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  Hvidovre IF
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      FC København       
 
Hvidovre IF Offiziell
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FC København Offiziell
1. Liga Dänemark 2023/2024 - Freitag, 18. August 2023, 19:00 Uhr
Hvidovre IF - FC København (0:1) 0:2

Spielort: Pro Ventilation Arena
, Hvidovre
Zuschauer: 7.979
HIF: Djukic- Ma.Olsen, Geertsen (63. Spelmann), Stenderup - Lysholm, Gemmer, Iljazovski, Jakobsen (81. Andreasen) - Lindberg (81. Mo.Olsen), Thomsen (72. Adjei-Broni), Smed
FCK: Sander - Diks, Lund, Clem (63. Falk), Ankersen (63. Jelert) - Meling, Højlund, Claesson (81. Lerager) - Larsson (46. Achouri), Óskarsson, Bardghji (71. Elyounoussi)
Tore:
0:1 Óskarsson (10., Rechtsschuss, Vorarbeit
Højlund),
0:2 Elyounoussi (76., Linksschuss, Vorarbeit Achouri)
Schiedsrichter: Morten Krogh

An diesem Wochenende stand für mich die nächste, lange erwartete Skandinavien-Tour auf dem Programm. Unbedingt wollte ich mir in diesem Jahr noch einmal ein Heimspiel von Malmö FF anschauen und hatte mich schon im Frühjahr für das Heimspiel an diesem Sonntag in meiner Geburtstagswoche, gegen Djurgårdens IF, entschieden. Für die Tage davor war ich natürlich auch auf der Suche nach weiteren interessanten Spielen in Schweden oder Dänemark. So richtig interessante Spiele bot dieses Wochenende aber zunächst nicht an, so dass ich mich für diesen Freitag eigentlich für ein Drittligaspiel in Dänemark entschieden hatte. Kurzfristig bot sich aber noch eine andere, viel bessere Möglichkeit an. Denn auf Grund der Europapokal-Einsätze des FC Kopenhagen wurde das Gastspiel der Hauptstädter sehr spontan vom Wochenende auf den Freitagabend vorverlegt. Das passte mir natürlich hervorragend ins Konzept und so startete ich an diesem Freitag frühmorgens um 6 Uhr meine kleine Tour Richtung Seeland.

Nach etwa viereinhalb Stunden unspektakulärer Fahrt erreichte ich Puttgarden auf der Insel Fehmarn und nach der Fährüberfahrt ins dänische Rødby war ich anderthalb Stunden später auch schon in der dänischen Hauptstadt. Weil ich sehr gut in der Zeit war, und noch viel zu früh für das Einchecken im Hotel, entschied ich mich spontan noch für einen kleinen Abstecher in die Kopenhagener City. Wie immer konnte der Wagen kostenneutral zentral in der Innenstadt abgestelllt werden. Von da aus machte ich einen kleinen, einstündigen Spaziergang, vorbei an der "kleinen Meerjungfrau", am Königsschloss, durch den Hafen, bis zum Nyhavn. Wie immer konnte das Zentrum Kopenhagens sehr gefallen. Nur war es dieses Mal, bei schönstem Sommerwetter und mitten in den Sommerferien in vielen Ländern, total überlaufen von Touristenmassen, und machte deshalb eher weniger Spaß. Außerdem ist der Verkehr an einem Freitagnachmittag in der dänischen Hauptstadt auch nicht zu vernachlässigen. So brauchte ich anschließend für die ca. 13 km nach Hvidovre stramme 45 Minuten.

