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SpVgg
Erkenschwick
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VfL Bochum U21
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Oberliga Westfalen
2024/2025- Sonntag, 22. September 2024, 15:15 Uhr
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SpVgg
Erkenschwick - VfL Bochum U21 (1:0) 1:1
Spielort: Stimberg-Stadion,
Oer-Erkenschwick
Zuschauende:
813
ESV:
Hester - Jordan, Simic, Rosenkranz (90.+7 Theocharis), Pereira -
Schultz, Bachmann, Isensee - Wortmann, Nebi, Oerterer (87. Meselidis)
VfL: Rölleke
- Pulver (54. Holtkamp), Tasic, Hülsenbusch, Berndorf - Grote
(73.
Zajkowski), Koerdt (73. Erdelkamp), Jahn - Heuser (73. Njike Nana),
Kojic, Özdemir (46. Dreca)
Tore:
1:0 Isensee (27., direkter Freistoß),
1:1 Kojic (83., Foulelfmeter).
Schiedsrichter: Dr.
Philip Roedig
Gelb-Rote
Karte: Simic (86., Erkenschwick, wiederholtes Foulspiel)
Von Hattingen
ging es also an diesem sehr spätsommerlich warmen
Sonntagnachmittag in einer halben Stunde kurz hinüber nach
Oer-Erkenschwick, an den nördlichen Rand des Ruhrgebiets. Denn
die U21 des VfL Bochum musste an diesem siebten Spieltag der Saison
24/25 in der fünftklassigen Oberliga Westfalen im
altehrwürdigen Stimberg-Stadion, in einer der schönen
Stadionperlen des Ruhrgebiets, antreten. Von Anfang herrschte eine
herrliche Fußball-Stimmung im weiten Rund. Auf Erkenschwicker
Seite wurde an diesem Tag dazu noch groß gefeiert, denn das
Stimberg-Stadion feierte in diesem Jahr sein 90-jähriges
Bestehen. Vor dem Anpfiff zu beiden Halbzeiten gab es deshalb
ansehnliche Choreographien der Erkenschwicker Fanszene: In Halbzeit
eins in den Vereinsfarben rot und schwarz und mit viel Rauch und
Bengalos, zu Halbzeit zwei mit Fotos aus der Vergangenheit und einem
großen Transparent, auf dem stand: "Werder & Bayern
ham' hier schon geschwitzt und die Hertha hat verlorn' ..." Des
Weiteren wurde noch Rekordspieler Stefan Oerterer gefeiert, der an
diesem Tag sein 400. Pflichtspiel für die Schwicker
absolvierte.
Beinahe hätten die Erkenschwicker auch noch einen Sieg in
diesem Spiel feiern können. In der ersten Halbzeit hatten die
Gastgeber das Spiel dominiert und waren verdient durch ein Traumtor,
einen direkt verwandelten Freistoß von Isensee, in
Führung gegangen. In Hälfte zwei drehte sich das
Spiel aber komplett und es spielten nur noch die Gäste aus
Bochum und drängten wild auf den Ausgleich. Trotzdem brauchte
es schon ein Elfmetertor kurz vor dem Ende, um noch zum mittlerweile
natürlich verdienten Ausgleich zu kommen. Drei Minuten
später mussten die Gastgeber nur noch zu zehnt verteidigen,
nachdem ihr Verteidiger Simic Gelb-Rot gesehen hatte. In der langen,
zehnminütigen Nachspielzeit warfen die VfLer alles nach vorne,
aber die Gastgeber konnten irgendwie mit Glück und Geschick
das insgesamt aber sicher verdiente Unentschieden über die
Zeit bringen. Überschattet wurde das Spiel aus Bochumer Sicht
durch die schwere Verletzung von Linksverteidiger Nico Pulver, der sich
einen Achillessehnenriss zuzog. Pulver hatte die letzten beiden Jahre
für Erkenschwick gekickt, und wurde bei seiner Auswechslung
lautstark von den Heimfans gefeiert.
Etwas enttäuschend an diesem Tag war wahrscheinlich nur die
Zuschauerzahl, denn die vorher anvisierte vierstellige Zahl zum
Jubiläumsspiel des Stadions wurde doch deutlich verpasst. Erst
recht, wenn man bedenkt, dass an diesem Nachmittag auch gut und gerne
150-200 Gästefans den Weg nach Oer-Erkenschwick gefunden hatten.
Die "Spielvereinigung
Erkenswick 1916 e.V" (abgekürzt: ESV)
hatte ihre größte Zeit kurz nach dem Zweiten
Weltkrieg, als man fast ein Jahrzehnt lang erstklassig, in der
damaligen Oberliga West, kickte. Wie viele Ruhrpottklubs war man zu
dieser Zeit ein typischer Zechenklub, d.h. viele Spieler arbeiteten
gleichzeitig in der ansäßigen Zeche Ewald, und der
Großteil der Fans rekrutierte sich natürlich
ebenfalls von dort. Aber auch nach dem Niedergang des Bergbaus spielte
man noch viele Jahre lang zweit- oder drittklassig, und hatte immer
noch mittlere vierstellige Zuschauerzahlen. 1974 qualifizierte man sich
noch einmal für die neugegründete 2. Bundesliga, aber
dort hielt man sich nur zwei Jahre lang. Bis 2008 spielte man dann noch
in der erst drittklassigen und später viertklassigen Oberliga
Westfalen. Das letzte große Hoch des Klubs ist auch noch gar
nicht so lange her. 2014 hatte man als Dritter nur ganz knapp den
Aufstieg in die Regionalliga West verpasst. Zwei Jahre später
schaffte man zwar sportlich den Aufstieg in die viertklassige
Regionalliga, aber hatte aus finanziellen und strukturellen
Gründen gar keine Lizenz für die höchste
NRW-Spielklasse beantragt. Das führte dazu, dass
Erfolgstrainer Niemöller und fast das gesamte Team den ESV
verließen, und eine komplett neue Mannschaft aufgebaut werden
musste. Das neue, junge Team stieg chancenlos als Letzter in die
Westfalenliga ab. Erst im Sommer 2023 hatte man dann - wieder mit
Niemöller als Trainer - die Rückkehr in die Oberliga
Westfalen geschafft.






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