FC
Dordrecht - FC Emmen (1:1) 2:1
Spielort: Matcholholic Stadion
(Sportcomplex Krommedijk), Dordrecht
Zuschauende: 2.787
FCD: Doornbusch
- Hilton, van der Avert, Smolarczyk (90.+7 van Vianen), Aberkane (65.
Receveur) - Schuurman, 't Zand - Suray - Sebaoui, Kriwak, Osundina (82.
Segecic)
FCE: Hoekstra -
Brouwer, Dirksen, Vos, te Wierik - Bernadou, Vlak (73. Smeets) -
El-Messaoudi (84. Huijzer) - Landu (63. Scholte), Parzyszek, Konings
(63. Mendes)
Tore:
1:0 Osundina (45.+1, Linksschuss, Vorarbeit van der Avert),
1:1 Konings (45.+3, direkter Freistoß),
2:1 Sebaoui (56., Rechtsschuss).
Schiedsrichter:
Robin Hensgens
Am
Tag vor Heiligabend
2023 ging es endlich mal wieder zusammen mit Mike auf kleine Tour in
die Niederlande, zum letzten Fußballspiel des Jahres für uns
beide. Mike, der
mittlerweile in OWL lebt, war bereits seit Freitag in seiner alten
Heimat, im Ruhrgebiet, und sammelte mich am Samstagmorgen bei mir in
Bochum ein. Unser Ziel war die Stadt Dordrecht, die etwas mehr als
120.000 Einwohner hat und nur noch 20 km entfernt von Rotterdam liegt.
Ähnlich wie Rotterdam liegt Dordrecht an einem der meist
befahrenen Wasserwege der Niederlande und ist deshalb sehr industriell
geprägt. Wir stoppten allerdings auf unserer Fahrt erst einmal auf
halber Strecke in Venlo, um Kaffee zu kaufen. Gegen 12 Uhr erreichten
wir aber schließlich Dordrecht und fuhren erst einmal zum Stadion
des FC Dordrecht. Da wir feststellten, dass es dort mehr als genug
Parkplätze gibt, fuhren wir erst noch einmal in die Dordrechter
Innenstadt. Und die konnte, mit ihren vielen typisch
niederländischen Grachten und vielen schönen
Kaufmannshäusern aus dem 19. Jahrhundert, voll überzeugen.
Ein wirklich schöner Ort. Dazu liefen überall durch die
Fußgängerzone in der City kleinere Gruppen, die, teils in
historischen Kostümen, ein bisschen Live-Musik machten oder
Weihnachtslieder sangen. Ein besonderer Hingucker ist natürlich
auch die "Grote Kerk" (Große Kirche) mit unvollendetem Turm, den
man von überall in der Innenstadt sieht. Dieses Bauwerk
gehört
zu den "Rijksmonumenten", also zu den besonderen Kulturdenkmälern
in unserem Nachbarland.
Für uns ging es dann wieder zum Stadion. Aber vor dem Besuch des
Fußballspiels musste ja erst noch der zweitwichtigste
Programmpunkt des Tages abgehakt werden: Der Besuch einer Frituur.
Die fanden wir in Laufweite des Stadions, und konnte ebenso wie die
Stadt absolut überzeugen. Ziemlich vollgestopft liefen wir
zurück zum Stadion und holten an der Geschäftsstelle die von
Mike vorab per E-Mail reservierten Tickets ab. Der Ground des FC
Dordrecht, das Stadion Krommedijk, das aktuell einen Sponsorennamen
besitzt, konnte auch gefallen. Zwar handelt es sich im Großen und
Ganzen um einen typisch niederländischen Ground, der allerdings
aus vier komplett unterschiedlichen Tribünen besteht. Ein Fakt,
der mir generell immer an Stadien gefällt, weil er sie irgendwie
einzigartig macht. Die Haupttribüne scheint dabei die neueste
Tribüne zu sein, weil sie ganz ohne die Stützpfeiler
auskommt, die man auif den anderen drei Seiten vorfindet. Die aktiven
Fans des FC Dordrecht verteilen sich auf zwei Bereiche. Der eine Teil
steht hinter einem Tor, also wie fast überall üblich genau gegenüber des
Gästeblocks, der andere Teil scheint eher ultraorientiert zu sein
und sucht die direkte Nähe zum Gästeblock. Von dort aus gab
es sogar mehrmals etwas Pyrotechnik zu sehen.
Den FC Dordrecht gibt es in seiner jetzigen Form erst seit dem Jahr
1972, als sich die Profiabteilung vom Stammklub, dem am 16. August 1883
gegründeten "Dordrechtsche Football Club (DFC)", abspaltete.
Seitdem hat die Profiabteilung gleich mehrmals den Namen gewechselt,
aber auch nie schlechter als in der 2. niederländischen Liga gekickt. Fünfmal gelang seitdem sogar der Aufstieg in die
Ehrendivision, aber das war jedes Mal nur ein kurzes Abenteuer für
den Klub aus der Provinz Südholland. Zum letzten Mal der Fall war
das im Jahr 2015, als man die Saison 15/16 aber als 18., und damit
Tabellenletzter, abschloss und gleich wieder abstieg. In fünf
seiner ingesamt sechs Spielzeiten in der Ehrendivsion wurde man
tatsächlich Tabellenletzter in der höchsten Spielklasse des
Königreiches. So liegen die größten Erfolge des
Stammvereins auch schon sehr lange zurück. 1914 und 1932 hatte man
jeweils als DFC den niederländischen Pokal gewonnen.
Zu Gast an diesem Samstagnachmittag war mit dem FC Emmen ein ganz
ähnlicher Klub, der ab und zu mal in die Ehrendivision aufsteigt,
aber eigentlich mehr oder weniger fest zum Inventar der zweiten niederländischen Liga
gehört. Der kleine Gästebereich hinter dem Tor war ganz gut
besetzt, aber weder optisch noch akustisch konnten sich die
Gästefans an diesem Tag bei mir ins Gedächtnis brennen. Das
Duell zweier Teams aus dem Tabellenmittelfeld plätscherte lange
Zeit einfach ereignislos dahin, bis zur Nachspielzeit, in der das Spiel dann plötzlich doch noch
Fahrt aufnahm. Die 45 Minuten davor hätte man also getrost weglassen
können. In der ersten Minute der Nachspielzeit gingen die
Gastgeber durch eine schöne Einzelleistung mit 1:0 in
Führung. Der große Jubel blieb den Heimfans allerdings im
Halse stecken, denn quasi im Gegenzug glichen die Gäste wieder
aus. Einen eigentlich ziemlich harmlos wirkenden Freistoß aus großer Entfernung
ließ Dordrechts Keeper durch die Hände flutschen. 1:1. Kurz
nach der Pause gingen die Gastgeber wieder in Führung,
verteidigten den knappen Vorsprung und verdienten sich am Ende auch
diesen Heimsieg. Für uns ging es anschließend direkt wieder
nach Hause gen Ruhrgebiet bzw. OWL für Mike.








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