VfL
Bochum - SV Elversberg (0:0) 2:0
Spielort: Ruhrstadion, Bochum
Zuschauer:
24.207
VfL: Horn
- Morgalla (84. Rösch), Vogt, Strompf - Koscierski (46.
Miyoshi),
Ibou Sissoko, Wittek - Pannewig (76. Wätjen), Bero (90.+3
Lenz) -
Broschinski, Clairicia (46. Holtmann)
SVE:
Kristof
- Günther (68. Ebnoutalib), Rohr, Pinckert, Gyamerah -
Sickinger
(85. Poreba), Condé - Zimmerschied (68. Keidel),
Conté
(68. Malanga), Petkov - Schnellbacher (53. Le Joncour)
Tore:
1:0 Ibou Sissoko (66., Rechtsschuss),
2:0 Holtmann (90.+1, Linksschuss, Vorarbeit Miyoshi).
Schiedsrichter:
Lukas Benen
(Nordhorn)
Gelb-Rote
Karte: Gyamerah (Elversberg, 6.)
Bei herrlichem Sommerwetter stand an diesem Sonntag für mich
endlich das erste Pflichtspiel des VfL Bochum in der noch jungen Saison
25/26 an. Nach der katastrophalen 1:4-Niederlage im ersten Saisonspiel
in Darmstadt eine Woche zuvor startete der VfL spürbar
verunsichert und sehr defensiv eingestellt in diese Partie.
Glücklicherweise half uns aber an diesem Nachmittag der extrem
schwache Schiedsrichter. Bereits nach sechs Minuten waren die
Gäste aus dem Saarland nämlich in Unterzahl, durch
eine der wohl schnellsten Gelb-Roten Karten in der
Bundesliga-Geschichte. Ausgerechnet der Ex-Bochumer Jan Gyamerah hatte
schon in der zweiten Minute für ein hartes Foul
verdientermaßen die Gelbe Karte gesehen, und musste nach
einem harmlosen Handspiel an der Außenlinie nach nur sechs
Minuten das Spielfeld auch schon wieder verlassen. Diese Entscheidung
des Schiris war natürlich völlig übertrieben
und meiner Meinung nach auch völlig unangemessen weil viel zu
hart. Etwas Häme für Gyamerah muss aber an dieser
Stelle auch erlaubt sein. Vielleicht hat es nicht den Falschen
getroffen, meiner Meinung nach. Der VfL hatte dem Dauerverletzten
Gyamerah mehrfach den Vertrag verlängert, obwohl gar nicht
sicher war, ob er seine Karriere überhaupt fortsetzen konnte.
Trotzdem hatte er 2019 die erstbeste Gelegenheit gleich genutzt, um den
VfL ablösefrei zu verlassen, und um mit dem HSV
zukünftig in der 1. Bundesliga zu spielen. Das Ende ist
bekannt ...
Für den Schiri hatte diese Entscheidung auf jeden Fall
gravierende Folgen. Denn er musste ja jetzt seiner Linie treu bleiben
und fortan quasi für jede Kleinigkeit Gelb zeigen. Am Ende kam
er in diesem Spiel auf "stolze" 15 Verwarnungen, und das in einem
Spiel, das ganz normal hart geführt wurde, aber absolut nicht
überhart oder gar unfair. Die meisten der Gelben Karten konnte
man tatsächlich geben, aber die Betonung liegt auf "KANN".
Für Regelfetischisten war das sicher ein Feiertag,
für Fußballfans eher ein Trauertag. Der immer noch
verunsicherte und weiterhin sehr defensiv eingestellte VfL konnte aber
mit der Überzahl zunächst nicht viel anfangen. Es gab
kaum Torchancen. Für die gefährllichste Bochumer
Torchance in der ersten 45 Minuten sorgten bezeichnenderweise auch die
Gäste, als Elversbergs Torwart Kristof in Kung-Fu-Manier ein
total verunglücktes Rückspiel eines Mitspielers so
gerade noch zur Ecke retten konnte.
Zur zweiten Halbzeit stellte VfL-Coach Dieter Hecking um, und brachte
mit Gerrit Holtmann und Koji Miyoshi zwei frische
Flügelstürmer. Wie so oft schaffte es Holtmann mit
seiner ersten Aktion gleich das Stadion anzuzünden. Der VfL
kam sofort zu mehreren Chancen und das bis dahin eher lethargisch
wirkende Ruhrstadion ging sofort lautstark mit. Es dauerte zwar noch
etwas bis zur Führung, aber dem Dauerdruck der Bochumer waren
die Gäste jetzt nicht mehr gewachsen. Man fühlte,
dass es irgendwann klingeln würde. In der 66. Minute war es
dann so weit, als Ibrahima Sissoko im Gewühl nach einer Ecke
den Ball irgendwie über die Linie drücken konnte.
Elversberg ging anschließend natürlich mehr ins
Risiko, wurde aber nicht wirklich gefährlich, was auch der
xGoals-Wert von 0,09 in der kompletten 90 Minuten ausdrückt.
In der Nachspielzeit sorgte dann jener Gerrit Holtmann bei einem der
zahlreichen Konter für die endgültige Entscheidung.
In der zweiten Halbzeit gab es endlich wieder die geniale Stimmung im
Ruhrstadion, die den VfL in den vergangenen vier Erstliga-Jahren so oft
zu Erfolgen getragen hatte. Zur Halbzeit hatte es aber sogar (einzelne)
Pfiffe gegeben. Der Heimbereich war, wie eigentlich immer in den
letzten vier Jahren, komplett ausverkauft. Die Gäste aus
Elversberg, die zum allerersten Mal zu einem Pflichtspiel im
Ruhrstadion zu Gast waren, hatten dagegen nur etwa 800 der ihnen
zustehenden 2.600 Tickets abgesetzt. Dass die Stimmung im
Gästeblock eher mau war, lag dann wohl vor allem daran, dass
die aktive Fanszene der Saarländer dem Spiel spontan
ferngeblieben war, wegen eines "unangemessenen Polizeieinsatzes".


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Duelle Bochum
vs. Elversberg:
25/26
(2.BL) VfL - SVE 2:0
(VfL-Tore: Ibou Sissoko, Holtmann)
1
Spiel - 1 - 0 - 0 - 2:0 Tore
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