Arminia
Bielefeld - VfL Bochum (2:1) 2:2, 2:2 n.V., 4:1 n.E.
Spielort: Schüco-Arena,
Bielefeld
Zuschauer:
21.452
DSC:
Kersken - Özkan (68. Boujellab), Gohlke, Belkahia, Lannert
(119.
Großer) - Schreck, Mizuta, Biankadi (90.+1 Schneider) -
Yildirim
(63. Klos), Wintzheimer, Shipnoski (63. Oppie)
VfL:
Riemann
- Bernardo, Ordets, Masovic - Antwi-Adjei (83. Zoller),
Stöger,
Losilla (69. Broschinski), Passlack (77. Gamboa) - Daschner (46. Bero)
- Asano (106. Osterhage), Hofmann
Tore:
1:0 Shipnoski (25., Linksschuss, Vorarbeit Wintzheimer),
2:0 Biankadi (29., Rechtsschuss),
2:1 Asano (45.+2, Rechtsschuss, Vorarbeit Stöger),
2:2 Zoller (90.+1, Rechtsschuss, Vorarbeit Stöger)
Elfmeterschießen:
1:0 Klos (DSC),
Hofmann (VfL) verschießt,
2:0 Gohlke (DSC),
Kersken (DSC) hält gegen Stöger (VfL),
3:0 Wintzheimer,
3:1 Masovic,
4:1 Mizuta
Schiedsrichter: Sven
Jablonski (Bremen)
Endlich
das erste Pflichtspiel für den VfL Bochum in der neuen Saison
2023/2024. Vor diesem Spiel war man sich aber überhaupt nicht
im
Klaren, ob man jetzt Losglück oder Lospech für diese
erste
Runde des DFB-Pokals hatte. Einerseits lockte ein interessantes,
stimmungsvolles Aufeinandertreffen gegen die "Lieblingsfeinde" aus
Bielefeld, ein nahes Auswärtsspiel, aber andererseite
erwischte
man mit einem Drittligisten sportlich gesehen natürlich eines
der schwereren Lose in dieser Runde. Aus sportlicher Sicht
hätte ich
mir sowieso lieber einen mittelmäßigen, kleinen
Viert-
oder Fünftligisten und einen neuen Ground gewünscht.
Zudem
wusste man sportlich gesehen überhaupt nicht, was einen gegen
Arminia Bielefeld erwarten wird, denn die Ostwestfalen gingen nach dem
Abstieg in die 3. Liga vor ein paar Wochen mit einem fast komplett
runderneuertem Kader in diese Spielzeit. Neben Fabian Klos blieb nur
noch ein weiterer Spieler aus dem Zweitliga-Kader der vergangenen
Saison übrig. Beide standen an diesem Samstagabend nicht in
der
Startelf, so dass Arminia mit elf Neuzugängen in dieses
Pokalduell
mit dem VfL ging.
Für mich startete dieser Tag mit einer Fahrt zu meiner
Schwester
nach Soest, wo ich meine beiden Neffen auf dem Weg nach Ostwestfalen
abholte. In Bielefeld trafen wir uns mit Mike, der mittlerweile in OWL
lebt und mit dem ich schon seit Ewigkeiten kein Fußballspiel
mehr
zusammen gesehen hatte. Weil die Aktivisten der "Letzten Generation" an
diesem Samstag wie vorher angekündigt immer wieder die
Bielefelder Innenstadt lahmlegen
sollten, hatten wir uns entschieden, uns an einem
P&R-Parkplatz außerhalb Bielefelds, nahe der Autobahn
A2, zu treffen und
von dort aus in einer Viertelstunde mit der Straßenbahn zum
Bielefelder Hauptbahnhof zu fahren. Dort warteten wir noch kurz auf die
Ankunft des Entlastungszugs aus Bochum, aber begleiteten den Fanmarsch
zum Stadion nur ein paar Meter, und wählten lieber einen
schnelleren Weg
zum Stadion. Denn wir hatten uns wie üblich Tickets
für die
neue Haupttribüne, direkt neben dem Gästeblock,
gesichert.
Weil die 2.500 Gästetickets innerhalb von zwei Minuten
verkauft
waren, hatten sich dieses Mal noch ein paar Tausend Bochumer Tickets
für die anliegenden Blöcke geholt, so dass es am Ende
gut und gerne
5.000 Gästefans waren.
Für Bochumer Verhältnisse war das wieder mal ein
richtig
guter Gästesupport. Schon geil, was wir aktuell so auf die
Beine
stellen können, nach langen elf Jahren der Tristesse und
Mittelmäßigkeit der 2. Bundesliga, in denen man ja
häufig der 3. Liga näher war als der 1. Bundesliga.
