TuS
Ennepetal - VfL Bochum U21 (1:0) 2:1
Spielort: Bremenstadion, Ennepetal
Zuschauende:
500
TuS: Weusthoff -
Grgic, Bimpek, Lötters (75. Antwi-Adjei), Gallus - Hupka (85.
El Youbari), Van Der Heusen, Binyamin, Müller (72. Goles),
Shabani (67. Peters) - Vaitkevicius (63. Reyes Mellado)
–
VfL: Rölleke
- Bernsdorf, Hülsenbusch, Nwubani (75. Tasic), Pulver (63.
Dreca) - Grote, Holtkamp (49. Njike Nana), Koerdt, Heuser -
Özdemir (46. Boafo), Kojic
Tore:
1:0 Bimpek (9.),
2:0 Binyamin (55.),
2:1 Kojic (62.).
Schiedsrichter:
Selim Erk
An diesem sommerlich
heißen Sonntagnachmittag stand für die zweite
Mannschaft des VfL Bochum beim TuS Ennepetal das erste Pflichtspiel
seit mehr als neun Jahren auf dem Programm, und da wollte ich
natürlich dabei sein. Nach dem Ende der Saison 2014/2015 hatte
der VfL seine zweite Mannschaft, die gerade aus der Regionalliga West
abgestiegen war, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen vom
Spielbetrieb abgemeldet. Man wollte damals alle finanziellen Mittel in
die erste Mannschaft stecken. Mittlerweile hatte aber beim VfL ein
Umdenken stattgefunden, und im März 2024 schließlich
hatte der VfL dann offiziell bekanntgegeben, ab der Spielzeit 24/25
wieder mit einer Zweitvertretung anzutreten.
Kurioserweise war es ein Fan, der den VfL letztendlich darauf brachte,
wieder eine U23/U21 einzuführen. Er hatte den VfL darauf
hingewiesen, dass man gar nicht wieder ganz unten in der Kreisliga C
beginnen müsste, sondern lediglich eine Spielklasse unter der
letzten Liga, für die man qualifiziert war. Durch den Abstieg
in die Oberliga Westfalen 2015 hätte die "neue" U21 also
eigentlich in die sechstklassige Westfalenliga eingruppiert werden
müssen. Der "Fußball- und Leichtathletik-Verband
Westfalen" hatte sich allerdings dazu entschieden, die Zweite des VfL
direkt wieder in die fünftklassige Oberliga Westfalen
einzuordnen, mit der Maßgabe, dass für die neuen
Konkurrenten des VfL keine Nachteile entstehen sollten. Beispielsweise
sollte die Anzahl der Absteiger in der ersten Saison nicht ansteigen.
Trotzdem legte der Großteil der Oberliga-Klubs gegen diese
Entscheidung des FLVW Einspruch ein, vor allem, weil der Saisonstart
nach vorne, in den Juli, verlegt werden sollte, was für die
meisten Amateurklubs ein großes Problem gewesen
wäre. Der FLVW blieb aber letztendlich bei seiner
Entscheidung, aber immerhin konnte man sich mit den anderen Klubs
darauf einigen, dass der Saisonstart wieder zurück auf Mitte
August gelegt wurde.
Federführend beim Einspruch gegen die Eingruppierung des VfL
Bochum in die Oberliga Westfalen war der TuS Ennepetal. Und
ausgerechnet der TuS Ennepetal war also der erste Gegner des VfL in der
neuen Oberliga-Saison an diesem Nachmittag. Den Gastgebern merkte man
auch deutlich an, dass sie in diesem Spiel besonders motiviert waren.
Eine Tatsache, die der U21 des VfL wahrscheinlich in dieser Saison noch
öfter passieren wird. Beim frühen 1:0 in der 9.
Minute und dem 2:0 kurz nach der Pause jubelten die Spieler vom TuS
Ennepetal jedenfalls, als hätte sie gerade die Meisterschaft
gewonnen und wären gerade aufgestiegen. Erst nach der
üblichen Wechselarie in der zweiten Halbzeit auf beiden Seiten
kamen die Gäste dann endlich etwas besser ins Spiel, und
direkt auch zum schnellen Anschlusstreffer. Eigentlich hatte der VfL
kurz vor dem Ende auch noch den Ausgleich erzielt, aber leider wurde
dieses Tor wegen einer angeblichen Abseitsstellung aberkannt.
Außer dem Schiedsrichtergespann hatte wohl jeder im Stadion
gesehen, dass es deutlich kein Abseits war.
Also bei der neuen U21 des VfL Bochum lief
erwartungsgemäß noch nicht viel zusammen, handelt es
sich doch mehr oder weniger noch um einen komplett
zusammengewürfelten Haufen, der erst seit ein paar Wochen so
zusammen ist. Zwar wurden gleich acht Spieler aus der eigenen A-Jugend
hochgezogen, aber dazu kommen ja noch viele externe Zugänge,
die noch nie zusammengespielt haben. Bei den Neuzugängen wurde
allerdings auch darauf geachtet, dass sie möglichst eine
"VfL-DNA" haben sollen. So hat man dazu noch fünf Spieler
verpflichtet, die in der Jugend des VfL ausgebildet wurden und schon
über Oberliga- und Regionalliga-Erfahrung verfügen.
Unter anderem soll der mittlerweile 38-Jährige Dennis Grote,
der auch als Scout für die Nachwuchsabteilung eingestellt
wurde, die Mannschaft anführen. Natürlich sollen auch
- wie früher und bei anderen Klubs - Profis in der Oberliga
Spielpraxis sammeln. Deswegen hat man den Kader mit 20 Spielern relativ
klein gelassen. An diesem Nachmittag kickte zum Beispiel Jungprofi
Lennart Koerdt mit. Es war aber auch keine Überraschung, dass
er kaum Bindung zu seinen Mitspielern hatte, weil er vorher nur einmal
mit dem Oberliga-Team mittrainiert hatte.
Die Neugier auf die neue alte Zweitvertretung schien beim VfL auf jeden
Fall sehr groß zu sein, denn im Bremenstadion in Ennepetal
sah man an diesem Nachmittag doch sehr viele Bochumfans und sehr viele
bekannte Gesichter. Ich würde schätzen, dass
mindestens die Hälfte der ca. 500 Zuschauer den
Gästen die Daumen drückte. Es war für mich
der dritte Besuch beim TuS Ennepetal, und seit meinem letzten Besuch
hatte sich am Ground doch sehr viel verändert. Unter anderem
ist eine komplette neue, hellblaue Laufbahn und ein Dach für
die Haupttribüne dazugekommen.






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