SC
BW Wulfen - SpVgg Vreden (0:1) 0:3
Spielort: Stadion Wittenbrink, Dorsten
Zuschauer: 50
BWW: 1 Bonfiglio - 3
Nie.Genieser, 10 Nic.Genieser, 11 Gabor, 15 Gawlina, 16
Dönnebrink, 17 Gedikli (46. 2 Heinrich), 19 Bischof, 23 Wloch
(56. 28 Rosario), 24 Rui, 27 Ziegler (63. 22 Arik)
SVV: 32 Breuers
- 2 Schücker, 6 Korthals (46. 26 Mensing), 7 Kondring (67. 12
Helegers), 8 Ostenkötter, 9 Hinkelmann, 13 Hartmann, 19
Niehuis, 20 Kouyate, 23 Hakvoort, 30 Verwohlt
Tore:
0:1 Ostenkötter (32.),
0:2 Hinkelmann (51.),
0:3 ??? (85.)
Schiedsrichter:
Dominik Dürr (Dorsten)
An diesem
heiß gewittrigen Samstagnachmittag fuhr ich in etwas mehr als
40 Minuten in den äußersten Norden des Ruhrgebiets,
in die 74.000-Einwohner-Stadt Dorsten. Die Stadt Dorsten liegt quasi
direkt im Übergang vom südlichen Münsterland
zum nördlichen Ruhrgebiet, gehört aber zumindest offiziell noch zum
Ruhrgebiet, weil sie vom Kreis Recklinghausen (dessen
flächengrößte Gemeinde sie auch ist) aus
verwaltet wird. Rund 5.400 der Dorstener leben davon im Stadtteil
Wulfen, der bis 1975 noch selbstständig war und der mein
heutiges Tagesziel war. Ehemals der größte
Arbeitgeber Wulfens war das Steinkohlebergwerk "Zeche Wulfen", das im
Jahr 2000 endgültig geschlossen wurde, aber von dem heutzutage
leider nichts mehr übriggeblieben ist.
Unterwegs auf dem Weg
nach Dorsten schüttete es auf der Autobahn A43 so heftig, dass
ich einen Parkplatz ansteuerte und dort erstmal ein paar Minuten Pause
machen musste. Zwischenzeitlich überlegte ich schon, einfach
wieder zurück gen Bochum zu fahren, weil ich auf den Bildern
vom Stadion vorher im Internet gesehen hatte, dass der Ground von
Blau-Weiß Wulfen über keinerlei Überdachung
verfügt und ich bei Temperaturen um die 30°C nur im
T-Shirt unterwegs war. Ich traf aber glücklicherweise die
richtige Entscheidung und fuhr doch einfach weiter nach Wulfen. Denn
dort sollten strahlender Sonnenschein und schönstes
Sommerwetter auf mich warten. Von dem gerade erlebten Unwetter
kündeten nur die dunklen Wolken in der Ferne, die langsam
aufzogen, aber Wulfen an diesem Nachmittag verschonten.
Seit 1974 ist das
Stadion Wittenbrink des 1. Sportclubs Blau-Weiß Wulfen, der
an diesem Nachmittag in der Saisonvorbereitung auf die SpVgg Vreden
traf. Während Blau-Weiß Wulfen aktuell in der
neuntklassigen Kreisliga A Recklinghausen kickte, kamen die
Gäste aus Vreden als frischgebackener Aufsteiger in die
fünftklassige Oberliga Westfalen ins Ruhrgebiet. Also war die
Favoritenrolle vorab schon eindeutig geklärt. Und dieser
wurden die Gäste aus Vreden auch absolut gerecht, denn sie
beherrschten und dominierten diese Partie fast nach Belieben. Die
Gastgeber kamen nur zu gelegentlichen Kontern, die aber allesamt
schwach abgeschlossen wurden. Den Gästen konnten man an diesem
Nachmittag nur vorwerfen, dass sie zu wenig Tore aus ihren vielen
Chancen gemacht haben. So konnten die Gastgeber mit dem 0:3 am Ende
eigentlich noch hochzufrieden sein.
Viel Ausbau hat das Stadion Wittenbrink nicht zu bieten, aber die eine
Längsseite, die fast komplett mit sechs Stehstufen
ausgestattet worden ist, bedeutet einen für die Kreisliga A
schon ganz ordentlichen Ground. Der 1. SC Blau-Weiß Wulfen
war 1920 als "Concordia Wulfen" gegründet worden, nahm dann
1927 den heutigen Namen an und wechselte auch die Vereinsfarben von
schwarz-rot auf blau-weiß. Größere
sportliche Erfolge hat der Klub auch nicht zu bieten. Meistens pendelt
man immer zwischen Bezirksliga und Kreisliga A hin und her. In den
1970er Jahren spielte man immerhin ein paar Jahre in der damals noch
viertklassigen Landesliga Westfalen und spielte ab und zu auch mal um
den Aufstieg in die damals drittklassige Verbandsliga mit. Neben der
Landesliga-Zugehörigkeit dürfte die Qualifikation
für den DFB-Pokal 1977/78 zu den größten
Erfolgen der Vereinsgeschichte zählen. Damals war die erste
Runde nach einer 0:3-Niederlage bei Eintracht Trier aber auch schon
wieder Endstation für die Dorstener.




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