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VfL-Magazin
DFB-Pokal 1. Runde 2025/2026 - Samstag, 16. August 2025, 13:00 Uhr
BFC Dynamo - VfL Bochum (0:0) 1:1, 1:3 n.V.

Spielort:
Sportforum Hohenschönhausen, Berlin
Zuschauer: 4.705 (ausverkauft)
BFC: Ortegel - Liebelt (113. Fritzsche), Polte, Gunte, Reincke (64. Knezevic) - Shcherbakovski (64. Breitfeld), Oellers, Mattmüller, Karatas (82. Windsheimer) - Dadashov, Putaro (64. Rogero)
VfL: Horn - Wittek, Loosli, Vogt, Koscierski (75. Passlack) - Lenz, Ibou Sissoko (9. Pannewig, 75. Wätjen), Bero - Holtmann (64. Bamba), Hofmann, Miyoshi (75. Clairicia)
Tore:
1:0 Shcherbakovski (46., Linksschuss, Vorarbeit Dadashov),
1:1 Loosli (85., Rechtsschuss, Vorarbeit Lenz),
1:2 Bamba (107., Rechtsschuss, Vorarbeit Hofmann),
1:3 Bero (120.+1, Rechtsschuss, Vorarbeit Wätjen).
Schiedsrichter: Felix Wagner (Glött)
Rote Karten: Oellers (BFC, 80., Notbremse), Dadashov (BFC, 103., Tätlichkeit)
Bes. Vorkommnisse: Ortegel hält Foulelfmeter von Bero (95.)

An diesem Wochenende ging es spontan mal wieder in die Hauptstadt nach Berlin. Im Vorverkauf für diese Partie in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals beim BFC Dynamo war ich leider leer ausgegangen, aber ein paar Tage vor dem Spiel wurde mir doch noch eine Karte angeboten, die ich natürlich direkt annahm. Also ging es an meinem Geburtstag frühmorgens nach Berlin. An seinem Geburtstag, dazu noch an einem Samstag, um 5 Uhr aufstehen, das muss man auch wollen. Um 6:32 Uhr startete bereits der direkte ICE in die Hauptstadt und etwas mehr als 3,5 Stunden später erreichte ich pünktlich den Berliner Hauptbahnhof. Nachdem ich den Rucksack schnell in einem der zahlreichen Schließfächer loswerden konnte, hatte ich so noch genügend Zeit für einen kleinen Spaziergang im Regierungsviertel. So, wie ich es fast jedes Mal mache, wenn ich am Berliner Hauptbahnhof bin. Über die Spree ging es zum Reichstag und bis zum Brandenburger Tor, und zurück u.a. noch am Bundeskanzleramt vorbei.

Dann war es aber auch schon Zeit, um Richtung Ost-Berlin aufzubrechen. Denn Spielbeginn war schon um 13 Uhr. Mit der Straßenbahn M5 kann man vom Hauptbahnhof direkt zum Sportforum Hohenschönhausen durchfahren, allerdings in einer Fahrtzeit von fast 40 Minuten, Etwa eine Stunde vor Anpfiff erreichte ich dann also die Heimat des "Berliner Fußballclubs Dynamo", dem Rekordmeister der DDR-Oberliga. Allerdings muss man ja bekanntlich berücksichtigen, dass es bei den Erfolgen des Hauptstadtklubs vielleicht nicht immer nur mit rechten Dingen zuging, wenn man es vorsichtig formuliert. Das Stadion im Sportforum Hohenschönhausen ist die eigentliche Heimat des BFC Dynamo, obwohl man zwischendurch immer mal für mehrere Jahre in den Jahn-Sportpark als Heimstätte ausgewichen war. Der Jahn-Sportpark wurde gerade umgebaut, war also sowieso kein Thema als Spielort für den diesjährigen DFB-Pokal. Vom BFC gab es bereits nach der Auslosung die Ansage, dass im Sportforum gespielt wird und dass man sogar gegen den FC Bayern im Sportforum gespielt hätte, weil sich ein Umzug in ein anderes Stadion finanziell nicht gelohnt hätte.

