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  SpVgg Erkenschwick  
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          TuS 05 Sinsen        
 
SpVgg Erkenschwick Offiziell
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TuS Sinsen Offiziell
Westfalenliga 1 2022/2023 - Sonntag, 19. März 2023, 15:15 Uhr
SpVgg Erkenschwick - TuS Sinsen (2:0) 3:0

Spielort: Jule-Ludorf-Sportanlage
, Oer-Erkenschwick
Zuschauende: 444
ESV: 1 Hester - 2 Warnat (80. 11 Weßendorf), 6 Pilica, 7 Isensee (89. 28 Pogrzeba), 8 Breilmann (87. 15 Röttger), 13 Kasak, 14 Oerterer (87. 9 Schuwirth), 17 Wortmann, 18 Binias (87. 4 Forsmann), 21 Eisen, 27 Schick
TuS: 1 Jaworek - 2 Zuk, 3 Grzelka, 5 Waldner, 6 Karthaus, 8 Orkas, 9 Speker (88. 7 Birli, 89. 18 Kranz), 16 J.Lubkoll, 20 G.Lubkoll, 26 Keskin (74. 11 Viefhaus), 27 Adlung
Tore:
1:0 Warnat (12.),
2:0 Wortmann (17.),
3:0 Isensee (86.)
Schiedsrichter: Lars Bramkamp (Hattingen)
Gelb-Rote Karte: Wortmann (77., Erkenschwick)

An diesem frühlingshaften Sonntagnachmittag ging es in einer halben Stunde kurz hinüber nach Oer-Erkenschwick, in die 31.000-Einwohner-Stadt am nördlichen Rande des Ruhrgebiets. Dort ist die SpVgg Erkenschwick beheimatet, die nach dem Zweiten Weltkrieg fast zehn Jahre lang in der höchsten deutschen Spielklasse gekickt hatte. Einer der besten Spieler in dieser Zeit war Julius "Jule" Ludorf, nach dem auch der Nebenplatz der Erkenschwicker benannt worden ist, auf dem der "ESV" an diesem Nachmittag sein Heimspiel gegen Nachbar TuS Sinsen austrug. Den Hauptplatz, das wunderschöne Stimbergstadion, eine der besonderen Stadionperlen im Ruhrgebiet, hatte ich bereits 2007 mit einem Duell gegen die Amateure des VfL Bochum besucht. Seit dem Abstieg in die sechstklassige Westfalenliga werden fast alle Heimspieler der "Schwicker" außerhalb der Sommermonate auf dem Nebenplatz, der Jule-Ludorf-Sportanlage, ausgetragen. Deswegen stand der Ground schon seit einiger Zeit auf meiner To-Do-Liste. Auf dem Kunstrasenplatz direkt neben dem Stadion wurde eine kleine überdachte Stehplatztribüne gebaut, so dass sogar etwas Ausbau vorhanden ist. Auch sonst konnte der Nebenplatz von der Atmosphäre her sehr gefallen, mit sehr gutem Catering, so dass ich es sehr bereute, vorher zu Hause schon etwas gegessen zu haben.

Auf Grund der Tatsache, dass die Erkenschwicker bis 1999 fast durchgängig immer noch zweit- oder drittklassig gekickt hatten, ist dem Klub immer noch eine kleine Anhängerschar treu geblieben, so dass es trotz grauem Westfalenliga-Alltag immer noch Support gibt, auch wenn man merkt, dass es den Fans der SpVgg Erkenschwick etwas an Nachwuchs fehlt, weil der Anhang schon etwas überaltert wirkt. Für die Erkenschwicker gibt es allerdings derzeit etwas Licht am Horizont, denn als aktueller Spitzenreiter der Staffel 1 der Westfalenliga darf man vom Aufstieg in die Oberliga Westfalen träumen. Es wird für einen solchen Traditionsverein wohl auch Zeit, nach bald sechs Jahren in der Westfalenliga, in die man wirklich nicht gehört. An diesem Nachmittag dominierte man das Derby gegen Nachbar TuS Sinsen, die noch gegen den Abstieg in die Landesliga kämpfen, total, und siegte am Ende absolut verdient mit 3:0. Die Gastgeber brannten in der ersten Viertelstunde ein wahres Feuerwerk ab, mit Großchancen in Hülle und Fülle. Etwas schade war es nur, dass die Erkenschwicker nach dem 2:0 in der 17. Minute direkt in den Verwaltungsmodus umschalteten. Der Rest des Spiels lief dann leider so, dass die Gastgeber nicht wollten, um Kräfte zu sparen, und die Gäste offensichtlich nicht konnten. Auch die Gelb-Rote Karte für Erkenschwicks Wortmann, der mit einer Schwalbe einen Elfmeter schinden wollte, brachte keine Spannung mehr in dieses "Vest"-Derby.

