Hvidovre
IF - FC København (0:1) 0:2
Spielort: Pro Ventilation Arena, Hvidovre
Zuschauer:
7.979
HIF: Djukic-
Ma.Olsen, Geertsen (63. Spelmann), Stenderup - Lysholm, Gemmer,
Iljazovski, Jakobsen (81. Andreasen) - Lindberg (81. Mo.Olsen), Thomsen
(72. Adjei-Broni), Smed
FCK:
Sander - Diks, Lund, Clem (63. Falk), Ankersen (63. Jelert) - Meling,
Højlund, Claesson (81. Lerager)
- Larsson (46. Achouri), Óskarsson, Bardghji (71.
Elyounoussi)
Tore:
0:1 Óskarsson (10., Rechtsschuss, Vorarbeit Højlund),
0:2 Elyounoussi (76., Linksschuss, Vorarbeit Achouri)
Schiedsrichter:
Morten Krogh
An
diesem Wochenende stand für mich die nächste, lange
erwartete Skandinavien-Tour auf dem Programm. Unbedingt wollte
ich
mir in diesem Jahr noch einmal ein Heimspiel von Malmö FF
anschauen und hatte mich schon im Frühjahr für das
Heimspiel
an diesem Sonntag in meiner Geburtstagswoche, gegen
Djurgårdens
IF, entschieden. Für die Tage davor war ich natürlich
auch
auf der Suche nach weiteren interessanten Spielen in Schweden oder
Dänemark. So richtig interessante Spiele bot dieses Wochenende
aber zunächst nicht an, so dass ich mich für diesen
Freitag eigentlich
für ein Drittligaspiel in Dänemark entschieden hatte.
Kurzfristig bot sich aber noch eine andere, viel bessere
Möglichkeit an. Denn auf Grund der
Europapokal-Einsätze des
FC Kopenhagen wurde das Gastspiel der Hauptstädter sehr
spontan
vom Wochenende auf den Freitagabend vorverlegt. Das passte mir
natürlich hervorragend ins Konzept und so startete ich an
diesem
Freitag frühmorgens um 6 Uhr meine kleine Tour Richtung
Seeland.
Nach etwa viereinhalb Stunden unspektakulärer Fahrt erreichte
ich
Puttgarden auf der Insel Fehmarn und nach der
Fährüberfahrt
ins dänische Rødby war ich anderthalb Stunden
später
auch schon in der dänischen Hauptstadt. Weil ich sehr gut in
der
Zeit war, und noch viel zu früh für das Einchecken im
Hotel,
entschied ich mich spontan noch für einen kleinen Abstecher in
die
Kopenhagener City. Wie immer konnte der Wagen kostenneutral zentral in
der Innenstadt abgestelllt werden. Von da aus machte ich einen kleinen,
einstündigen Spaziergang, vorbei an der "kleinen
Meerjungfrau", am
Königsschloss, durch den Hafen, bis zum Nyhavn. Wie immer
konnte
das Zentrum Kopenhagens sehr gefallen. Nur war es dieses Mal, bei
schönstem Sommerwetter und mitten in den Sommerferien in
vielen
Ländern, total überlaufen von Touristenmassen, und
machte
deshalb eher weniger Spaß. Außerdem ist der Verkehr
an
einem Freitagnachmittag in der dänischen Hauptstadt auch nicht
zu
vernachlässigen. So brauchte ich anschließend
für die
ca. 13 km nach Hvidovre stramme 45 Minuten.
Dann konnte ich endlich im netten Hotel in Hvidovre einchecken und mich
etwas ausruhen. Von dort aus lief ich dann etwas später
nochmal
ca. 20 Minuten zu Fuß zum Ground von Hvidovre IF, die an
diesem
Abend als frischgebackener Aufsteiger den amtierenden
dänischen
Meister aus der Nachbarschaft, den FC Kopenhagen, empfingen. Die kleine
Stadt Hvidovre mit ihren knapp 54.000 Einwohnern liegt also eigentlich
nur einen Katzensprung von der dänischen Hauptstadt entfernt.
