FSV
Mainz 05 - VfL Bochum (1:0) 2:0
Spielort: MEWA Arena, Mainz
Zuschauer:
32.000
FSV:
Zentner - da Costa, Bell, Jenz (90.+1 Hanche-Olsen) - Caci (90.+1
Widmer), Kohr, Sano, Mwene - Nebel (38. Hong), Lee (90.+1 Weiper) -
Burkardt (71. Sieb)
VfL:
Drewes
- Bernardo, Ordets (70. Masovic), Oermann (19. Medic) - Wittek (65.
Holtmann), Losilla (46. de Wit), Passlack - Bero, Sissoko - Broschinski
(70. Boadu), Hofmann
Tore:
1:0 Burkardt (23., Rechtsschuss, Vorarbeit Caci),
2:0 Burkardt (69., Linksschuss, Vorarbeit Mwene).
Schiedsrichter:
Benjamin Brand
(Schwebheim)
Zum
Jahresauftakt 2025 gab es für den VfL Bochum leider wieder
einen
Rückschritt in alte Zeiten. Nach zuletzt aufsteigender Tendenz
zeigte man auswärts beim FSV Mainz 05 leider eine
enttäuschende Leistung und verlor am Ende verdient mit 0:2 in
Rheinhessen. Zwar zeigte man gegen formstarke Mainzer, die in den
letzten Partien im alten Kalenderjahr erst zu Hause die Bayern besiegt
hatten und dann auch noch in Frankfurt gewonnen hatten, defensiv
wiederum eine ordentliche Leistung und ließ nur sehr wenig
zu,
aber auch wiederum reichten zwei dicke Abwehrpatzer aus, um den Gegner
die Punkte überlassen zu müssen. Aber genau
war wieder
einmal der große Unterschied und der Grund dafür,
warum man
auf dem letzten Tabellenplatz stand. Während der Mainzer
Goalgetter Jonathan Burkardt zweimal extreme Stellungsfehler der
Bochumer prompt eiskalt ausnutzte und zweimal für die
Gastgeber
einnetzte, war die VfL-Offensive wieder mal viel zu harmlos. Der
xGoals-Wert des VfL Bochum zur Halbzeit von 0,0 sagt wohl alles aus.
Der lange verletzte Myron Boadu kam dann nur zehn Sekunden nach seiner
Einwechslung in Halbzeit zwei zur ersten echten Torchance für
den
VfL, und hatte damit also schon nach nur wenigen Sekunden mehr
Offensivakzente gesetzt, als die gesamte VfL-Offensive in den 70
Minuten zuvor. Symptomatisch für diesen gebrauchten Tag war es
dann
auch noch, dass ausgerechnet Bochums Stürmer Hofmann nach dem
Schuss von Holtmann für die Mainzer auf der Linie rettete.
Das Spiel war vom Niveau her also ziemlich mies, aber der komplette
Ausflug sollte dank der Deutschen Bahn wieder mal sehr ereignisreich
werden. Man, war das früher langweilig, als ich auf einer
Fahrt wie dieser quasi völlig ereignislos und schnell mit dem
Auto zu den Auswärtsspielen des VfL fuhr und früh
wieder zu Hause war. Auf der Hinfahrt nutzte ich das Deutschlandticket
und alles lief nahezu perfekt. Von Bochum ging es am
frühen Morgen nach Köln, von dort aus weiter im
Bummelzug nach Koblenz und von dort aus ging es durch das
schöne Rheintal, direkt am Rhein entlang, vorbei an
Burgen und Schlössern und Orten, wo die Zeit scheinbar
stehengeblieben ist, schließlich nach Mainz. Alle
Anschlüsse klappten perfekt, so dass ich bereits um kurz nach
Zwölf den Hauptbahnhof der rheinhessischen Stadt erreicht
hatte. Ich hatte wieder mal sehr viel Puffer eingeplant und war so
eigentlich viel zu früh in der rheinischen Karnelvalshochburg.
Aber so konnte ich die Zeit wenigstens noch für einen Bummel
durch die Mainzer Innenstadt und die dringend benötigte
Nahrungsaufnahme nutzen.
Auch wenn die neue Arena der Mainzer nur ein weiterer seelenloser und
langweiliger Neubau weit außerhalb der City ist, ist die
Anbindung an die Innenstadt relativ gelungen, wie ich finde. Sowohl auf
der Hin- als auch auf der Rückfahrt stand tatsächlich
ein Sonderbus nach dem anderen bereit und man musste jeweils keine
fünf Minuten auf die Fahrt warten. Die Sonderbusse
benötigen auch weniger als zehn Minuten für den Weg
zwischen Hauptbahnhof und Stadion. Das einzig Negative ist, dass man
von der bzw. zu der Bushaltestelle nochmal gut und gerne 15 Minuten zu
Fuß läuft. Der Bochumer Gästeblock war
jedenfalls mit 4.300 Fans an diesem Tag komplett ausverkauft und
deshalb hatten sich auch in den Nachbarblöcken wieder
einige Gästefans Karten besorgt. Die Ultras hatten zu einer
Oldschool-Mottofahrt ausgerufen und blau-weiße,
extrem hässliche Mützen aus den 1980er-Jahren
verkauft. So gab der Gästeblock ein schön einheitliches Bild
in den Farben blau und weiß ab.
