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SG Wattenscheid 09
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SC
Preußen Münster
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Regionalliga West
2022/2023
- Samstag, 26. November 2022, 14:00 Uhr
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SG
Wattenscheid 09 - Preußen Münster (1:4) 4:5
Spielort: Lohrheidestadion, Bochum-Wattenscheid
Zuschauer:
2.709
SGW:
Neufeld – Britscho, Sindermann,
Brdaric, Renke (60. Kesim) - Meier (46. Canbulut), Schurig, Tunga,
Lucas (85. Jessey) - Lerche, K.Sané (49. Yildiz)
SCP:
Schulze Niehues – Teklab (55. Bouchama), Hahn (64. Atmaca),
Kok (46. Scherder), Koulis - Oubeyapwa (55. Langlitz), Lorenz, Grote,
Remberg - Wooten, Wegkamp
Tore:
0:1 Wooten (11.),
0:2 Wegkamp (13.),
0:3 Lorenz (41., Foulelfmeter),
1:3 Meier (43, Foulelfmeter),
1:4 Wegkamp (44.),
2:4 Lerche (48., Foulelfmeter),
3:4 Yildiz (78.),
4:4 Brdaric (90.+2),
4:5 Scherder (90.+6)
Schiedsrichter:
Lars Aarts (Goch)
Gelb-Rote
Karte: Lerche (Wattenscheid, 65.)
Was für ein
Spiel! Was für ein Tor-Spektakel! Was für eine
verrückte Schlussphase! Relativ spontan entschied ich mich an
diesem Samstagnachmittag für einen Besuch in Wattenscheid, und
ich sollte es nicht bereuen. Die SG Wattenscheid 09 lag als Aufsteiger
aus der Oberliga Westfalen zu diesem Zeitpunkt ganz tief im
Tabellenkeller der Regionalliga und empfing an diesem Nachmittag den SC
Preußen Münster, der in der vergangenen Saison nur
äußerst knapp am Aufstieg in die 3. Liga gescheitert
war und in dieser Spielzeit auch schon wieder als souveräner
Spitzenreiter mit acht Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger ins
Ruhrgebiet reiste. Also war die Favoritenrolle vor diesem Duell
eigentlich klar verteilt. Und die Gäste aus dem Münsterland
wurden dieser auch sehr schnell gerecht, und lagen durch einen
frühen Doppelschlag der beiden ehemaligen Zweitligastürmer Wooten und
Wegkamp schnell mit 2:0 vorne. Danach hatten die Gäste das
Spiel voll im Griff, und das Spiel plätscherte ohne
große Höhepunkte dahin. Kurz vor der Pause
überschlugen sich dann nochmal die Ereignisse. Erst
verwandelte Münsters Kapitän Lorenz einen
Foulelfmeter zum 3:0 für die Gäste. Das sollte doch eigentlich die
endgültige Entscheidung in diesem Spiel sein! Im Gegenzug
zeigte der Schiri wieder auf den Punkt, dieses Mal aber für die
Gastgeber, und Meier verwandelte ebenso sicher zum Anschlusstor. 1:3. Wiederum im
direkten Gegenzug köpfte aber Wegkamp das 4:1 für
Münster. Der Vorsprung war auch in dieser Höhe voll
ok, so dass man sich zur Halbzeit eigentlich nur fragte, wie hoch
Münster denn dieses Spiel am Ende wohl gewinnen
würde.
Kurz nach der Pause gab es dann den dritten Elfmeter in diesem Spiel.
Wattenscheids Lerche verwandelte sicher zum erneuten Anschlusstreffer.
2:4. Und plötzlich war es ein komplett anderes Spiel. Es
spielte nur noch Wattenscheid. Die Gastgeber zeigten eine tolle Moral
und erkämpften und erspielten sich Torchance um Torchance,
während von den Gästen aus Münster fast
garnichts mehr kam. Und man spürte irgendwie, dass hier noch
etwas gehen könnte, wenn den Gastgebern noch ein drittes Tor
gelingen sollte. In der 65. Minute sah dann Wattenscheids zweiter
Torschütze Lerche die Gelb-Rote Karte. Aber selbst der
vermeintliche Nachteil der Unterzahl konnte die Gastgeber an diesem
Nachmittag nicht stoppen. In der 78. Minute fiel dann
tatsächlich das mittlerweile hochverdiente 3:4, und jetzt
wackelte Münster in der Defensive noch mehr. Die
Gäste wirkten wie ein angeschlagener, taumelnder Boxer. Und Wattenscheid
warf wirklich alles rein, um den Ausgleich irgendwie zu schaffen. Mit
Erfolg, denn in der 92. Minute gelang Brdaric der vielumjubelte
Ausgleichstreffer zum 4:4, den sich die Gastgeber wirklich mehr als
verdient hatten. Aber das war immer noch nicht alles in diesem Spiel.
In der 96. Minute gab es nochmal eine Ecke für
Münster und Scherder köpfte tatsächlich die erneute Führung, das 5:4 für
Münster. Bei Münster brachen jetzt alle
Dämme. Nicht nur alle Spieler, Trainer und Ersatzspieler
stürmten auf den Torschützen zu, sondern auch
hunderte Münsteraner Fans stürmten den Rasen, um ihre
Spieler zu feiern. Was für ein geiles und emotionales Ende.
Der Besuch im Oldschool-Ground mit Oldschool-Fußballstimmung
hatte sich also mehr als gelohnt. Kulinarisch gesehen ist das
Lohrheidestadion ja sowieso immer einen Besuch wert. Waffel und
Currywurst waren jedenfalls wie immer spitze. Von Heimseite gab es an diesem
Nachmittag keinerlei Stimmung, von den Gästen, deren aktive
Fanszene sich auf der "neuen" Tribüne platziert hatte, gab es
durchgängig guten Support. Auf jeden Fall merkte ich an diesem
Tag, wie sehr mir im Moment das richtige Stadionerlebnis mit dem VfL
Bochum fehlt und wie sehr mich diese Winter-WM, die derzeit läuft,
ankotzt. Wie gerne wäre ich an diesem Wochenende irgendwo mit dem
VfL hingefahren. Es war an diesem Nachmittag aber auch
die vorletzte Möglichkeit, das Lohrheidestadion noch einmal in
seiner jetztigen Form anzuschauen. Denn im neuen Jahr rollen an der Lohrheide die Bagger
an. Die Anlage wird komplett modernisiert, die alte
Haupttribüne wird abgerissen und durch eine neue, moderne
Haupttribüne mit VIP-Lounges ersetzt. Außerdem wird
der Ground komplett überdacht.







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