Dann konnte ich endlich im netten Hotel in Hvidovre einchecken und mich etwas ausruhen. Von dort aus lief ich dann etwas später nochmal ca. 20 Minuten zu Fuß zum Ground von Hvidovre IF, die an diesem Abend als frischgebackener Aufsteiger den amtierenden dänischen Meister aus der Nachbarschaft, den FC Kopenhagen, empfingen. Die kleine Stadt Hvidovre mit ihren knapp 54.000 Einwohnern liegt also eigentlich nur einen Katzensprung von der dänischen Hauptstadt entfernt. Der "Hvidovre Sportvereinigung" (Hvidovre Idrætsforening) gelang als Zweiter der vergangenen Zweitligasaison erstmals seit langer Zeit mal wieder der Sprung ins dänische Fußball-Oberhaus. Zuletzt hatte man in der Saison 1996/97 in der Superliga gekickt. Dabei ist man durchaus eine Größe im dänischen Fußball, mit drei Meistertiteln (1966, 1973 und 1981) und insgesamt 19 Jahren Zugehörigkeit zur dänischen Fußball-Eliteklasse.

An diesem Freitagabend, bei herrlichem Sommerwetter und Temperaturen nur knapp unter 30°C, war natürlich Feiertag in Hvidovre, beim Duell gegen den großen Nachbarn aus der Hauptstadt. Mit 7.979 Zuschauern meldete Hvidovre IF tatsächlich ein ausverkauftes Stadion. Am Ground von HIF merkt man allerdings auch deutlich, dass die großen Zeiten des Klubs schon ein paar Jahre her sind. Neben der großen, ansehnlichen Haupttribüne gibt es rundherum in dem Leichtathletikstadion nur vier, unüberdachte Holz-Stehstufen, so dass man für die Superliga-Saison über das gesamte Areal extra ein paar kleine provisorische Tribünen aufgestellt hat, die ein bisschen so wirken, als hätte man sie sich spontan aus einem Zirkus-Zelt ausgeliehen. Es wirkte eher wie ein Pokalspiel, wo der heimische Amateurklub den großen Profiverein aus der Nachbarschaft empfängt. Für die Haupttribüne hatte ich mir ein Ticket gesichert, mit schönem Blick auf den Gästeblock. Zum Glück war ich wieder frühzeitig vor Ort, so dass ich mir auch noch eine der gewohnt leckeren dänischen Pølser sichern konnte. Später gingen die Warteschlangen vor den Catering-Ständen über ein paar Hundert Meter. Überhaupt hatte das Ganze mehr Volksfest-Charakter als Fußballatmosphäre. Irgendwie schien an diesem Abend der ganze Ort auf den Beinen und im Stadion zu sein, beim Event des Jahres. Nach gut einer Viertelstunde Spielzeit konnte man auch endlich in Ruhe das Fußballspiel verfolgen, weil die ständigen Nachfragen, wo welcher Platz oder wo welche Reihe sein könnte, glücklicherweise endlich etwas nachließen.

Ausverkauft war natürlich an diesem Abend auch der Gästeblock des FCK, wo dem ich mir aber etwas mehr erhofft hatte. Etwas lustlos oder unmotiviert wurde nur das Standardprogramm abgespult. Es gab ja auch kaum Gegner beim Supporten, denn die ca. 20 bis 30 aktiven Heimfans waren von meinem Platz aus gar nicht zu hören. Und auch das Spiel selbst riss einen nicht gerade vom Hocker. Früh in Führung gegangen machten die Gästespieler des FCK auch nur das Nötigste, um den knappen Vorsprung zu verteidigen. Die Heimelf war durchaus bemüht, aber war offensiv viel zu ungefährlich, um das Spiel irgendwie spannend zu machen. Als eine Viertelstunde vor dem Ende das 0:2 für den amtierenden dänischen Meister fiel, war das Spiel natürlich endgültig entschieden. Eine Besonderheit, eine Neuheit für mich, hatte das Spiel dann doch zu bieten. Denn kurz vor der Pause lief der Torwart der Heimmannschaft während einer Spielunterbrechung plötzlich in die Kabine, und kam erst nach fünf Minuten wieder aufs Feld, so dass das Spiel lange Zeit unterbrochen war. Ob er sich in die Hose gemacht hatte oder sich übergeben musste, konnte ich leider nicht herausfinden, aber er kam nach den Minuten des Wartens mit einer neuen, andersfarbigen Hose wieder auf den Rasen und spielte schließlich volle 90 Minuten durch.