Eine sehr gute
Mitmachquote und teilweise auch brachial lauter Support sorgten mal
wieder für eine Heimspielatmosphäre für den
VfL. Aber auch der Heimsupport konnte durchaus gefallen. Auf der
Gästeseite wurde auch das Motto "Alle in weiß" gut
umgesetzt. Das sah schon sehr cool aus, wie der gesamte
Gästeblock und die angrenzenden Heimblöcke in
schönem Bochum-weiß erstrahlten. Dazu gab es zum
Einlauf der Teams ein schönes Intro der Gästefans,
mit blauen Rauchtöpfen und dem Transparent "Alles für
Stadt und Verein", in dem gleichen Design, das zum Ende der
vergangenen Saison beim Gastspiel in Berlin viel Glück
gebracht hatte.
Sportlich dagegen brauchte der VfL Bochum lange Zeit, um im Spiel
anzukommen. Zum ersten Mal seit langer Zeit ging der VfL mal wieder als
Favorit in ein Pflichtspiel. Diese ungewohnte Rolle schien die
Gästespieler irgendwie zu lähmen. So war die
plötzliche 2:0-Führung für den
Außenseiter aus Ostwestfalen nach einem Doppelschlag Mitte
der ersten Halbzeit auch alles andere als unverdient. Ein schlecht
verteidigter, aber von Bielefeld auch schön ausgespielter
Konter und ein Kollektivschlaf der Bochumer Defensive nach einer Ecke
sorgten für die überraschende
Zwei-Tore-Führung der Gastgeber. Erst kurz vor dem Pausenpfiff
kämpften sich die Gäste wieder langsam
zurück ins Spiel. Eine sehenswerte Kombination in der
Nachspielzeit über Hofmann und Stöger schloss Asano
überlegt zum 1:2 aus Bochumer Sicht ab.
In der zweiten Halbzeit gab es dann ein pausenloses Anrennen der
Gäste auf das Bielefelder Tor. Nur muss man leider von einem
größtenteils blinden und ideenlosen Anrennen der
VfLer sprechen. Das Geschehen spielte sich ab Minute 46 zwar nur noch
vor dem Bielefelder Tor ab, aber ohne dass sich die Gäste gute
Torchancen erarbeiten konnte. Wiederum in der Nachspielzeit gelang dem
VfL dann aber doch noch der Ausgleich, durch den eingewechselten Simon
Zoller, genauso, wie es mein Patenkind zielsicher nach Zollis
Einwechselung vorhergesagt hatte. Auch in der Verlängerung
änderte sich kaum etwas am Spielgeschehen. Weiterhin
drückten die Gäste auf das nächste Tor, aber
ohne das viel Gefährliches dabei heraussprang. So ging es also
ins Elfmeterschießen, über das man nicht viele Worte
verlieren muss. Erst hämmerte Philipp Hofmann den Ball in den
Bielefelder Nachthimmel, dann wollte Stöger den Bielefelder
Torwart ausgucken, servierte ihm den Ball aber in Form einer
Rückgabe. Bielefeld dagegen verwandelte alle Elfmeter und zog
so in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.







Alle
Duelle Bielefeld-Bochum:
71/72 (1.BL) DSC - VfL 3:1 (VfL-Tor: Walitza)
78/79 (1.BL) DSC - VfL
1:2 (Woelk, Abel)
80/81 (1.BL) DSC - VfL 3:3 (Pinkall(2), Abel)
81/82 (1.BL) DSC - VfL 2:0 (-)
82/83 (1.BL) DSC - VfL 1:1 (Schreier)
83/84 (1.BL) DSC - VfL 2:1 (Pater)
84/85 (1.BL) DSC - VfL
2:3 (Woelk, Benatelli, Fischer)
88/89 (Pokal) DSC - VfL 0:0 n.V. (-)
95/96 (2.BL) DSC - VfL
1:3 (Baluszynski, Gaugler, Wynalda)
96/97 (1.BL) DSC - VfL 3:1 (Wosz)
97/98 (1.BL) DSC - VfL
0:2 (Mamic, Wosz)
00/01 (Pokal) DSC - VfL
0:4 (Maric, Schindzielorz, Bastürk, Peschel)
01/02 (2.BL) DSC - VfL 3:0 (-)
02/03 (1.BL) DSC - VfL
1:3 (Freier, Christiansen, Buckley)
04/05 (1.BL) DSC - VfL
1:2 (Zdebel, Diabang)
06/07 (1.BL) DSC - VfL
1:3 (Gekas(2), Dabrowski)
07/08 (1.BL) DSC - VfL 2:0 (-)
08/09 (1.BL) DSC - VfL 1:1 (Klimowicz)
10/11 (2.BL) DSC - VfL 2:2 (Aydin(2))
13/14 (2.BL) DSC - VfL
0:2 (Ilsø,Tasaka)
15/16 (2.BL) DSC - VfL 1:1 (Terodde)
16/17 (2.BL) DSC - VfL 1:0 (-)
17/18 (2.BL) DSC - VfL 2:0 (-)
18/19 (2.BL) DSC - VfL 3:1 (Fabian)
19/20 (2.BL) DSC - VfL 2:0 (-)
21/22 (1.BL) DSC - VfL 2:0 (-)
23/24 (Pokal) DSC - VfL 6:3 n.E. (Asano,Zoller, ES: Masovic)
27 Spiele, 12 - 6 - 9 ,
43:38 Tore |