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KSV Hessen Kassel
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OFC
Kickers Offenbach
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Regionalliga
Südwest 2025/2026
- Samstag, 15. November 2025, 14:00 Uhr
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Hessen
Kassel
- Kickers Offenbach (0:1) 1:1
Spielort: Auestadion, Kassel
Zuschauer: 10.127
KSV: Weyand - Brill, Duah (61. Ramaj),
Liesche
Prieto (79. Kopf), Podolski - Springfeld, Bonianga - Bravo Sanchez,
Rupp (69. Plavcic), Stark - Breitfelder (79. Girth)
OFC: Brinkies-
Arh Cesen, Breitenbach (64. Stellwagen), Knothe - Marcos, Franco (54.
Borsum), Karada, Abdelhadi (54. Korb), Staude - Berlinski (90.
Goselink), Skolik (83. Afsar)
Tore:
0:1 Staude (32.),
1:1 Girth (81.).
Schiedsrichter:
Maximilian Lotz (Bauerbach)
Schon
ewig hatte das Auestadion in Kassel ganz oben auf meiner To-Do-Liste
gestanden, aber irgendwie war immer etwas dazwischen gekommen bzw.
hatte ich mich doch für ein anderes Ziel entschieden. Auch an
diesem Samstag wollte ich eigentlich mit Björn zu einem Spiel
der
Regionalliga Nord fahren, das aber kurzfristig in den Dezember verlegt
wurde. So entschied ich mich sehr spontan endlich den Ground des KSV
Hessen Kassel an diesem Tag abzuhaken. An diesem Samstagnachmittag
stand für den KSV auch eines der interessanteren Spiele auf
dem
Programm, ein hessisches Derby gegen den OFC aus Offenbach. Das
Auestadion stand nämlich auch noch ganz oben auf meiner
imaginären Liste, die ich mir gemacht hatte, mit Grounds, die
von
Bochum aus sehr leicht mit dem Deutschland-Ticket zu erreichen sind.
So ging es an diesem Samstagmorgen zunächst die kurze Strecke
zum
Bochumer Hauptbahnhof. Von dort aus fährt tatsächlich
stündlich ein Regionalzug direkt nach
Kassel-Wilhelmshöhe,
und von dort aus ein Bus ebenfalls direkt zum Auestadion. Ich hatte
aber extra eine Verbindung eher ausgewählt, nicht nur, um
etwas
Zeitpuffer zu haben, sondern vor allem, weil ich vor dem Spiel noch
eine der größten Sehenswürdigkeiten in
Kassel besuchen
wollte. Also fuhr ich zunächst einmal mit
Straßenbahn und
Bus hinauf zum Herkules. Dort oben, im Bergpark Wilhelmshöhe,
auf
dem höchsten Punkt der Stadt Kassel, hat man einen sehr
schönen Blick auf die Stadt und auf das Schloss
Wilhelmshöhe
sowie die angrenzenden Parks. Die Statue des Herkules steht an der
Spitze einer Pyramide. Hinab zum Schloss gibt es im Sommer
Wasserspiele. Trotz des eher mäßigen Wetters sah das
alles
sehr beeindruckend aus, so dass ich sicher dort irgendwann nochmal
vorbeischauen werde, am liebsten bei schönerem Wetter.
Vom Herkules ging es anschließend wieder zurück zum
Bahnhof
Willhelmshöhe, der ja als Umsteige-Fernbahnhof einer der
wichtigsten in der Mitte Deutschlands ist, und dann auch schon direkt
zum Auestadion. Dort angekommen fielen mir gleich die vielen Fahrzeuge
aus Kiel auf. Zwei große Reisebusse und dazu noch zahlreiche
Kleinbusse und Pkws aus Kiel hatten direkt vor dem Stadioneingang
geparkt. Denn seit einigen Jahren gibt es eine aktive Fanfreundschaft
zwischen Kassel und Holstein Kiel, die an diesem
Länderspielwochenende also zelebriert wurde. Mit der
Verstärkung aus dem Norden lieferte Kassel wirklich einen
für
Regionalliga-Verhältnisse sehr starken Support ab. Zum Einlauf
der
Teams gab es dazu noch eine kleine Choreo mit Fahnen und etwas Rauch.
Aus Offenbach waren dagegen nur ein paar Hundert Anhänger nach
Kassel mitgekommen. Die aktive Fanszene des OFC war zwar anwesend, aber
ist immer noch in einem Stimmungsboykott. So kam von den
Gästefans
an diesem Nachmittag leider garnichts.
Ausgerechnet Holstein Kiel war für den "Kasseler Sportverein
Hessen" auch der letzte tragische Höhepunkt, in einer ganzen
Reihe
von tragischem Scheitern. 2013 hatte sich der KSV für die
Aufstiegsspiele zur 3. Liga qualifiziert, war aber dort
unglücklich an Holstein Kiel gescheitert. Während es
für
die Kieler anschließend sogar bis in die 1. Bundesliga ging,
ging es
für Kassel anschließend bis in die erneute Insolvenz
und
hinab in die fünftklassige Hessenliga. Tragisches Scheitern
scheint für den Klub sowieso der Normalfall zu sein. Schon in
meinen ersten Jahren als Fußballfan, in den 1980er-Jahren,
hatte
ich Hessen Kassel intensiv verfolgt und intensiv mitgelitten. Zwischen
1983 und 1985 landete man drei Jahre in Folge auf dem vierten Platz der
2. Bundesliga, hatte also jeweils nur hauchdünn den Aufstieg
in
die höchste deutsche Fußballklasse verpasst. Am
dramatischsten war es sicher in der Saison 84/85, als man in den
letzten Spieltag als Spitzenreiter ging und am Ende also noch Vierter
wurde. Damals hätte ich mich sehr über einen
Bundesliga-Aufstieg für Kassel gefreut, aber weniger, weil ich
so
große Sympathien für den Klub hatte, sondern eher,
weil es
ein neuer Klub im Oberhaus gewesen wäre.
In dieser Spielzeit stieg in der viertklassigen Regionalliga
Südwest der Meister direkt in die 3. Liga auf, und Hessen
Kassel
gehörte in dieser Saison tatsächlich zu den
Aufstiegskandidaten. Vor dem letzten Spiel der Hinrunde an diesem Tag
lag der KSV zwar nur Platz sieben, aber auch nur fünf Punkte
hinter Spitzenreiter Freiberg. Dagegen ging es für die
Gäste
aus Offenbach in dieser Saison nur um den Klassenerhalt. Von Anfang an
waren die Gastgeber die dominierende Mannschaft, mit eindeutig mehr
Spielanteilen und den besseren Torchancen. Aber irgendwie wollte der
Ball nicht ins Tor. Wie es dann im Fußball oft so
läuft,
gingen dann die Gäste nach einer halben Stunde in
Führung.
Auch in der zweiten Halbzeit schafften es die Gastgeber trotz bester
Chancen zunächst nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Als
die
Offenbacher fast schon wie der glückliche Sieger aussahen,
gelang
den Gastgebern in der 81. Minute doch noch der hochverdiente Ausgleich,
durch Joker Benjamin Girth.


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