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VfL-Magazin
1. Bundesliga 2021/2022 - Samstag, 30. April 2022, 15:30 Uhr
Borussia Dortmund - VfL Bochum (2:2) 3:4

Spielort:
Westfalenstadion, Dortmund
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)
BVB: Hitz - Guerreiro (84. Rothe), Zagadou, Akanji, M.Wolf (84. Reinier) - Witsel (87. Papadopoulos), Bellingham - Bynoe-Gittens (63. Passlack), Reus, Brandt (87. Moukoko) - Haaland
VfL: Riemann - Bockhorn, Leitsch, Masovic, Gamboa - Losilla, Rexhbecaj (84. Löwen), Pantovic - Holtmann (68. Antwi-Adjej), Polter (72. Locadia), Asano (72. Zoller)
Tore:
0:1 Polter (3., Kopfball, Vorarbeit Asano),
0:2 Holtmann (8., Linksschuss, Vorarbeit Asano),
1:2 Haaland (18., Handelfmeter, Linksschuss),
2:2 Haaland (30., Handelfmeter, Linksschuss),
3:2 Haaland (62., Rechtsschuss, Vorarbeit Reus),
3:3 Locadia (81., Linksschuss, Vorarbeit Pantovic),
3:4 Pantovic (85., Handelfmeter, Rechtsschuss)
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Der VfL Bochum hatte ja in dieser Saison schon für viele Höhepunkte und unvergessliche Momente gesorgt. Unter anderem die beiden Weitschuss-Tore von Milos Pantovic bei den Heimsiegen gegen Hoffenheim (aus 66 Metern) und gegen Freiburg (aus 45 Metern), der entscheidende verwandelte Elfmeter von Manuel Riemann in der zweiten Pokalrunde gegen Augsburg, insgesamt viele unerwartete Punktgewinne oder der grandiose, alles überstrahlende 4:2-Heimsieg gegen Bayern. Wer konnte ahnen, dass man an diesem Nachmittag noch einmal einen draufsetzt und ein weiteres historisches Spiel für die Ewigkeit hinlegt? Ich jedenfalls nicht. Meine Hoffnung war es, an diesem Tag nicht von den schwarzgelben Nachbarn, und insbesondere Erling "Heiland" Haaland, abgeschossen zu werden. Vor allem, weil ich mal wieder meine beiden kleinen Neffen dabei hatte und ihnen natürlich keine Klatsche gegen den großen, übermächtig erscheinenden BVB präsentieren wollte, sondern möglichst eine knappe Niederlage, bei der es der VfL den Gastgebern möglichst schwer macht und auf Augenhöhe mitkickt. Gegen einen Punktgewinn hatte ich prinzipiell auch nichts einzuwenden, aber Hauptsache keine hohe Niederlage. Denn auch in guten Jahren hatte es für den VfL oft im Osten, in der Nachbarstadt, eine herbe Klatsche gegeben. Der letzte Bochumer Sieg in Dortmund datierte dazu aus dem Jahr 1998, also vor fast 24 Jahren, als Delron Buckley in der 87. Minute das goldene Tor erzielt hatte.

Im Hinspiel hatte sich der VfL im Ruhrstadion ein 1:1 gegen den BVB sehr hart erkämpft. Obwohl die Dortmunder in diesem Spiel hochüberlegen waren, konnten sie Manuel Riemann nur ein einziges Mal überwinden. Auf der anderen Seite konnte Sebastian Polter einen Foulelfmeter für den VfL verwandeln, so dass ein zwar sehr glücklicher aber auch sehr wichtiger Bonuspunkt für den VfL heraussprang. Auf Dortmunder Seite war die Euphorie vor diesem Rückspiel nicht allzu groß, denn der zweite Tabellenplatz und damit die Vizemeisterschaft waren bereits festgezimmert. Weder nach oben nach unten war für die Dortmunder etwas möglich. So gingen viele Tickets in den freien Verkauf und neben den 8.600 Tickets für den Gästeblock noch zahlreiche Karten an Bochumfans, so dass es am Ende ca. 12.000 bis 15.000 Bochumer waren, die ihr Team im Westfalenstadion unterstützten. Überall in den Nachbarblöcken sah man jedenfalls sehr viel blau-weiß.

Und die in den ersten Minuten - wie ich auch - ungläubig staunten, als nach gespielten acht Minuten das "0:2" auf den Anzeigetafeln leuchtete. Bereits in der dritten Minute hatte Sebastian Polter, nach schöner Flanke von Takuma Asano, zum 0:1 eingeköpft. Nur fünf Minuten später stellte Gerrit Holtmann, wiederum nach Vorarbeit von Asano, auf 0:2, und es waren noch keine zehn Minuten gespielt. Wie schon gegen Bayern konnte ich gar nicht richtig jubeln, weil ich das gar nicht fassen konnte. Wie oft hatte der VfL hier schon Prügel bekommen oder war zumindest über 90 Minuten total chancenlos, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Und jetzt führte man nach acht Minuten tatsächlich mit 2:0 in Dortmund, vor mehr als 81.000 Zuschauern.

Nach gut einer Viertelstunde wachten die Gastgeber aber auf, übernahmen das Kommando, schnürten die Gäste tief in ihrer Hälfte ein und hatten eine Großchance nach der anderen, so, wie es im Hinspiel gelaufen war und so, wie man es auch in diesem Spiel eigentlich von Anfang an erwartet hätte. Nach 18 Minuten griff dann der VAR zum ersten Mal ein und es gab Handelfmeter für die Gastgeber, nachdem der Schiedsrichter das Spiel hatte weiterlaufen lassen. Erling Haaland verwandelte souverän zum Anschlusstor. 1:2. Zwölf Minuten später gab es das gleiche Spiel nochmal. Wieder griff der VAR ein, nachdem das Spiel eigentlich weiterlief. Wieder gab es Handelfmeter für Dortmund, und wieder verwandelte Haaland sicher. Und zwar völlig identisch zum ersten Elfer. Mit dem insgesamt sicher gerechten 2:2 ging es in die Pause.

