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VfL
Bochum 1848
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1. FC Union Berlin
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1. Bundesliga 2024/2025
- Sonntag, 27. April 2025, 15:30 Uhr
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VfL
Bochum - 1. FC Union Berlin (0:1) 1:1
Spielort: Ruhrstadion, Bochum
Zuschauer:
26.000 (ausverkauft)
VfL:
Horn
- Oermann (80. Passlack), Medic, Bernardo - Gamboa (46. Masouras),
Bero, Krauß, Wittek - Hofmann (61. de Wit) - Broschinski (61.
Holtmann), Boadu
FCU:
Rønnow
- Leite (64. Vogt), Querfeld, Doekhi - Rothe, R.Khedira, Trimmel -
Haberer (83. Benes), Schäfer (90.+6 Preu) - Hollerbach (83.
Skarke), Ilic (90.+6 Ljubicic)
Tore:
0:1 Hollerbach (17., Rechtsschuss),
1:1 Bero (68., Linksschuss).
Schiedsrichter:
Deniz Aytekin (Oberasbach)
"Tja,
das war's dann wohl", waren meine ersten Gedanken nach dem
Schlusspfiff. Im März hatte es noch so ausgesehen, als sollte
es
einen Dreikampf bis zum Schluss mit Heidenheim und Kiel um den
Relegationsplatz geben. Aber nach fünf Niederlagen in Folge
stand
der VfL in diesem Spiel schon extrem unter Druck, vor allem, weil
sowohl Heidenheim als auch Kiel ihre Spiele gewonnen hatten und
punktemäßig davongezogen waren. Auch an diesem
frühlingshaft warmen Sonntagnachmittag war der Wille da und
Einsatz und Leidenschaft waren absolut ok, aber die Qualität
reicht einfach nicht, um wenigstens Platz 16 noch zu erreichen. Wie
schon so oft in dieser Spielzeit fehlte auch wieder das
Spielglück. Union hatte in den ersten 45 Minuten einen
xGoals-Wert
von 0,01, aber führte mit 1:0, weil Hollerbachs Schuss sehr
unglücklich unhaltbar für Horn abgefälscht
wurde. Auf
der Gegenseite traf Tom Krauß nur den Innenpfosten und die
hundertprozentige Torchance von de Wit in der Nachspielzeit hielt
Unions Keeper Rønnow bravorös. Da brauchte es schon
einen
Elfmeter, um wenigstens noch zum Ausgleich zu kommen. Da hatte der VfL
ausnahmsweise mal Glück. Der Elfer von Bero war zwar sehr
schlecht
geschossen, aber der Abpraller fiel ihm so vor die
Füße,
dass er gar nicht daneben treffen konnte. Aber natürlich ist
es
so, dass, wenn immer und immer wieder das Spielglück fehlt,
das
sicherlich kein Zufall ist, sondern dann vor allem Unvermögen
ist.
Natürlich spielten in diesem Duell auch nochmal die
Vorkommnisse
aus dem Hinspiel eine große Rolle. Beim 1:1 im
vergangenen
Dezember an der Alten Försterei war Bochums damaliger Keeper
Patrick Drewes in der Nachspielzeit von einem Feuerzeug aus dem Block
der Union-Fans am Kopf getroffen worden. Weil sich Drewes nicht mehr in
der Lage fühlte weiterzuspielen, legte der VfL nach dem Spiel
Protest ein, vor allem, weil man nicht mehr auswechseln durfte und so
mit Philipp Hofmann einen Feldspieler für die letzten zwei
Minuten
ins Tor stellen musste. Es gab zwar eine Art Nichtangriffspakt zwischen
beiden Teams, aber ich gehe doch stark davon aus, dass jeder(!)
Klub trotzdem in diesem Fall Protest eingelegt hätte.
Für
mich etwas
überraschend hatten mittlerweile zwei DFB-Gerichte dem
Bochumer
Protest stattgegeben und das Spiel als 2:0 für den VfL Bochum
gewertet. Einerseits hatte ich mich zwar über die Urteile und
zwei
zusätzliche Punkte für den VfL im Abstiegskampf
gefreut, aber andererseits
hatte sich das irgendwie falsch angefühlt, vor allem, wenn es
am
Ende zwei Punkte gewesen wären, die möglicherweise am
Ende
über Klassenerhalt und Abstieg entschieden hätten.
