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         FC Emmen        
 
FC Dordrecht Offiziell
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FC Emmen Offiziell
2. Liga Niederlande 2023/2024 - Samstag, 23. Dezember 2023, 16:00 Uhr
FC Dordrecht - FC Emmen (1:1) 2:1

Spielort: Matcholholic Stadion (Sportcomplex Krommedijk)
, Dordrecht
Zuschauende: 2.787
FCD: Doornbusch - Hilton, van der Avert, Smolarczyk (90.+7 van Vianen), Aberkane (65. Receveur) - Schuurman, 't Zand - Suray - Sebaoui, Kriwak, Osundina (82. Segecic)
FCE: Hoekstra - Brouwer, Dirksen, Vos, te Wierik - Bernadou, Vlak (73. Smeets) - El-Messaoudi (84. Huijzer) - Landu (63. Scholte), Parzyszek, Konings (63. Mendes)
Tore:
1:0 Osundina (45.+1, Linksschuss, Vorarbeit van der Avert),
1:1 Konings (45.+3, direkter Freistoß),
2:1 Sebaoui (56., Rechtsschuss).
Schiedsrichter: Robin Hensgens

Am Tag vor Heiligabend 2023 ging es endlich mal wieder zusammen mit Mike auf kleine Tour in die Niederlande, zum letzten Fußballspiel des Jahres für uns beide. Mike, der mittlerweile in OWL lebt, war bereits seit Freitag in seiner alten Heimat, im Ruhrgebiet, und sammelte mich am Samstagmorgen bei mir in Bochum ein. Unser Ziel war die Stadt Dordrecht, die etwas mehr als 120.000 Einwohner hat und nur noch 20 km entfernt von Rotterdam liegt. Ähnlich wie Rotterdam liegt Dordrecht an einem der meist befahrenen Wasserwege der Niederlande und ist deshalb sehr industriell geprägt. Wir stoppten allerdings auf unserer Fahrt erst einmal auf halber Strecke in Venlo, um Kaffee zu kaufen. Gegen 12 Uhr erreichten wir aber schließlich Dordrecht und fuhren erst einmal zum Stadion des FC Dordrecht. Da wir feststellten, dass es dort mehr als genug Parkplätze gibt, fuhren wir erst noch einmal in die Dordrechter Innenstadt. Und die konnte, mit ihren vielen typisch niederländischen Grachten und vielen schönen Kaufmannshäusern aus dem 19. Jahrhundert, voll überzeugen. Ein wirklich schöner Ort. Dazu liefen überall durch die Fußgängerzone in der City kleinere Gruppen, die, teils in historischen Kostümen, ein bisschen Live-Musik machten oder Weihnachtslieder sangen. Ein besonderer Hingucker ist natürlich auch die "Grote Kerk" (Große Kirche) mit unvollendetem Turm, den man von überall in der Innenstadt sieht. Dieses Bauwerk gehört zu den "Rijksmonumenten", also zu den besonderen Kulturdenkmälern in unserem Nachbarland.

Für uns ging es dann wieder zum Stadion. Aber vor dem Besuch des Fußballspiels musste ja erst noch der zweitwichtigste Programmpunkt des Tages abgehakt werden: Der Besuch einer Frituur. Die fanden wir in Laufweite des Stadions, und konnte ebenso wie die Stadt absolut überzeugen. Ziemlich vollgestopft liefen wir zurück zum Stadion und holten an der Geschäftsstelle die von Mike vorab per E-Mail reservierten Tickets ab. Der Ground des FC Dordrecht, das Stadion Krommedijk, das aktuell einen Sponsorennamen besitzt, konnte auch gefallen. Zwar handelt es sich im Großen und Ganzen um einen typisch niederländischen Ground, der allerdings aus vier komplett unterschiedlichen Tribünen besteht. Ein Fakt, der mir generell immer an Stadien gefällt, weil er sie irgendwie einzigartig macht. Die Haupttribüne scheint dabei die neueste Tribüne zu sein, weil sie ganz ohne die Stützpfeiler auskommt, die man auif den anderen drei Seiten vorfindet. Die aktiven Fans des FC Dordrecht verteilen sich auf zwei Bereiche. Der eine Teil steht hinter einem Tor, also wie fast überall üblich genau gegenüber des Gästeblocks, der andere Teil scheint eher ultraorientiert zu sein und sucht die direkte Nähe zum Gästeblock. Von dort aus gab es sogar mehrmals etwas Pyrotechnik zu sehen.

Den FC Dordrecht gibt es in seiner jetzigen Form erst seit dem Jahr 1972, als sich die Profiabteilung vom Stammklub, dem am 16. August 1883 gegründeten "Dordrechtsche Football Club (DFC)", abspaltete. Seitdem hat die Profiabteilung gleich mehrmals den Namen gewechselt, aber auch nie schlechter als in der 2. niederländischen Liga gekickt. Fünfmal gelang seitdem sogar der Aufstieg in die Ehrendivision, aber das war jedes Mal nur ein kurzes Abenteuer für den Klub aus der Provinz Südholland. Zum letzten Mal der Fall war das im Jahr 2015, als man die Saison 15/16 aber als 18., und damit Tabellenletzter, abschloss und gleich wieder abstieg. In fünf seiner ingesamt sechs Spielzeiten in der Ehrendivsion wurde man tatsächlich Tabellenletzter in der höchsten Spielklasse des Königreiches. So liegen die größten Erfolge des Stammvereins auch schon sehr lange zurück. 1914 und 1932 hatte man jeweils als DFC den niederländischen Pokal gewonnen.

Zu Gast an diesem Samstagnachmittag war mit dem FC Emmen ein ganz ähnlicher Klub, der ab und zu mal in die Ehrendivision aufsteigt, aber eigentlich mehr oder weniger fest zum Inventar der zweiten niederländischen Liga gehört. Der kleine Gästebereich hinter dem Tor war ganz gut besetzt, aber weder optisch noch akustisch konnten sich die Gästefans an diesem Tag bei mir ins Gedächtnis brennen. Das Duell zweier Teams aus dem Tabellenmittelfeld plätscherte lange Zeit einfach ereignislos dahin, bis zur Nachspielzeit, in der das Spiel dann plötzlich doch noch Fahrt aufnahm. Die 45 Minuten davor hätte man also getrost weglassen können. In der ersten Minute der Nachspielzeit gingen die Gastgeber durch eine schöne Einzelleistung mit 1:0 in Führung. Der große Jubel blieb den Heimfans allerdings im Halse stecken, denn quasi im Gegenzug glichen die Gäste wieder aus. Einen eigentlich ziemlich harmlos wirkenden Freistoß aus großer Entfernung ließ Dordrechts Keeper durch die Hände flutschen. 1:1. Kurz nach der Pause gingen die Gastgeber wieder in Führung, verteidigten den knappen Vorsprung und verdienten sich am Ende auch diesen Heimsieg. Für uns ging es anschließend direkt wieder nach Hause gen Ruhrgebiet bzw. OWL für Mike.