VfL
Bochum - RB Leipzig (0:0) 1:0
Spielort: Ruhrstadion, Bochum
Zuschauer:
24.400
VfL:
Riemann
- Stafylidis, Ordets, Masovic, Soares (58. Heintz) - Losilla, Osterhage
(87. Lampropoulos), Stöger (69. Förster) - Asano (69.
Kunde)
- Antwi-Adjei (69. Holtmann), Hofmann
RBL:
Blaswich
- Halstenberg (82. Raum), Gvardiol, Orban, Simakan (71. Henrichs) -
Kampl, Laimer (82. Haidara) - Werner (70. Olmo), Szoboszlai - Silva,
Poulsen (68. Forsberg)
Tore:
1:0 Masovic (48., Kopfball, Vorarbeit Asano)
Schiedsrichter:
Sascha Stegemann
(Niederkassel)
Was
für ein Nachmittag! Endlich ist das Spielglück beim
VfL
Bochum wieder zurück! Die wichtigsten Faktoren für
den
1:0-Heimsieg gegen RB Leipzig waren Wille, Teamgeist,
Leidenschaft
und Aggressivität, die genauso wie das Spielglück
endlich
wieder da sind, und ein bärenstarker Manuel Riemann im
VfL-Tor,
der den Schuss von Silva in der Nachspielzeit einfach an den
Innenpfosten guckt, den zurückprallenden Ball locker
fängt
und damit den Sieg festhält. An diesem Nachmittag stimmte
einfach
alles beim VfL, und das Pech, das man in den Wochen zuvor hatte,
wandelte sich an diesem Tag in Glück um. Auch das Publikum zog
endlich wieder richtig mit, feierte jeden Ballgewinn und jede
Grätsche wie ein Tor. Der "Torjubel" nach dem Pfostentreffer
der
Leipziger in der Nachspielzeit war praktisch genauso laut wie der Jubel
nach dem Führungstor. Das war endlich wieder die Stimmung und
Atmosphäre der letzten Saison, die den VfL zum Klassenerhalt
getragen hat. Natürlich hatten aber auch die Spieler ihren
Anteil
an diesem Erfolg, denn auch diese Galligkeit, dieser Ehrgeiz, jeden
einzelnen Zweikampf gewinnen zu wollen, kannte man aus der vergangenen
Spielzeit, und natürlich aus den ersten fünf
Heimspielen unter
Thomas Letsch.
Besonders taktisch konnte auch VfL-Coach Thomas Letsch, der nach der
Niederlagenserie in den vergangenen Wochen schon ziemlich in Frage
gestellt wurde, an diesem Nachmittag voll überzeugen.
Antwi-Adjei
spielte nicht auf der offensiven Außenbahn, sondern als
Sturmspitze, und lief nahezu pausenlos zusammen mit Philipp Hofmann die
Leipziger Verteidigung an. Die eigentlich offensiv ausgerichteten Asano
und Stöger nahmen die beiden Leipziger "6er", Kampl und
Laimer,
praktisch in Manndeckung, und sorgten auch mit dafür, dass die
Gäste quasi ihren gewohnten Spielaufbau kaum
durchführen
konnten. Das führte natürlich auch dazu, dass in
Sachen
Offensive beim VfL nicht viel ging. Aber auf der anderen Seite kamen
die Gäste in den ersten 80 Minuten auch nur
äußerst
selten mal gefährlich vor das Tor. Da spricht man wohl von
einer
chancenarmen/höhepunktarmen Partie.
So ein Spiel geht dann meistens 0:0 aus. Es sei denn, eine Mannschaft
punktet durch eine Standardsituation. Kurz nach der Pause schlug der
VfL in dieser Art und Weise zu. Nach einer Einwurfflanke von
Antwi-Adjei verlängerte Hofmann den Ball zu Asano, dessen
Kopfball
Leipzigs Keeper Blaswich nur nach vorne abprallen lassen konnte, aber
gegen den anschließenden Kopfball von Masovic machtlos war.
1:0!
Innenverteidiger Erhan Masovic ist der neue Torjäger beim VfL,
mit
jetzt vier Toren in diesem Kalenderjahr. Die letzten zehn Minuten
dieses Spiels gehörten dann zu den spannendsten Minuten seit
vielen Jahren. Keine Ahnung, wie viele Jahre Lebenszeit ich wohl
verloren habe oder wie viele graue Haare dazugewonnen, aber der Druck
von Leipzig wurde immer größer, und der zuletzt
ebenfalls
gescholtene Manuel Riemann parierte eine Großchance nach der
anderen. Gegen Olmo, gegen Forsberg, gegen Orbans Kopfball und direkt
gegen Olmos Nachschuss aus spitzem Winkel. Es folgte der schon
angesprochene Sololauf von Szoboszlai und der Schuss von Silva, der vom
Innenpfosten in die Arme von Riemann zurückprallte.
Dabei
kann ich mich kaum erinnern, wann ich zuletzt emotionsloser oder
lustloser zu einem Heimspiel des VfL Bochum gegangen bin. Vor dem Spiel
dachte ich nur daran, dass an diesem Tag nicht viel drin für
den
VfL sei und dass man sich an diesem Nachmittag wohl die obligatorische
Niederlage gegen RB abholen würde. Ich erwartete ein
langweiliges Spiel
mit dem überlegenen Sieger RB Leipzig, und hoffte eigentlich nur darauf, dass
es
keine Klatsche gibt. Glücklicherweise kam es ja aber ganz anders.
Für
den VfL Bochum war es nicht
nur der allererste Heimsieg gegen RB, sondern auch der erste Sieg
überhaupt gegen das Projekt des Getränkeherstellers
mit Sitz
in Österreich. Alle acht Pflichtspiele zuvor hatte der VfL
Bochum
bislang verloren. Vor allem waren diese drei Punkte aber unendlich
wichtig im Kampf um den Klassenerhalt in dieser Saison.





Alle
Duelle Bochum
vs. RB Leipzig:
14/15
(2.BL) VfL - RBL 1:2 (VfL-Tor: Terodde)
15/16
(2.BL) VfL - RBL 0:1 (-)
21/22
(1.BL) VfL - RBL 0:1 (-)
22/23 (1.BL) VfL - RBL
1:0 (Masovic)
4
Spiele - 1 - 0 - 3 - 2:4 Tore
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