Mittlerweile war das Ganze aber sowieso nicht mehr so emotional
hochgekocht wie viellleicht noch vor ein paar Wochen. Denn Union hatte
bereits vor
diesem
Rückspiel den Klassenerhalt gesichert und auch für
den
Abstiegskampf wird das Urteil höchstwahrscheinlich keine Rolle
mehr
spielen, weil der VfL als Tabellenletzter absteigen wird.
Auch außerhalb des Stadions blieb es ruhig. Schiedlich und
friedlich liefen Heim- und Gästefans nach dem Spiel die
Castroper
Straße herunter, und die Gästefans hatten die
Vorfälle
kreativ verarbeitet, indem sie unter anderem zum Einlauf ein
großes Transparent
mit dem Slogan "Feuer und Flamme für Union"
präsentierten,
mit einem abgebildeten Feuerzeug, das anhand von Pyrotechnik zum
"Anzünden" gebracht wurde. Man muss schon zugeben, dass der
Gästesupport mit der beste der ganzen Saison im Ruhrstadion
war.
Definitiv war das natürlich auch den Emotionen auf Grund der
ganzen Vorkommnisse der letzten Monate geschuldet, denn in der
vergangenen Saison war der Gästeblock beim Gastspiel der
Köpenicker noch nicht einmal ausverkauft. Auch der Heimsupport
war
der beste der letzten Monate, endlich mal wieder brachial laut. Dazu
gab es eine Choreo mit blauen und weißen Fähnchen
über
den gesamten Heimbereich, in Anlehnung an das gerade laufende Bochumer
Maiabendfest vom "Bochumer Jungenlied" untermalt.
Ein fünftes Wunder in Folge für den VfL Bochum
scheint also
nicht mehr in Sicht zu sein. Leider geht da eine wirklich tolle Zeit
dem Ende entgegen. Vor ein paar Jahren, im mittlerweile elften Jahr in
Folge im Mittelmaß der 2. Bundesliga, hätte ich es
für
völlig unrealistisch und völlig unmöglich
gehalten, dass
der VfL Bochum noch einmal vier Jahre in Folge in der 1. Bundesliga
spielen könnte. Größtenteils
wunderschöne vier
Jahre in der Erstklassigkeit gehen jetzt also leider zu Ende. Mit
fantastischen
Siegen zu Hause gegen den FC Bayern (4:2) und bei Borussia Dortmund
(4:3) in der ersten Spielzeit, mit einem Wahnsinns-Schlussspurt,
gekrönt durch ein 3:0 zu Hause gegen Bayer 04 Leverkusen, im
zweiten Jahr und dem absolut verrückten Relegationswunder in
Düsseldorf in der
dritten Saison. Im vierten Jahr wird es uns dann doch jetzt doch
erwischen, und
das absolut verdient. Da haben auch die zwei geschenkten Punkte vom DFB
nichts mehr geholfen. Trotzdem war es eine unglaublich schöne
Zeit, mal wieder im Konzert der Großen etwas mitzuspielen.



Alle
Duelle Bochum
vs. Union Berlin:
01/02 (2.BL) VfL - FCU
2:1 (VfL-Tore: Buckley, Fahrenhorst)
10/11 (2.BL) VfL - FCU
3:0 (Aydin(2), Freier)
11/12
(2.BL) VfL - FCU 4:2
(Federico(2), Azaouagh, Aydin)
12/13
(2.BL) VfL - FCU 1:2 (Kramer)
13/14
(2.BL) VfL - FCU 0:4 (-)
14/15
(2.BL) VfL - FCU 1:1 (Terodde)
15/16
(2.BL) VfL - FCU 1:1 (Mlapa)
16/17
(2.BL) VfL - FCU 2:1
(Bastians, Weilandt)
17/18
(2.BL) VfL - FCU 2:1
(Stöger, Hinterseer)
18/19
(2.BL) VfL - FCU 2:2 (Losilla, Ganvoula)
21/22
(1.BL) VfL - FCU 0:1 (-)
22/23
(1.BL) VfL - FCU 2:1
(Hofmann, Holtmann)
23/24 (1.BL) VfL - FCU
3:0 (Asano, Paciencia, Stöger)
24/25 (1.BL) VfL - FCU 1:1 (Bero)
14 Spiele - 7 - 4 - 3 - 24:18 Tore
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