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Kieler SV Holstein 1900
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VfL
Bochum
1848
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1. Bundesliga 2024/2025
- Sonntag, 9. Februar 2025, 15:30 Uhr
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Holstein
Kiel - VfL Bochum (1:2) 2:2
Spielort: Holstein-Stadion, Kiel
Zuschauer:
15.034 (ausverkauft)
KSV:
Weiner - Becker, Zec, Komenda (19. Ivezic) - Rosenboom (46. Arp),
Porath (46. Gigovic), Remberg, Holtby, Tolkin - Harres, Skrzybski (25.
Machino)
VfL:
Drewes - Bernardo, Ordets, Oermann - Wittek, Krauß (81.
Losilla),
Bero (90.+4 de Wit), Passlack - Holtmann (46. Hofmann), Boadu (45.+2
Broschinski), Masouras (90.+4 Masovic)
Tore:
1:0 Skrzybski (3., Handelfmeter, Rechtsschuss),
1:1 Boadu (37., Linksschuss, Vorarbeit Bero),
1:2 Boadu (39., Kopfball, Vorarbeit Passlack),
2:2 Zec (50., Kopfball, Vorarbeit Tolkin).
Schiedsrichter:
Felix Zwayer (Berlin)
An
diesem Wochenenende ging es also mal wieder zu einem Kurzausflug in den
Norden, zum ersten Mal im neuen Jahr. Da das neue Auto weiter auf sich
warten ließ, fuhr ich zum ersten Mal seit längerer
Zeit nur
mit öffentlichen Verkehrsmitteln so eine weite Strecke wie die
zur
Ostsee. Für die Hinfahrt von Bochum nach Hamburg hatte ich ein
ICE-Ticket für 17,99 Euro ergattert, den Rest der kleinen Tour
erledigte ich souverän mit dem Deutschland-Ticket. Weil der
ICE
bereits um kurz nach Sieben in Bochum starten sollte, startete
für
mich der Tag schon um kurz vor 5 Uhr. Denn die Straßenbahn
fährt ja an einem frühen Sonntagmorgen leider nicht so
oft.
Angekommen am Bahnhof stellte ich aber erst mal fest, dass der Zug eine
Viertelstunde Verspätung aufgebaut hatte, und ich eigentlich
locker noch eine halbe Stunde länger hätte schlafen
können. Naja, aber auch so konnte ich auf der Fahrt nach
Hamburg
schön entspannen und ein bisschen die Augen
schließen.
Dafür hatte vor allem das nette, sympathische und
unterhaltsame
Zugteam gesorgt. Auf eine Platzreservierung hatte ich verzichtet, aber
das wäre auch herausgeschmissenes Geld gewesen, denn der ICE
war
höchstens zu einem Drittel gefüllt, und das trotz der ca.
80 bis
100 Bochumfans, die das gleiche Tagesziel wie ich hatten. Das war
sicher auch der Grund, warum der Anschlusszug in Hamburg nach Kiel
trotz der mittlerweile ordentlichen Verspätung auf uns
wartete.
Weil am Nachbargleis gleich der Sonderzug der Fans des FC St. Pauli
starten sollte, wollte man da am Hauptbahnhof sicher nicht auch noch
Fußballfans
aus dem Ruhrgebiet herumlaufen haben.
Gegen 11:30 Uhr erreichten wir schließlich die
schleswig-holsteinische Landeshauptstadt, die uns mit Sonnenschein aber
auch einer kühlen Brise empfing. Nachdem ich meinen Rucksack
in
einem Schließfach verstaut hatte, absolvierte ich meinen fast schon
üblichen Rundgang am Hafen entlang und an den beiden
Fährhafen nach Oslo und nach Göteborg, die - wie
ebenfalls
üblich - bei mir direkt extremes Fernweh auslösten.
Überhaupt
war dieser Ausflug für mich besonders emotional, wie ich jetzt
erst so richtig bemerkte. Denn der letzte Ausflug hierhin war der
letzte gemeinsame Fußball-Ausflug mit meinem Vater.
Überall
fühlte ich mich an dieses sehr schöne Wochenende erinnert.
Leider blieb
mir ein Ausflug zum Ostseestrand an diesem Tag verwehrt. Denn die
Fähre nach Laboe fährt im Winter am Wochenende gar
nicht und
der Bus zum Kieler Stadtstrand hätte für die Hin- und
Rückfahrt jeweils eine gute Stunde gebraucht. So blieb es bei
einem kleinen Spaziergang durch die an einem Sonntag im Winter
ausgestorbene Kieler Innenstadt und so fiel die Wahl für das
Mittagessen auf ein amerikanisches Burger-Restaurant, das als eines der
wenigen Etablissements an diesem Sonntagmittag Anfang Februar überhaupt geöffnet
hatte.
Dann ging es für mich auch schon mit dem Bus zum Kieler
Holstein-Stadion. Der herrlich zusammengeklöppelte Ground war
natürlich ausverkauft, beim Duell der beiden wahrscheinlich in
dieser Saison schlechtesten Bundesliga-Teams. Mit anderen Worten war
das also für beide Klubs ein enorm wichtiges Spiel, das man
nicht
verlieren durfte. Es entwickelte sich fast eine 1:1-Kopie des Hinspiels
in Bochum aus dem September des vergangenen Jahres. Holstein Kiel ging
wiederum früh in Führung, der VfL drehte wiederum das
Spiel
noch vor der Pause, um schließlich doch noch in Hälfte zwei den Ausgleich zu
kassieren und das Spiel am Ende fast noch zu verlieren. Entscheidend
war sicher die Phase kurz vor der Pause, als der VfL 2:1 geführt hatte und
drauf und dran war, das dritte Tor nachzulegen. Wenn die Gäste
hier das 3:1 erzielt hätten, hätten sie sicher dieses
Spiel
auch gewonnen. Denn die Gastgeber wirkten in dieser Phase komplett
überfordert und absolut schlagbar.