Mir war es sowieso recht, denn so konnte ich mal wieder ein neues Stadion mit dem VfL Bochum besuchen. Obwohl das Sportforum offiziell noch rund 8.000 Besucher fasste, wurde die Kapazität für dieses Spiel aber auf 4.705 Zuschauer begrenzt. Erfreulicherweise gab es für die Gästefans viel mehr als die eigentlich geforderten 10% der Kapazität. 800 Bochumer konnten dieses Spiel im Gästeblock verfolgen, und auf der Haupttribüne waren viele blau-weiße Trikots auszumachen. Also waren es am Ende wahrscheinlich 1.000 Bochumer, die den VfL in der Hauptstadt unterstützten. Zum Einlauf der Teams gab es einen blau-weiß geschmückten Gästeblock zu bestaunen, mit vielen blau-weißen großen und kleinen Fahnen und Luftballons. Der Gästesupport war ganz ok, wenn man berücksichtigt, dass man gefühlt Kilometer vom Spielfeld entfernt steht, dass die Temperaturen in der prallen Sonne bei gefühlten 40°C lagen und dass es einen extrem Grottenkick über 120 Minuten gab. Aber auch die Heimfans konnten durchaus überzeugen, von der Lautstärke und der Mitmachquote her. Da hatte ich vorher weniger erwartet und war positiv überrascht. Zum Einlauf hatte es auf der Heimseite eine kleine Choreo mit dem Slogan "Ost-Berlins letzte Festung" gegeben. Sowieso gibt es ja seit den 1990er-Jahren freundschaftliche Kontakte zwischen Anhängern beider Klubs. Ein Bochumer Transparent für den Ausbau des Sportforums sorgte jedenfalls für tosenden Applaus der Heimfans.

Sportlich würde ich gerne den Mantel des Schweigens über dieses Spiel breiten, denn "Grottenkick" ist wahrscheinlich eher noch eine freundliche Beschreibung für das, was da auf dem Spielfeld passierte. Einen Klassenunterschied  konnte man lange Zeit nicht erkennen. Im Gegenteil waren die Gastgeber nach dem frühen Führungstor nach der Pause lange Zeit näher am 2:0 als der VfL am Ausgleich. Erst nach der zweiten Roten Karte für die Berliner konnten die Bochumer endlich die Oberhand gewinnen und das Spiel schließlich doch noch für sich entscheiden. Wenn man den Bochumer Saisonstart betrachtet, stellt sich mal wieder die Frage, ob das Glas jetzt halbvoll oder halbleer ist. In drei Pflichtspielen gab es zwei Siege und einer Niederlage. Trotzdem war das bislang alles andere als überzeugend.

Schlechtester Akteur auf dem Platz war aber ganz klar mal wieder der Schiedsrichter. Dabei hatte ich letzte Woche noch gedacht, es ginge nicht mehr schlechter. In der 6. Minute verweigerte er dem VfL einen klaren Foulelfmeter, als Ibou Sissoko im Strafraum abgeräumt wurde und danach verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Später verweigerte er erneut dem VfL einen klaren Elfmeter, als Miyoshi klar am Knöchel getroffen wurde und anschließend ebenfalls verletzt rausmusste. Aber nicht nur der VfL war unzufrieden. Beide Seiten waren mit dem Schiri gleichermaßen unzufrieden. So war auch der erste Platzverweis für die Berliner zumindest eine sehr harte Entscheidung. Symptomatisch für die Schiri-Leistung an diesem Nachmittag war vielleicht eine Entscheidung in der zweiten Halbzeit, als ein Bochumer Spieler kurz vor dem Strafraum gefoult wurde, der Schiri das Spiel unterbrach und Freistoß für den VfL gab, obwohl ein Bochumer Spieler völlig alleine vor dem Tor gewesen wäre. Von der Vorteilsregel hat er scheinbar auch noch nicht gehört.

FÜr mich ging es nach Abpfiff wieder mit der Straßenbahn zurück zum Berliner Hauptbahnhof, um den Rucksack zu holen. Von dort aus fuhr ich in weiteren 30 Minuten mit der S-Bahn in den Südwesten, zum Wannsee, wo ich mich mit meiner (Halb)Schwester, die seit einigen Jahren der Liebe wegen in Brandenburg, direkt an der Grenze zu Berlin lebt, traf. Nachdem ich kurz im Hotel eingecheckt hatte, gingen wir, zusammen mit meinem Schwager, lecker Essen und verbrachten einen schönen Sommerabend zusammen. Es gab schließlich viel zu erzählen. So oft sieht man sich ja leider nicht.