VfL
Bochum U19 - TuS Haltern (2:1) 2:2
Spielort: LA-Platz am Ruhrstadion, Bochum
Zuschauer: 60
VfL:
Jovic - Peters, Heisterkamp, Kaba, Boboy (46. Schultealbert) - Kree,
Schröder (46. Tersteeg) - Demirel, Adamski, Özdemir -
Wasilewski (46. Argenziano)
TuS: Backmann
- Schick,
Korczowski,
Richter,
Forsmann
(46. Pulver) - Keller, Lehmann - Bernoth, Landewee (46.
Gökkaya), Sandkühler (46. Brinkert) - Oerterer
Tore:
0:1 Schick (26.),
1:1 Kree (30.),
2:1 Schröder (42.),
2:2 Heisterkamp (65., Eigentor)
Schiedsrichter:
Björn Stempel (Hattingen)
Bis
zum nächsten Spielbesuch dauerte es dann wieder fast einen
ganzen
Monat. Aber dieses Mal war diese kleine Pause absolut freiwillig, weil
mich Testspiele eigentlich überhaupt nicht motivieren und von
der
Couch holen können, und ich vor allem neue Grounds am liebsten
mit
einem Pflichtspiel des jeweiligen Heimvereins machen möchte.
Anfang August aber änderte ich meine Meinung ein bisschen, da
die
Corona-Fallzahlen wieder anstiegen. Jetzt war meine neue Devise,
einfach so viele Fußballspiele wie möglich zu
besuchen, bis
ein neuer Lockdown den kompletten Amateurfußball und den
Profifußball für Zuschauer eventuell wieder stoppen
würde.
Nach einem anstrengenden und langen Geschäftstermin am
Samstagmorgen wollte
ich mir einen schönen Fußballsamstag machen, um mich
ein
bisschen wie zu Vor-Corona-Zeiten zu fühlen. Das gelang sehr
gut!
Also holte ich mir zunächst eine richtig leckere Currywurst
mit
Pommes und fuhr anschließend zum Ruhrstadion, um ein bisschen
Fußball zu schauen. Auf dem Leichtathletikplatz neben dem
Ruhrstadion empfing die U19 des VfL Bochum an diesem heißen
Nachmittag bei Temperaturen um die 35°C die erste
Herren-Mannschaft
des TuS Haltern. Für mich war das gleichzeitig der erste
Besuch
eines Spiels mit Beteiligung des VfL Bochum seit fast fünf
Monaten. Etwas
ungewöhnlich waren nur die eigentlich erwartbaren Bedingungen
in Pandemie-Zeiten. Obwohl
nur fünf Leute vor mir in der Schlange vor dem Eingang
standen,
dauerte der Einlass eine gefühlte Ewigkeit, weil jeder sich
natürlich erst mal in die Liste mit seinen Kontaktdaten
eintragen
musste und dann noch unter den strengen Augen der Ordner die
Hände
richtig desinfizieren musste. Die Ordner kontrollierten auch
während der
90 Minuten ständig die Abstände unter den Zuschauern.
Mittlerweile ist es ja sehr üblich, dass sich die
U19-Mannschaften
der Bundesligaklubs in der Saisonvorbereitung mit den ersten
Herren-Mannschaften der Regionalliga und Oberliga messen. Und die
Nachwuchsteams schlagen sich in der Regel sehr gut. Auch an diesem
Nachmittag trotzte die U19 des VfL dem Oberligisten aus Haltern ein 2:2
ab, das ingesamt gesehen absolut in Ordnung ging. Nach der
frühen
Führung für Haltern durch Enes Schick, der
übrigens auch
beim VfL Bochum in der Jugend ausgebildet worden war, drehten die VfLer
die Partie noch vor der Pause in ein 2:1. Besonders positiv fiel mir
auf Bochumer Seite an diesem Nachmittag Henry Kree auf, der Sohn von
VfL-Legende und VfL-Präsidiumsmitglied Martin Kree. Etwas
unglücklich durch ein Eigentor von VfL-Innenverteidiger Kilian
Heisterkamp kamen die Gäste in Hälfte zwei zum
allerdings hochverdienten
Ausgleichstor in der 65. Minute. Danach passierte nicht mehr viel, was
sicherlich auch der Hitze geschuldet war.
Nach vielen Jahren in der Bezirksliga brachte Ex-Profi Christoph
Metzelder seit 2014 als Vorsitzender seinen Stammverein und Jugendklub,
den "Turn- und
Sportverein Haltern am See von 1882", wieder auf Erfolgskurs. 2016
gelang als Meister der siebtklassigen Landesliga 4 der Aufstieg in die
sechstklassige Westfalenliga. Dort schaffte man 2017 direkt wieder als
Meister den Durchmarsch in die fünftklassige Oberliga
Westfalen, also in die höchste westfälische
Fußballklasse. In der Oberliga gelang in der ersten Spielzeit
als Aufsteiger auch gleich ein starker fünfter Platz. Ein Jahr
später, im Frühjahr 2019, schaffte man dann als
Zweiter der Oberliga Westfalen auch relativ schnell erstmals den Sprung
in die Viertklassigkeit, in die Regionalliga West. Das dürfte
der bislang größte Erfolg der Vereinsgeschichte
für den TuS Haltern sein. Sportlich gelang dort in der
vergangenen Saison 19/20 mit Platz 14 sogar der Klassenerhalt, aber der
TuS entschied sich etwas überraschend im Sommer 2020
für einen freiwilligen Rückzug aus der Regionalliga.
Der Grund dafür waren vor allem die erneut enormen
finanziellen Belastungen, die auf den Klub zugekommen wären.
Neben insgesamt 42 Pfichtspielen, mit elf englischen Wochen,
hätte der TuS auch für zahlreiche Heimspiele wieder
umziehen müssen, weil die heimische Stauseekampfbahn
für sog. Sicherheitsspiele (wie z.B. gegen Rot-Weiss Essen)
nicht zugelassen ist. In der vergangenen Saison musste man für
eine Reihe von Heimspielen in die Mondpalast-Arena nach Wanne-Eickel
oder ins Lohrheidestadion nach Wattenscheid ausweichen. Also kickt man
in der Saison 20/21 freiwillig wieder in der Oberliga Westfalen, ist
aber wirtschaftlich gesund und will dazu noch den "Bilbao-Weg" gehen,
also vorrangig aus Talente aus der eigenen Jugend und aus der Umgebung
von Haltern setzen.
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