Als Zweiter überhaupt durften wir Bochumer in den neuen
Gästeblock, der sich jetzt sehr schön auf der neuen
Hintertortribüne befindet. Der ausverkaufte
Gästeblock zeigte
sich an diesem Sonntag sehr gut aufgelegt und supportete lautstark
volle 90 Minuten durch, auch mit viel Unterstützung von
Pyrotechnik. Gleich zu Spielbeginn gab es dabei einen typischen
VfL-Bochum-Moment. Kurz vor dem Anpfiff hatte die Fanszene des VfL
Bochum ordentlich Bengalos gezündet, die die Sicht auf das
Spielfeld total einnebelten. Nach wenigen gespielten Sekunden gab es
einen kurzen Jubelschrei der Kieler Anhänger, den man aber
durch
den Nebel überhaupt nicht zuordnen konnte. Für einen
Torjubel
war das zu wenig. Deswegen hoffte ich, dass es sich vielleicht nur um
ein Abseitstor gehandelt hatte. Als sich der Nebel so ganz langsam
lichtete, konnte man aber erkennen, dass Steven Skrzybski gerade zum
Elfmeter für Kiel antrat. Die erste Aktion, die man also als Fan
des
VfL Bochum von diesem Spiel sehen konnte, war direkt das 1:0
für Holstein Kiel. Da kamen bei mir schon wieder schlimmste Befürchtungen auf.
Trotzdem drehte der VfL aber noch vor der Pause das Spiel, und
verpasste es eigentlich nur auch noch das dritte Tor nachzulegen. Herausragend war vor allem
ein bärenstarker Myron Boadu, dem seine Saisontore sechs und
sieben gelangen, in seinem erst elften Saisoneinsatz. Wenn er doch nur
auch den Körper eines Weltklassestürmers haben
würde.
Allerdings würde er dann sicher nicht für den VfL
Bochum
spielen. Noch in der ersten Halbzeit musste er leider auch schon wieder
verletzungsbedingt ausgewechselt werden und in den kommenden Wochen
wieder fehlen. Positiv herausstechend waren aber auch die beiden
Winterneuzugänge des VfL. Georgios Masouras belebte
spürbar
das Offensivspiel und Tom Krauß fügte sich perfekt
als eine
Art "Aggressive Leader" ein. Auch wenn sein Herz den
königsblauen
Nachbarn gehört, passt er von seiner Mentalität
perfekt zum
Spielstil des VfL Bochum, der immer etwas eklig, hart und an der Grenze des
Erlaubten ist. An diesem Tag hatte er durch seine
Kaltschnäuzigkeit entscheidenden Anteil daran, dass der VfL
dieses
Spiel nicht noch verloren hat. Denn in der 73. Minute hatte Lewis
Holtby das vermeintliche 3:2 für Kiel erzielt, dass Schiri
Zwayer
nach einem Einwand des VAR aber wieder zurücknahm. Weil Holtby
vorher Krauß gefoult hatte. Das hat Krauß sehr
geschickt
gemacht, denn viel war da nicht. Sehr viel Glück für den VfL, bzw. eigentlich sehr clever von Tom Krauß gemacht.
Für mich ging es direkt nach dem Abpfiff wieder mit dem Bus
zum
Kieler Hauptbahnhof und von da aus direkt zu meinem vorab reservierten
Hotelzimmer in der Innenstadt. Sehr lang wurde der Abend für
mich
nicht mehr, was nicht nur an dem langen Tag sondern sicher auch am gewählten TV-Programm lag. Das
"Kanzler-Duell" auf Grund der bevorstehenden Bundestagswahl zwei Wochen
später war die beste Einschlafmethode an diesem Abend. Am
Montagmorgen ging es für mich dann wieder zurück ins
Ruhrgebiet, mit dem Deutschlandticket. Mit Regionalzügen fuhr
ich
erst von Kiel nach Hamburg, dann von Hamburg nach Uelzen, von Uelzen
nach Hannover, wo ich eine kleine Mittagspause einlegte, von Hannover
nach Minden und schließlich von Minden nach Bochum. Alles
klappte
perfekt, alle Anschlusszüge wurden locker erreicht. Nur in
Bochum
hatte ich Probleme, denn auf Grund des Warnstreiks im
öffentlichen
Dienst ausgerechnet an diesem Tag musste ich nach Hause laufen.





Alle Spiele Holstein Kiel
vs. Bochum
02/03 (Pokal) KSV - VfL
1:2 (VfL-Tore: Wosz,Freier))
17/18 (2.BL) KSV - VfL 3:0 (-)
18/19 (2.BL) KSV - VfL 2:2 (Hinterseer,Weilandt)
19/20 (2.BL) KSV - VfL 2:1 (Ganvoula)
20/21 (2.BL) KSV - VfL 3:1 (Zoller)
24/25 (1.BL) KSV - VfL 2:2 (Boadu(2))
6 Spiele – 3 – 2 – 1 –
13:8 Tore
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