FSV
Mainz 05 - VfL Bochum (2:0) 5:2
Spielort: MEWA Arena, Mainz
Zuschauer:
23.100
FSV:
Dahmen - Hanche-Olsen, Bell (68. Leitsch), Fernandes - Widmer (69. da
Costa), Barreiro (62. Stach), Kohr, Caci - Onisiwo, Lee (62. Barkok) -
Ajorque (81. Ingvartsen)
VfL:
Riemann
- Soares (46. Stafylidis), K.Schlotterbeck, Ordets, Janko (46. Masovic)
- Losilla, Kunde (73. Förster), Stöger (46. Asano) -
Zoller,
Holtmann (46. Antwi-Adjei) - Hofmann
Tore:
1:0 Lee (1., Linksschuss, Vorarbeit Caci),
2:0 Widmer (17., Linksschuss, Vorarbeit Onisiwo),
3:0 Onisiwo (28., Rechtsschuss),
4:0 Onisiwo (47., Rechtsschuss, Vorarbeit Barreiro),
4:1 Kunde (70., Rechtsschuss, Vorarbeit Losilla),
4:2 Masovic (72., Rechtsschuss, Vorarbeit Kunde),
5:2 Onisiwo (87., Rechtsschuss, Vorarbeit Barkok).
Schiedsrichter:
Patrick Ittrich
(Hamburg)
Das
Auswärtsspiel bei Mainz 05 war für den VfL Bochum leider ein
Rückfall in alte, schon überwunden geglaubte Zeiten. Nachdem
man in den letzten Spielen in der Defensive sehr stabil und kompakt
ausgesehen hatte, gab es in Mainz mal wieder eine Klatsche, wie so oft
zu Beginn der Saison. Eine Halbzeit lang spielte man wie ein
völlig überforderter Absteiger, in Hälfte zwei war man
dem Mittelklasseklub aus Rheinhessen wenigstens ebenbürtig. Allen
Mainzer Toren gingen jeweils großzügige Geschenke der
Bochumer Defensive voraus. Ingesamt gesehen eine desaströse
Leistung der Gäste. Umso erstaunlicher, dass der VfL dann gegen
Ende des Spiels fast noch eine furiose Aufholjagd gestartet hätte.
Nach zwei Toren, innerhalb von zwei Minuten stand es auf einmal nur
noch 2:4 aus Bochumer Sicht, und kurz danach verpassten Schlotterbeck
und Ordets mit ihren Kopfbällen nur um ein paar Zentimeter das
dritte Tor. Es wäre schon sehr interessant gewesen, was denn wohl
bei einem 3:4 passiert wäre. So, wie Mainz plötzlich in der
Defensive wackelte und wankte, wäre ein Wunder jedenfalls nicht
komplett unwahrscheinlich gewesen.
Besonders aber Karim Onisiwo scheint seinen Lieblingsgegner gefunden zu
haben. Schon im Hinspiel, beim 2:1-Auswärtserfolg der Mainzer in
Bochum, hatte er beide Tore für den Karnevalsverein erzielt. An
diesem Nachmittag gelangen ihm drei Tore, und auch an den anderen
beiden Mainzer Toren war er maßgeblich beteiligt. Schon nach
gespielten 40 Sekunden gab es die Vorentscheidung in diesem Spiel. Nach
einem Fehler von Soares, der heute irgendwie total neben sich stand,
sprintete Onisiwo Richtung Bochumer Tor, Schlotterbeck griff nicht
ein, sondern leistete nur brav Geleitschutz bis zum Strafraum. Onisiwo
passte den Ball in die Mitte, wo Lee den Ball erst verpasste, aber dann
im zweiten Versuch doch noch einschieben konnte. Das 2:0 war dann
Slapstick pur. Erst ließ Onisiwo mit seinem Solo und einem
Bauerntrick seinen Gegenspieler Ordets wie einen Verteidiger der
"Alten-Herren-Mannschaft" aussehen, dann strauchelte er zwar im
Strafraum, aber Losilla, der retten wollte, gab die perfekte Vorlage
für Widmer. 2:0. Dem 3:0 ging wieder ein Katastrophenpass von
Soares voraus. Onisiwo hatte dieses Mal gar keinen Gegenspieler und
konnte den Ball unbedrängt über Riemann heben.
Zur zweiten Halbzeit wechselte VfL-Coach Thomas Letsch dann gleich vier
Mal. Die Gäste waren zu Beginn von Hälfte zwei dann auch
zumindest die aktivere Mannschaft und stets bemüht, aber ohne
wirklich gefährlich vor dem gegnerischen Tor zu werden. Ein Konter
in der 57. Minute beendete dann (scheinbar) alle Hoffnungen, vielleicht
noch eine Aufholjagd starten zu können. 4:0. Torschütze war
natürlich wieder Onisiwo. Das war die endgültige Entscheidung
in diesem Spiel, und ich hatte eigentlich genug von der
"Karim-Onisiwo-Show" gesehen. Nach kurzer Überlegung, direkt zu
gehen, entschied ich mich, noch wenigstens zehn Minuten zu bleiben,
aber frühzeitig das Stadion zu verlassen. Ohne Abfahrtsstau
würde ich sicher eine ganze Stunde eher zu Hause sein. Als ich
mich gerade entschieden hatte, zu gehen, fiel der Anschlusstreffer
zum 1:4 durch den Ex-Mainzer Kunde. Keine zwei Minuten danach gelang
Masovic nach einer Ecke das 2:4. Der Gästeblock explodierte fast,
und früher das Stadion zu verlassen, war für mich
natürlich kein Thema mehr. Denn der VfL war drauf und dran, das
dritte Tor zu erzielen. Stafylidis' Schuss wurde abgefälscht und
ging knapp am Tor vorbei. Danach verpassten Schlotterbeck und Ordets
per Kopf das Tor nur um Zentimeter. Das dritte Tor fiel aber nicht
mehr, dafür traf Onisiwo kurz vor dem Schlusspfiff noch
einmal. So ging es wieder zurück nach Bochum, mit Alpträumen
von Karim Onisiwo und dem "Narhallamarsch", den ich gleich fünf
Mal an diesem Tag ertragen musste.








Alle
Duelle Mainz 05
vs. Bochum:
93/94 (2.BL) M05 - VfL 3:2 (VfL-Tore: Wegmann(2))
95/96 (2.BL) M05 - VfL 1:0 (-)
99/00 (2.BL) M05 - VfL 0:1 (Buckley)
01/02 (2.BL) M05 - VfL 1:1 (Christiansen)
04/05 (1.BL) M05 - VfL 1:0 (-)
06/07 (1.BL) M05 - VfL 2:1 (Zdebel)
09/10 (1.BL) M05 - VfL 0:0 (-)
20/21 (Pokal) M05 - VfL 2:5 n.E. (Holtmann, Tesche, ES: Pantovic, Masovic, Ganvoula)
21/22 (1.BL) M05 - VfL 1:0 (-)
22/23 (1.BL) M05 - VfL 5:2 (Kunde, Masovic)
10 Spiele - 6 - 2 - 2 - 16:9 Tore
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