schnürten die Bochummerinnen tief in der eigenen Hälfte ein und übten einen unheimlichen Druck auf das Bochumer Tor aus. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die Duisburgerinnen den Ausgleich machen und dann das Spiel anschließend komplett drehen werden. Trotz bester Torchancen für die Gastgeberinnen aber konnten die VfL-Frauen den knappen Vorsprung bis zum Schlusspfiff verteidigen und sorgten damit für einen echten Überraschungserfolg in der diesjährigen Saisonvorbereitung.

Gespielt wurde also im Trainingszentrum der Frauenabteilung des MSV Duisburg, das aus ingesamt drei Plätzen besteht (außer dem Hauptplatz mit Naturrasen gibt es noch einen Kunstrasen- und einen Ascheplatz). Der Hauptplatz hat immerhin an der einen Längsseite durchgängig vier Stehstufen und ein paar Sitzbänke. Als erstes fällt einem auf, dass man überall auf der Anlage noch das Vereinslogo des Vorgängerklubs findet, nämlich das des "FCR Duisburg". 2001 hatte sich die Frauenfußball-Abteilung des FC Rumeln-Kaldenhausen als FCR Duisburg selbstständig gemacht und gehörte viele Jahre lang zur deutschen und sogar europäischen Spitze des Frauenfußballs. In der Saison 1999/2000 dominierte der FCR Duisburg die Frauen-Bundesliga und wurde verdientermaßen Deutscher Frauenfußball-Meister. Auch in den Folgejahren kämpfte man immer um den Meistertitel mit und gewann 2009 den "UEFA Women's Cup", den Vorgängerwettbewerb der heutigen Champions League der Frauen, durch ein 6:0 im Finale im russischen Kazan gegen den ebenfalls russischen Klub Swesda Perm. Am 1. Januar 2014 schließlich wechselte der mittlerweile finanziell stark angeschlagene FCR Duisburg komplett (Spielerinnen und Mitglieder) zum MSV Duisburg, der bislang noch keine Frauenfußball-Abteilung gehabt hatte. Nach einem Abstieg (2015) in die 2. Bundesliga und dem direktem Wiederaufstieg (2016) verkörpert der MSV derzeit "nur" noch Mittelmaß in der Frauen-Bundesliga.

Das eigentliche und offizielle Zuhause ist also die Mündelheimer Straße, aber die Bundesliga-Heimspiele der Frauen des MSV Duisburg und auch schon des Vorgängerklubs FCR Duisburg werden im PCC-Stadion des VfB Homberg im Duisburger Stadtteil Homberg ausgetragen. Der Wechsel des FCR Duisburg vom heimischen Rumeln in die neue Heimat, in das rechtsrheinische Hüttenheim an der Mündelheimer Straße, verursachte auch, dass der Klub damals den Fußballkreis wechseln musste. Daher wechselte der FCR damals vom Fußballkreis Moers in den Fußballkreis Duisburg/Mülheim/Dinslaken innerhalb des niederrheinischen Fußballverbandes. Die Kreisspaltung der Stadt Duisburg ist ein Relikt aus der Zeit vor dem Jahr 1975, als die linksrheinischen Stadtbezirke Duisburgs noch eigenständige Städte waren. Erst 1975 war Rumeln-Kaldenhausen in die Stadt Duisburg eingemeindet worden, und hatte vorher als eigenständige Gemeinde auch politisch zum Kreis Moers gehört. Interessant ist dabei auch, dass der Ground des VfB Homberg wieder linksrheinisch liegt und damit zum Fußballkreis Moers gehört.

MSV Duisburg Frauen vs. VfL Frauen MSV Duisburg Frauen vs. VfL Frauen
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