Nach der Pause schien das Spiel dann seinen "normalen" Verlauf zu nehmen. Die Gastgeber waren weiter überlegen, es gab selten Entlastung für die Gäste aus Bochum. In der 62. Minute war es dann wieder Haaland, der mit seinem dritten Tor des Tages den BVB erstmals in diesem Spiel in Führung brachte. Ein Ergebnis, mit dem ich durchaus hätte leben können. Denn die Gefahr war groß, dass die Gastgeber diese Führung noch erhöhen könnten. Der VfL ging deutlich mehr ins Risiko, was den schnellen Angreifern des BVB viele Räume bescherte. Mehrfach verpassten die Gastgeber in der Folge das entscheidende Tor, und so blieb das Spiel wenigstens offen. In der 80. Minute verpasste Marco Reus völlig freistehend das 4:2, und im Gegenzug gelang dem VfL tatsächlich das 3:3!!!! Eine schöne Drehung des eingewechselten Locadia brachte den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. Nur vier Minuten später dann pure Ekstase im Gästeblock. Der Schiedsrichter gab den dritten Handelfmeter in diesem Spiel. Dieses Mal für Bochum, und dieses Mal brauchte er keinen VAR. Milos Pantovic verwandelte sicher. 3:4! Wahnsinn! Absoluter Wahnsinn!

Das bedeutete nicht nur den Derbysieg in Dortmund, sondern auch, dass der Klassenerhalt hundertprozentig sicher war. Ein Klassenerhalt, den dem VfL Bochum vor dieser Saison so gut wie niemand zugetraut hat. Wenn es nach den sog. Fußballexperten in Deutschland ging, war es nur die Frage, ob der VfL als 17. oder als 18. wieder in die 2. Bundesliga absteigt. Und zwei Spieltage vor Saisonende hatte man jetzt den Klassenerhalt perfekt gemacht. Mannschaft und Fans feierten noch fast eine Stunde nach Abpfiff, im ansonsten schon menschenleeren Westfalenstadion, gerade so, als ob der VfL gerade einen Titel gewonnen hätte. Aber irgendwie war es ja auch so, als ob man gerade etwas wichtiges gewonnen hätte.

BVB vs. VfL 3:4, 2022 BVB vs. VfL 3:4, 2022
BVB vs. VfL 3:4, 2022 BVB vs. VfL 3:4, 2022
BVB vs. VfL 3:4, 2022 BVB vs. VfL 3:4, 2022
BVB vs. VfL 3:4, 2022 BVB vs. VfL 3:4, 2022
BVB vs. VfL 3:4, 2022 BVB vs. VfL 3:4, 2022
BVB vs. VfL 3:4, 2022 BVB vs. VfL 3:4, 2022

Alle Duelle BVB vs. Bochum:

60/61 (OL West) BVB - VfL 1:0 (-)
71/72 (1.BL) BVB - VfL 1:1 (VfL-Tor: Köper)
76/77 (1.BL) BVB - VfL 0:2 (Eggert, Kaczor)
77/78 (1.BL) BVB - VfL 5:3 (Abel(2), Tenhagen)
78/79 (1.BL) BVB - VfL 2:2 (Eggert, Abel)
79/80 (1.BL) BVB - VfL 2:2 (Knüwe(2))
80/81 (1.BL) BVB - VfL 1:3 (Bast, Pinkall, Abel)
81/82 (1.BL) BVB - VfL 3:2 (Bittorf, Patzke)
82/83 (1.BL) BVB - VfL 3:1 (Patzke)
82/83 (Pokal) BVB - VfL 3:1 n.V. (Pater)
83/84 (1.BL) BVB - VfL 1:1 (Schreier)
84/85 (1.BL) BVB - VfL 3:0 (-)
85/86 (1.BL) BVB - VfL 1:0 (-)
86/87 (1.BL) BVB - VfL 3:2 (Schulz, Leifeld)
87/88 (1.BL) BVB - VfL 1:2 (Riechmann, Rzehaczek)
88/89 (1.BL) BVB - VfL 2:1 (Riechmann)
89/90 (1.BL) BVB - VfL 0:1 (Reekers)
90/91 (1.BL) BVB - VfL 1:0 (-)
91/92 (1.BL) BVB - VfL 1:1 (Wegmann)
92/93 (1.BL) BVB - VfL 1:0 (-)
94/95 (1.BL) BVB - VfL 3:1 (Wegmann)
96/97 (1.BL) BVB - VfL 2:0 (-)
97/98 (1.BL) BVB - VfL 5:2 (Wosz, Peschel)
98/99 (1.BL) BVB - VfL 0:1 (Buckley)
00/01 (1.BL) BVB - VfL 5:0 (-)
02/03 (1.BL) BVB - VfL 4:1 (Buckley)
03/04 (1.BL) BVB - VfL 4:1 (Madsen)
04/05 (1.BL) BVB - VfL 1:0 (-)
06/07 (1.BL) BVB - VfL 1:1 (Gekas)
07/08 (1.BL) BVB - VfL 2:1 (Mieciel)
08/09 (1.BL) BVB - VfL 1:1 (Zdebel)
09/10 (1.BL) BVB - VfL 2:0 (-)
21/22 (1.BL) BVB - VfL 3:4 (Polter, Holtmann, Locadia, Pantovic)

32 Spiele - 20 - 7 - 6 - 68:38 Tore