Der
"Hvidovre Sportvereinigung" (Hvidovre Idrætsforening) gelang
als
Zweiter der vergangenen Zweitligasaison erstmals seit langer Zeit mal
wieder der Sprung ins dänische Fußball-Oberhaus.
Zuletzt
hatte man in der Saison 1996/97 in der Superliga gekickt. Dabei ist man
durchaus eine Größe im dänischen
Fußball, mit
drei Meistertiteln (1966, 1973 und 1981) und insgesamt 19 Jahren
Zugehörigkeit zur dänischen
Fußball-Eliteklasse.
An diesem Freitagabend, bei herrlichem Sommerwetter und Temperaturen
nur knapp unter 30°C, war natürlich Feiertag in
Hvidovre, beim
Duell gegen den großen Nachbarn aus der Hauptstadt. Mit 7.979
Zuschauern meldete Hvidovre IF tatsächlich ein ausverkauftes
Stadion. Am Ground von HIF merkt man allerdings auch deutlich, dass die
großen Zeiten des Klubs schon ein paar Jahre her sind. Neben
der
großen, ansehnlichen Haupttribüne gibt es rundherum
in dem
Leichtathletikstadion nur vier, unüberdachte Holz-Stehstufen,
so
dass man für die Superliga-Saison über das gesamte
Areal
extra ein paar kleine provisorische Tribünen aufgestellt hat,
die
ein bisschen so wirken, als hätte man sie sich spontan aus
einem Zirkus-Zelt ausgeliehen.
Es wirkte eher wie ein Pokalspiel, wo der heimische Amateurklub den
großen Profiverein aus der Nachbarschaft empfängt.
Für die Haupttribüne hatte ich mir ein Ticket
gesichert, mit
schönem Blick auf den Gästeblock. Zum Glück
war ich
wieder frühzeitig vor Ort, so dass ich mir auch noch eine der
gewohnt leckeren dänischen Pølser sichern konnte.
Später gingen die Warteschlangen vor den
Catering-Ständen
über ein paar Hundert Meter. Überhaupt hatte das
Ganze mehr
Volksfest-Charakter als Fußballatmosphäre. Irgendwie
schien
an diesem Abend der ganze Ort auf den Beinen und im Stadion zu sein,
beim Event des Jahres. Nach gut einer Viertelstunde Spielzeit konnte
man auch endlich in Ruhe das Fußballspiel verfolgen, weil die
ständigen Nachfragen, wo welcher Platz oder wo welche Reihe
sein
könnte, glücklicherweise endlich etwas
nachließen.
Ausverkauft war natürlich an diesem Abend auch der
Gästeblock
des FCK, wo dem ich mir aber etwas mehr erhofft hatte. Etwas lustlos
oder unmotiviert wurde nur das Standardprogramm abgespult. Es gab ja
auch kaum Gegner beim Supporten, denn die ca. 20 bis 30 aktiven
Heimfans waren von meinem Platz aus gar nicht zu hören. Und
auch
das Spiel selbst riss einen nicht gerade vom Hocker. Früh in
Führung gegangen machten die Gästespieler des FCK
auch nur
das Nötigste, um den knappen Vorsprung zu verteidigen. Die
Heimelf
war durchaus bemüht, aber war offensiv viel zu
ungefährlich,
um das Spiel irgendwie spannend zu machen. Als eine Viertelstunde vor
dem Ende das 0:2 für den amtierenden dänischen
Meister fiel,
war das Spiel natürlich endgültig entschieden. Eine
Besonderheit, eine Neuheit für mich, hatte das Spiel dann doch
zu
bieten. Denn kurz vor der Pause lief der Torwart der Heimmannschaft
während einer Spielunterbrechung plötzlich in die
Kabine, und
kam erst nach fünf Minuten wieder aufs Feld, so dass das Spiel
lange Zeit unterbrochen war. Ob er sich in die Hose gemacht hatte oder
sich übergeben musste, konnte ich leider nicht herausfinden,
aber
er kam nach den Minuten des Wartens mit einer neuen, andersfarbigen
Hose wieder auf den Rasen und spielte schließlich volle 90
Minuten durch.












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