Die "Spielvereinigung Erkenswick 1916 e.V" (abgekürzt: ESV) hatte ihre größte Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als man fast ein Jahrzehnt lang erstklassig, in der damaligen Oberliga West, kickte. Wie viele Ruhrpottklubs war man zu dieser Zeit ein typischer Zechenklub, d.h. viele Spieler arbeiteten gleichzeitig in der ansäßigen Zeche Ewald, und der Großteil der Fans rekrutierte sich natürlich ebenfalls von dort. Aber auch nach dem Niedergang des Bergbaus spielte man noch viele Jahre lang zweit- oder drittklassig, und hatte immer noch mittlere vierstellige Zuschauerzahlen. 1974 qualifizierte man sich noch einmal für die neugegründete 2. Bundesliga, aber dort hielt man sich nur zwei Jahre lang. Bis 2008 spielte man dann noch in der erst drittklassigen und später viertklassigen Oberliga Westfalen. Das letzte große Hoch des Klubs ist auch noch gar nicht so lange her. 2014 hatte man als Dritter nur ganz knapp den Aufstieg in die Regionalliga West verpasst. Zwei Jahre später schaffte man zwar sportlich den Aufstieg in die viertklassige Regionalliga, aber hatte aus finanziellen und strukturellen Gründen gar keine Lizenz für die höchste NRW-Spielklasse beantragt. Das führte dazu, dass Erfolgstrainer Niemöller und fast das gesamte Team den ESV verließen, und eine komplett neue Mannschaft aufgebaut werden musste. Das neue, junge Team stieg chancenlos als Letzter in die Westfalenliga ab, wo man also seitdem also kickt.

 
 
 
 
 
 

SpVgg Erkenschwick seit 2005
Saison Spielklasse Platz Punkte Tore Diff. Siege Remis Niederlagen
2005/2006 Oberliga Westfalen (4.) 15. 38 32:45 -13 10 8 16
2006/2007 Oberliga Westfalen (4.) 12. 38 43:56 -13 9 11 14
2007/2008 Oberliga Westfalen (4.) 12. 43 49:54 -5 12 7 15
2008/2009 Westfalenliga St. 1 (6.) 12. 42 48:54 -6 12 6 16
2009/2010 Westfalenliga St. 2 (6.) 1. 69 72:40 +32 20 9 5
2010/2011 NRW-Liga (5.) 17. 17 30:69 -39 5 5 23
2011/2012 Westfalenliga St. 2 (6.) 2. 63 86:38 +48 19 6 7
2012/2013 Oberliga Westfalen (5.) 5. 60 63:42 +21 17 9 8
2013/2014 Oberliga Westfalen (5.) 3. 70 78:39 +39 21 7 6
2014/2015 Oberliga Westfalen (5.) 6. 59 54:33 +21 16 11 7
2015/2016 Oberliga Westfalen (5.) 2. 63 62:38 +24 19 6 9
2016/2017 Oberliga Westfalen (5.) 18. 19 33:83 -50 4 7 23
2017/2018 Westfalenliga St. 2 (6.) 4. 51 56:45 +11 15 6 9
2018/2019 Westfalenliga St. 2 (6.) 5. 47 54:41 +13 14 5 11
2019/2020 Westfalenliga St. 2 (6.) 8. 1,40 30:29 +1 8 4 8
2020/2021 Westfalenliga St. 1 (6.) 2. 15 18:11 +7 4 3 1
2021/2022 Westfalenliga St. 1 (6.) 8. 54 75:65 +10 17 3 14