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Berliner FC Dynamo
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VfL
Bochum 1848
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DFB-Pokal 1. Runde
2025/2026
- Samstag, 16. August 2025, 13:00 Uhr
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BFC
Dynamo - VfL Bochum (0:0) 1:1, 1:3 n.V.
Spielort: Sportforum
Hohenschönhausen, Berlin
Zuschauer:
4.705 (ausverkauft)
BFC:
Ortegel - Liebelt (113. Fritzsche), Polte, Gunte, Reincke (64.
Knezevic) - Shcherbakovski (64. Breitfeld), Oellers,
Mattmüller,
Karatas (82. Windsheimer) - Dadashov, Putaro (64. Rogero)
VfL:
Horn - Wittek, Loosli, Vogt, Koscierski (75. Passlack) - Lenz, Ibou
Sissoko (9. Pannewig, 75. Wätjen), Bero - Holtmann (64.
Bamba),
Hofmann, Miyoshi (75. Clairicia)
Tore:
1:0 Shcherbakovski (46., Linksschuss, Vorarbeit Dadashov),
1:1 Loosli (85., Rechtsschuss, Vorarbeit Lenz),
1:2 Bamba (107., Rechtsschuss, Vorarbeit Hofmann),
1:3 Bero (120.+1, Rechtsschuss, Vorarbeit Wätjen).
Schiedsrichter:
Felix Wagner (Glött)
Rote Karten:
Oellers (BFC, 80., Notbremse), Dadashov (BFC, 103.,
Tätlichkeit)
Bes.
Vorkommnisse: Ortegel hält Foulelfmeter von Bero
(95.)
An
diesem Wochenende ging es spontan mal wieder in die Hauptstadt
nach Berlin. Im Vorverkauf für diese Partie in der ersten
Hauptrunde des DFB-Pokals beim BFC Dynamo war ich leider leer
ausgegangen, aber ein paar Tage vor dem Spiel wurde mir doch noch eine
Karte angeboten, die ich natürlich direkt annahm. Also ging es
an
meinem Geburtstag frühmorgens nach Berlin. An seinem
Geburtstag,
dazu noch an einem Samstag, um 5 Uhr aufstehen, das muss man auch
wollen. Um 6:32 Uhr startete bereits der direkte ICE in die Hauptstadt
und etwas mehr als 3,5 Stunden später erreichte ich
pünktlich
den Berliner Hauptbahnhof. Nachdem ich den Rucksack schnell in einem
der zahlreichen Schließfächer loswerden konnte,
hatte ich so
noch genügend Zeit für einen kleinen Spaziergang im
Regierungsviertel. So, wie ich es fast jedes Mal mache, wenn ich am
Berliner Hauptbahnhof bin. Über die Spree ging es zum
Reichstag
und bis zum Brandenburger Tor, und zurück u.a. noch am
Bundeskanzleramt vorbei.
Dann war es aber auch schon Zeit, um Richtung Ost-Berlin aufzubrechen.
Denn Spielbeginn war schon um 13 Uhr. Mit der Straßenbahn M5
kann
man vom Hauptbahnhof direkt zum Sportforum Hohenschönhausen
durchfahren, allerdings in einer Fahrtzeit von fast 40 Minuten, Etwa
eine Stunde vor Anpfiff erreichte ich dann also die Heimat des
"Berliner Fußballclubs Dynamo", dem Rekordmeister der
DDR-Oberliga. Allerdings muss man ja bekanntlich
berücksichtigen,
dass es bei den Erfolgen des Hauptstadtklubs vielleicht nicht immer nur
mit rechten Dingen zuging, wenn man es vorsichtig formuliert. Das
Stadion im Sportforum Hohenschönhausen ist die eigentliche
Heimat
des BFC Dynamo, obwohl man zwischendurch immer mal für mehrere
Jahre in den Jahn-Sportpark als Heimstätte ausgewichen war.
Der
Jahn-Sportpark wurde gerade umgebaut, war also sowieso kein Thema als
Spielort für den diesjährigen DFB-Pokal. Vom BFC gab
es
bereits nach der Auslosung die Ansage, dass im Sportforum gespielt wird
und dass man sogar gegen den FC Bayern im Sportforum gespielt
hätte, weil sich ein Umzug in ein anderes Stadion finanziell
nicht
gelohnt hätte.
