Luxemburg
- Färöer (1:0) 2:2
Spielort: Stade de Luxembourg, Luxemburg-Stadt
Zuschauer:
5.325
LUX:
Moris - Mica
Pinto, Gerson (46. Martins Pereira), Chanot (75. Ikene), Carlson,
Martins - Barreiro, Sinani, Bohnert (67. Deville) - S.Thill (68. Borges
Sanches) - Rodrigues
FRO:
Nielsen -
Davidsen, Nattestad, Vatnsdal (60. Baldvinsson), Rolantsson (89.
Hansen) - Vatnhamar - Bjartalid (89. Mikkelsen), Joensen, Hansson,
M.Olsen (73. Jonsson) - K.Olsen (46. Edmundsson)
Tore:
1:0 Rodrigues (12., Foulelfmeter, Vorarbeit Rodrigues),
2:0 Barreiro (49., Vorarbeit Mica Pinto),
2:1 Bjartalid (56.),
2:2 Bjartalid (59., Vorarbeit M.Olsen)
Schiedsrichter:
Michael Fabbri (Italien)
Bei unserem Ausflug
nach Haarlem und Zandvoort vor etwas mehr als zwei Wochen fragte Björn
mich, ob ich an dem Knallerspiel Luxemburg gegen
Färöer im
neuen Sinnloswettbewerb Nations League Interesse hätte und
ganz
spontan sagte ich zu. Schöner
wäre natürlich ein Besuch des Heimspiels der
Luxemburger gegen die
Türkei am Wochenende zuvor gewesen, aber leider war dieses
Spiel
natürlich schnell und schon lange ausverkauft. So
trafen wir uns an diesem Dienstagnachmittag direkt nach Feierabend in
Köln, und von da aus ging es zu zweit in weiteren zwei Stunden
in
unser Nachbarland Luxemburg, um das nagelneue Nationalstadion des
Landes zu besuchen. Bevor wir aber zum Stadion fuhren, machten wir
zunächst noch einen Stopp im Zentrum von Luxemburg-Stadt und
Björn, der die Stadt schon mal besucht hatte, bewies sich als
guter Guide und zeigte mir die Sehenswürdigkeiten wie zum
Beispiel
Altstadt und Palast der durchaus ansehnlichen Hauptstadt des
Zwergstaates, die ich höchstwahrscheinlich nicht zum letzten
Mal
besucht habe.
Da die Fußball-WM in diesem Jahr ja in den Winter verschoben
wurde, hatte die UEFA direkt nach Saisonende in den
europäischen
Profiligen noch jeweils vier Spiele der aktuellen Nations-League-Saison
angesetzt. Wahrscheinlich zur großen Freude der
Nationalspieler,
die im Winter noch in Katar ranmüssen und zur großen
Freude
der Klubs, die viele Nationalspieler abstellen müssen. In der
Gruppe C1 waren dem B-Absteiger Türkei dabei Luxemburg,
Litauen
und D-Aufsteiger Färöer zugelost worden. Luxemburg
hatte nach
zwei Auswärtssiegen in Litauen (2:0) und auf den
Färöer
(1:0) drei Tage zuvor mit 0:2 zu Hause gegen die Türkei
verloren
und empfing an diesem Abend also die Färöer, die
neben der
Heimniederlage gegen den heutigen Gegner auch 0:4 in der
Türkei
verloren hatten. Ebenfalls drei Tage vor diesem Duell gelang aber der
erste Sieg, mit einem 2:1 zu Hause gegen Litauen.
Das brandneue Stade de Luxembourg kann man als reines
Fußballstadion (in dem aber auch luxemburgische
Rugby-Nationalmannschaft ihre Heimspiele austrägt) absolut als
gelungenen Neubau bezeichnen. Es ersetzte das Josy-Barthel-Stadion als
Nationalstadion, in dem die luxemburgische
Fußball-Nationalmannschaft seit 1931 meistens ihre Heimspiele
ausgetragen hatte. Der neue Ground hat 10.000
(Sitz-)Plätze
und wurde am 25. September 2021 offiziell eingeweiht. Das erste Spiel
im neuen Stadion war ein WM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan am
1. September 2021, in dem Mica Pinto das erste offizielle Tor
für
die Gastgeber erzielte.
Etwas mehr als die Hälfte der Plätze waren an diesem
Abend
immerhin belegt. Stimmung gab es auch, der ultra-orientierte
Stimmungsblock der Gastgeber supportete allerdings erst nach der
Halbzeitpause, nach einem 45-minütigen
Stimmungsboykott.
Zunächst sah es in diesem Spiel nach einem klaren Heimsieg
für die Gastgeber aus. Bereits in der 12. Minute ging
Luxemburg
durch einen verwandelten Foulelfmeter von Rodrigues in
Führung,
kurz nach der Pause erhöhte der Mainzer Barreiro auf 2:0. Das
schien zumindest die Vorentscheidung in diesem Spiel gewesen zu sein,
denn von den Gästen hatte man offensiv bisher garnichts
gesehen.
Wie aus dem Nichts gelang den Färingern aber sieben Minuten
danach
der Anschlusstreffer durch Joannes Bjartalid, dem nur drei Minuten
danach auch noch der Ausgleich zum 2:2 gelang. Die
handgezählten elf Gästefans, die wir vorher gar nicht
entdeckt hatten, flippten nach dem Doppelschlag ihres Teams natürlich total aus. In der Phase
danach
drohte das Spiel aus Luxemburger Sicht komplett zu kippen, denn die
Gäste hatten plötzlich mehr vom Spiel und die
besseren
Torchancen. So erschien das 2:2 am Ende für die Gastgeber
sogar
leicht schmeichelhaft, obwohl es insgesamt gesehen sicherlich in
Ordnung ging.
|
|