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SuS
Kaiserau 1920
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SV Horst-Emscher
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Landesliga Westfalen 3
2021/2022
- Montag, 6. Juni 2022, 15:00 Uhr
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SuS
Kaiserau - SV Horst-Emscher (0:0) 2:2
Spielort: Sportanlage Kaiserau, Kamen
Zuschauer:
368
SuS:
1 Suhr - 2
Weßelmann, 6 Steffen, 11 Schuster, 12 Abdou, 16 Schulz, 20
Richter (61. 9 Manka), 21 Herrmann, 23 Friede (74. 14 Pfahl), 24
Stender (64. 10 Hülsmann), 25 Milcarek (90.+4 4 Wagner)
SVH:
30 Dudek -
3 Skrzecz, 4 A.Dilek, 7 M.Bouachria, 10 Kaya (89. 9 Ibrahim), 16
Galagoussis, 17 Cengelcik (84. 13 Ciaramitaro), 18 S.Bouachria, 19
Isleyen, 20 Kalayci (64. 6 Köstekci), 24 M.Dilek (46. 2
Prudetskiy)
Tore:
0:1 Cengelcik (48.),
0:2 S.Bouachria (55.),
1:2 Hülsmann (77.),
2:2 Schuster (90.+2)
Schiedsrichter: Jan
Lohmann (Steinfurt)
Den
größten Teil des Pfingstwochenendes verbrachte ich
mal
wieder auf der Lieblingsinsel, auf Fehmarn. Auf Grund des
angekündigten starken Rückreiseverkehrs für
den Pfingstmontag fuhren wir aber spontan schon am späten
Pfingstsonntag wieder zurück, so dass tatsächlich
noch Zeit
für Fußball an diesem frühsommerlichen
Pfingstmontag blieb. Denn traditionell kickt der
Amateurfußball in NRW ja am Pfingstwochenende nicht
am Sonntag, sondern erst am Montag. An diesem Feiertag stand dazu in
den meisten Amateurligen in Westfalen der letzte Spieltag der Saison 21/22
auf dem Programm. So auch in der Staffel 3 der siebtklassigen
Landesliga Westfalen, in der mir zu diesem Zeitpunkt mit dem SV
Hilbeck, dem SV Brackel und SuS Kaiserau nur noch drei Grounds fehlten.
Für diesen Tag hatte ich mich für SuS Kaiserau
entschieden, was mit einem kleinen Risiko im Hinblick auf die baldige
Komplettierung dieser Liga verbunden war, denn die Kamener waren an
diesem letzten Spieltag noch tief in den Abstiegskampf verstrickt. Bei
insgesamt fünf Absteigern (Plätze 14 bis 18) stand
SuS Kaiserau vor diesem Spiel zwar auf Platz 12, aber punktgleich mit
dem 13. (SV Hilbeck), nur einen Punkt vor dem 14. (Firtinaspor Herne)
und auch nur zwei Punkte vor dem 15. (FC Frohlinde). Es sollte nicht
nur ein spannender Nachmittag werden, sondern auch einer mit einem
Herzschlagfinale. Also für den neutralen Betrachter ein sehr
interessanter und kurzweiliger Nachmittag. Denn nach torloser erster
Hälfte lagen die Gäste aus Gelsenkichen, für
die es an diesem Tag nur noch um die goldene Ananas ging, nach einem
Doppelschlag zu Beginn der zweiten Halbzeit plötzlich 2:0
vorne. Gleichzeitig verriet der Live-Ticker auf dem Handy, dass sowohl
Firtinaspor Herne als auch der FC Frohlinde in Führung lagen
(und ihre Spiele schließlich auch gewannen). Das
hätte bei diesem Spielstand den Abstieg für Kaiserau
bedeutet. Mit fortschreitender Spieldauer gingen die Gastgeber
natürlich immer mehr ins Risiko und drängten wild auf
das Anschlusstor, was dann auch in der 77. Minute gelang. Das
hätte aber immer noch nicht zum Klassenerhalt gereicht. Aber
in der Folgezeit vergaben die Gastgeber dann eine Großchance
nach der anderen, und natürlich wuchsen jetzt sowohl Druck als
auch Verzweiflung beim SuS Kaiserau. Als es schon fast nach Abstieg
aussah, gelang ihnen in der zweiten Minute der Nachspielzeit doch noch
der vielumjubelte Ausgleich zum 2:2. Das nennt man wohl Rettung in
letzter Sekunde, denn durch dieses Tor sicherte man Platz 12 in der
Abschlusstabelle, war aber am Ende punktgleich mit dem 14., also dem
ersten Absteiger, und blieb nur auf Grund der besseren Tordifferenz in
der Landesliga.
"Spiel und Sport Kaiserau e.V." wurde 1920 gegründet
und hatte seine bislang erfolgreichste Zeit in den 1950er Jahren, als
man fünf Jahre lang in der damals höchsten
westfälischen Spielklasse, der Landesliga Westfalen, kickte.
Danach verschwand man lange Zeit in der Versenkung, bis 2018 immerhin
wieder der Aufstieg in die inzwischen aber nur noch siebtklassige
Landesliga Westfalen gelang. Die Gemeinde Kaiserau entstand Ende des
19. Jahrhunderts als typische Bergarbeitersiedlung im Ruhrgebiet,
grenzt im Süden direkt an die Stadt Dortmund und wurde 1968 in
die Stadt Kamen eingemeindet, war aber vorher auch nie
eigenständig. In Sachen Fußball ist der Ort vor
allem durch die "Sportschule Kaiserau", die direkt neben der SuS-Anlage
liegt, bekannt. Hier bereitete sich die deutsche
Fußballnationalmannschaft u.a. auf die Weltmeisterschaften
1974 und 1990 vor. Bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland
hatte die spanische Nationalmannschaft hier ihr Quartier.
Die Anlage von SuS Kaiserau, wirklich nur den berühmten
Steinwurf von der Sportschule Kaiserau entfernt, besteht aus zwei
direkt nebeneinanderliegenden Kunstrasenplätzen, die in der
Mitte einen kleinen, überdachten Unterstand mit zwei
Stehstufen haben, der praktischerweise für beide
Plätze genutzt werden kann. Auch das Vereinsheim von SuS
Kaiserau mit nettem Biergarten liegt genau zwischen den beiden
Plätzen. SuS Kaiserau hat nicht nur die gleichen Vereinsfarben
wie der große Klub aus der direkten Nachbarstadt, sondern wie
man am Liedgut der Fans und zahlreichen Bundesliga-Trikots erkennen
konnte, zahlreiche Anhänger, die beide schwarz-gelbe Vereine
unterstützen. Direkt am Eingang der Anlage befindet sich das
Hans-Tilkowski-Haus der Sportschule Kaiserau, das dem früheren
Nationaltorwart gewidmet ist, der zu Beginn seiner Karriere sechs Jahre
für SuS Kaiserau spielte.






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