Mir war es sowieso recht, denn so konnte ich mal wieder ein neues
Stadion mit dem VfL Bochum besuchen. Obwohl das Sportforum offiziell
noch rund 8.000 Besucher fasste, wurde die Kapazität
für
dieses Spiel aber auf 4.705 Zuschauer begrenzt. Erfreulicherweise gab
es für die Gästefans viel mehr als die eigentlich
geforderten
10% der Kapazität. 800 Bochumer konnten dieses Spiel im
Gästeblock verfolgen, und auf der Haupttribüne waren
viele
blau-weiße Trikots auszumachen. Also waren es am Ende
wahrscheinlich 1.000 Bochumer, die den VfL in der Hauptstadt
unterstützten. Zum Einlauf der Teams gab es einen
blau-weiß
geschmückten Gästeblock zu bestaunen, mit vielen
blau-weißen großen und kleinen Fahnen und
Luftballons. Der
Gästesupport war ganz ok, wenn man berücksichtigt,
dass man
gefühlt Kilometer vom Spielfeld entfernt steht, dass die
Temperaturen in der prallen Sonne bei gefühlten 40°C
lagen und
dass es einen extrem Grottenkick über 120 Minuten gab. Aber
auch
die Heimfans konnten durchaus überzeugen, von der
Lautstärke
und der Mitmachquote her. Da hatte ich vorher weniger erwartet und war
positiv überrascht. Zum Einlauf hatte es auf der Heimseite
eine
kleine Choreo mit dem Slogan "Ost-Berlins letzte Festung" gegeben.
Sowieso gibt es ja seit den 1990er-Jahren freundschaftliche Kontakte
zwischen Anhängern beider Klubs. Ein Bochumer Transparent
für
den Ausbau des Sportforums sorgte jedenfalls für tosenden
Applaus
der Heimfans.
Sportlich würde ich gerne den Mantel des Schweigens
über
dieses Spiel breiten, denn "Grottenkick" ist wahrscheinlich eher noch
eine freundliche Beschreibung für das, was da auf dem
Spielfeld
passierte. Einen Klassenunterschied konnte man lange Zeit
nicht
erkennen. Im Gegenteil waren die Gastgeber nach dem frühen
Führungstor nach der Pause lange Zeit näher am 2:0
als der
VfL am Ausgleich. Erst nach der zweiten Roten Karte für die
Berliner konnten die Bochumer endlich die Oberhand gewinnen und das
Spiel schließlich doch noch für sich entscheiden.
Wenn man
den Bochumer Saisonstart betrachtet, stellt sich mal wieder die Frage,
ob das Glas jetzt halbvoll oder halbleer ist. In drei Pflichtspielen
gab es zwei Siege und einer Niederlage. Trotzdem war das bislang alles
andere als überzeugend.
Schlechtester Akteur auf dem Platz war aber ganz klar mal wieder der
Schiedsrichter. Dabei hatte ich letzte Woche noch gedacht, es ginge
nicht mehr schlechter. In der 6. Minute verweigerte er dem VfL einen
klaren Foulelfmeter, als Ibou Sissoko im Strafraum abgeräumt
wurde
und danach verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste.
Später
verweigerte er erneut dem VfL einen klaren Elfmeter, als Miyoshi klar
am Knöchel getroffen wurde und anschließend
ebenfalls
verletzt rausmusste. Aber nicht nur der VfL war unzufrieden. Beide
Seiten waren mit dem Schiri gleichermaßen unzufrieden. So war
auch der erste Platzverweis für die Berliner zumindest eine
sehr
harte Entscheidung. Symptomatisch für die Schiri-Leistung an
diesem Nachmittag war vielleicht eine Entscheidung in der zweiten
Halbzeit, als ein Bochumer Spieler kurz vor dem Strafraum gefoult
wurde, der Schiri das Spiel unterbrach und Freistoß
für den
VfL gab, obwohl ein Bochumer Spieler völlig alleine vor dem
Tor
gewesen wäre. Von der Vorteilsregel hat er scheinbar auch noch
nicht gehört.
FÜr mich ging es nach Abpfiff wieder mit der
Straßenbahn
zurück zum Berliner Hauptbahnhof, um den Rucksack zu holen.
Von
dort aus fuhr ich in weiteren 30 Minuten mit der S-Bahn in den
Südwesten, zum Wannsee, wo ich mich mit meiner
(Halb)Schwester,
die seit einigen Jahren der Liebe wegen in Brandenburg, direkt an der
Grenze zu Berlin lebt, traf. Nachdem ich kurz im Hotel eingecheckt
hatte, gingen wir, zusammen mit meinem Schwager, lecker Essen und
verbrachten einen schönen Sommerabend zusammen. Es gab
schließlich viel zu erzählen. So oft sieht man sich
ja
leider nicht.




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