Stimmungsmäßig gab es aber an diesem Tag noch viel
Luft nach oben, was sicher auch am Spielverlauf, der nicht gerade zu
Jubelstürmen veranlasste, lag.
Für die Rückfahrt ins Ruhrgebiet hatte ich dann extra
noch spontan eine ICE-Fahrt von Mainz nach Essen gebucht, um den vielen
Streckensperrungen und dem entsprechenden Schienenersatzverkehr aus dem
Weg zu gehen. Dadurch wäre ich schon um 21 Uhr wieder zu Hause
gewesen. Leider muss ich dies aber im Konjunktiv schreiben, weil das
nicht so ganz klappen und ich im Laufe des Abends gleich aus zwei ICEs fliegen
sollte. Während bei mir mit den Regionalzügen meist
alles klappt, ist bei mir bei den Fahrten mit Schnellzügen
immer irgendwie der Wurm drin. Es fing schon damit an, dass der ICE
wegen "einer behördlichen Maßnahme" erst mit fast 30
Minuten Verspätung in Mainz eintraf. Wegen "polizeilicher
Maßnahmen" verzögerte sich der Start aber noch um
weitere 15 Minuten. Wenigstens wurde ich während der langen
Wartezeit gut unterhalten. Ich kann mich gar nicht entscheiden, was
unterhaltsamer war. Die beiden Bochumer, die total stralle waren und
offenbar irgendwo Kinderfeuerwerk gefunden hatten, und direkt am
Bahnsteig pausenlos und Knaller, Knallfrösche und
Wunderkerzen abbrannten, bis sie von der Polizei gestoppt wurden. Oder
doch später, als ich schon im Zug saß, der Typ, der
am Bahnsteig auf einen anderen Zug wartete und nur kurz in unserem Zug
pinkeln wollte. Als er wieder aussteigen wollte, musste er feststellen,
dass der ICE bereits losgefahren war. Sein Blick war jedenfalls
unbezahlbar, als er vom Zugbegleiter erfuhr, dass er jetzt erst einmal
eine Stunde bis Koblenz mitfahren muss und ein Ticket kaufen muss.
Bis Düsseldorf lief dann alles halbwegs normal. Die
Verspätung hatte sich zwar inzwischen um weitere 15 Minuten
erhöht, aber dann würde ich halt um 22 Uhr zu Hause
sein. Dachte ich jedenfalls. In Düsseldorf war aber erst mal
Schluss. Denn nach langer Wartezeit wurden wir mit der Ansage "Wegen
polizelicher Maßnahmen fährt dieser Zug nicht weiter
und muss hier enden. Bitte steigen Sie in den ICE auf dem Gleis
gegenüber, der auch Richtung Dortmund fährt"
konfrontiert. Also gingen wir alle hinüber. Ich hatte auch
wieder einen Sitzplatz gefunden, als die nächste Ansage nach
weiteren 15 Minuten Wartezeit mich aus allen Träumen riss,
vielleicht noch einigermaßen früh wieder zu Hause zu
sein. "Wegen polizeilicher Maßnahmen endet dieser Zeit leider
hier. Bitte steigen Sie alle aus." Dank der DB-App fand ich schnell
eine neue Alternative, eine Regionalbahn Richtung Münster, ein
paar Gleise weiter. Die meisten Mitfahrenden, die ebenfalls gerade aus
zwei ICEs geflogen waren, hatten natürlich die gleiche Idee.
Der neue Zug fuhr sogar kurz an, allerdings nur zwei Meter, um dann
wieder zu stoppen. Es folgte die Ansage "Wegen polizeilicher
Maßnahmen verzögert sich die Weiterfahrt unseres
Zuges leider um einige Minuten". In der Folge färbte sich der
Bahnsteig nebenan schwarz, wegen der zahlreichen Bundespolizisten in voller
Montur und mit angelegten Maschinenpistolen, die niemanden mehr raus
oder rein in den Zug oder auf den Bahnsteig ließen. Ich
weiß leider immer noch nicht, was eigentlich los war, aber
wahrscheinlich hatte ein Fußballfan sein Bier im Bordbistro
nicht bezahlt. Irgendwann ging es dann aber doch weiter und um kurz
nach Mitternacht erreichte ich schließlich endlich meine
Couch.





Alle
Duelle Mainz 05
vs. Bochum:
93/94 (2.BL) M05 - VfL 3:2 (VfL-Tore: Wegmann(2))
95/96
(2.BL) M05 - VfL 1:0 (-)
99/00
(2.BL) M05 - VfL 0:1
(Buckley)
01/02
(2.BL) M05 - VfL 1:1 (Christiansen)
04/05
(1.BL) M05 - VfL 1:0 (-)
06/07
(1.BL) M05 - VfL 2:1 (Zdebel)
09/10
(1.BL) M05 - VfL 0:0 (-)
20/21
(Pokal) M05 - VfL 2:5
n.E. (Holtmann, Tesche, ES: Pantovic, Masovic, Ganvoula)
21/22
(1.BL) M05 - VfL 1:0 (-)
22/23
(1.BL) M05 - VfL 5:2 (Kunde, Masovic)
23/24 (1.BL) M05 - VfL 2:0 (-)
24/25 (1.BL) M05 - VfL 2:0 (-)
12 Spiele - 8 - 2 - 2 - 20:9 Tore
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