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Royal Football Club de Liège
3
:
1
  Patro Eisden Maasmechelen  
 
RFC de Liege Offiziell
:
 
Patro Eisden Offiziell
3. Liga Belgien 2019/2020 - Sonntag, 12. Januar 2020, 15:00 Uhr
RFC de Liege - Patro Eisden (2:1) 3:1

Spielort: Stade Rue de la Tonne, Liege
Zuschauer: 2.000
RFC: Debaty - Teruel, Van den Ackerveken, D'Ostilio, Giardiana - Bustin, Niankou, Bruggeman, Lallemand - Mouchamps (64.Marien), Bangoura
PEM: Belin - Kenne, Renson, Swerten (46.Baeten), Claessens - Carratta, Berben (58.Vrijsen), Reuten (75.Yagan) - Mombongo, Brouwers, Azevedo
Tore:
0:1 Berben (17.),
1:1 Teruel (31.),
2:1 Mouchamps (36., Foulelfmeter),
3:1 Bangoura (54.)
Schiedsrichter: Baptiste Federico (La Louviere)

Zum Start in das neue Fußballjahr 2020 ging es an diesem Januar-Sonntag gemeinsam mit Björn in etwa 2,5 Stunden nach Liege, in die mit knapp 200.000 Einwohnern viertgrößte Stadt Belgiens. Zunächst einmal erledigten wir den kulturellen Teil dieses Kurztrips. Wir besuchten die "Montagne de Bueren", die wohl bekannteste und steilste Treppe Lüttichs. Wir hatten oberhalb der Treppe geparkt und liefen sie zuerst bergab hinunter in die Innenstadt, wo auf einer der Hauptstraßen ein großer Flohmarkt stattfand. Danach folgte der schwierigere Teil, denn wir mussten ja zum Auto die Treppe wieder 'rauf. Während Björn die 374 Stufen locker in einem und ohne eine einzige Pause bewältigte, kam etwas später auch ich nach einigen Pausen keuchend wieder oben an. Auf jeden Fall hatten wir uns jetzt den zweiten Programmpunkt des Tages, der zu jedem Belgien-Besuch obligatorisch gehört, mehr als verdient: den Frituurbesuch. Björn bewies bei der Wahl der Frittenbude wieder ein gutes Händchen, und so genossen wir in der "Friterie du Parc" die fritierten, fettigen Köstlichkeiten des benachbarten Königsreiches.

Von dort aus waren es mit dem Pkw gerade einmal fünf Minuten bis zum Ground des RFC de Liege, dem "Stade Rue de la Tonne", den man am ehesten als zweckmäßig beschreiben kann. In einem eher schäbigen Industriegebiet hat man sich ein Grundstück gesichert und dort zwei überdachte Tribünen errichtet. Schön ist aber anders. Auf der anderen Längsseite gibt es dazu noch das Vereinsheim und Funktionsgebäude, von dessen Balkon man ebenfalls das Spiel verfolgen kann. Dabei ist man beim RFC de Liege sicherlich froh, überhaupt (seit 2015) wieder ein eigenes Stadion sein Eigen nennen zu können, nachdem man zuvor 20 Jahre lang heimatlos war. Das alte "Stade Velodrome de Rocourt" war, wie der Name schon sagt, ein ehemaliges Radrennstadion, eine wunderschöne alte Schüssel, in die 40.000 Zuschauer passten und die von 1919 bis 1995 die Heimat des RFC de Liege war. Nachdem man den eigenen Ground 1995 auf Grund von finanziellen Problemen aufgeben musste, wurde man jahrelang hin- und hergereicht, und trug mal in Tilleur, mal in Seraing, mal in Eupen oder mal in Ans, also in der Peripherie Lüttichs, seine Heimspiele aus. Auch wenn das neue Stadion des RFC noch keine Schönheit ist, ist man jetzt immerhin wieder in den Heimatstadtteil Rocourt zurückgekehrt, wo auch das Stade Velodrome lag.

Der RFC de Liege gehört sicherlich zu den größten Traditionsvereinen in Belgien. Gegründet wurde der Klub im Jahr 1892 (Stammnummer: 4!, und ist damit älter als Lokalrivale Standard) und wurde erster Belgischer Fußballmeister überhaupt, im Jahre 1896. Es folgten noch vier weitere Meistertitel in den Jahren 1898, 1899, 1952 und 1953. Der letzte große Erfolg war der Gewinn des Belgischen Pokals im Jahr 1990 (2:1 im Finale gegen Germinal Ekeren im Heysel-Stadion in Brüssel). Zu dieser Zeit erreichte man auch in der Saison 89/90 sogar nochmal das Viertelfinale des UEFA-Cups, wo man aber schließlich knapp Werder Bremen unterlag. Ingesamt gehörte man der belgischen Eliteliga stolze 68 Jahre lang an, bevor man 1995 wegen finanzieller Probleme in die dritte Liga absteigen musste. Wie schon erwähnt musste man damals auch sein Stadion verkaufen und schaffte auch nie wieder die Rückkehr in die Erstklassigkeit. Stattdessen ging es für den RFC de Liege sogar viele Jahre in die Viertklassigkeit hinunter. 2018 schaffte man durch Platz zwei in der vierten Liga immerhin mal wieder die Rückkehr in die Drittklassigkeit.

Internationale Berühmtheit erlangte der RFC de Liege aber auch durch einen Spieler namens Jean-Marc Bosman, der mit seiner Hartnäckigkeit schließlich den gesamten europäischen Fußball revolutionieren sollte. Bosman wollte nach dem Auslaufen seines Vertrages beim RFC im Sommer 1990 zum französischen Zweitligisten USL Dunkerque wechseln, aber durch eine zu hohe Ablöseforderung der Belgier platzte der Wechsel ins Nachbarland. Bosman sah sich in seiner Arbeitnehmerfreizügigkeit eingeschränkt und klagte seinen ablösefreien Wechsel nach Frankreich schließlich vor dem Europäischen Gerichtshof ein. Das hatte weitreichende Folgen für den europäischen Fußball, denn seit dem Urteilsspruch 1995 dürfen Profifußballer einfach ablösefrei zu einem anderen Verein wechseln, wenn ihr Vertrag ausgelaufen ist.

Der RFC de Liege verfügt immer noch über eine große Fangemeinde, die aber - wie man heute deutlich sah - einen sehr hohen Altersdurchschnitt hat. Da haben nicht wenige noch die großen Zeiten des Klubs hautnah miterlebt. Der Alltag für den RFC de Liege heißt aber dritte Liga, und an diesem Nachmittag war Patro Eisden aus der Outlet-Center-Stadt Maasmechelen, die sich noch berechtigte Hoffnungen auf die Teilnahme an den Aufstiegs-Playoffs zur zweiten Liga machen dürfen, zu Gast. Für die Gastgeber dagegen geht es in dieser Spielzeit nur darum, die Klasse zu halten. Und zunächst sah es in diesem Spiel so aus, als sollten sich die zunächst sehr clever agierenden Gäste durchsetzen. Sie gingen früh in Führung und kontrollierten die Partie. Die Gastgeber waren zwar bemüht, aber es fehlte die Durchschlagskraft. Das änderte sich schlagartig in der 31. Minute, als dem RFC nach einer Standardsituation der Ausgleich gelang. Noch vor der Pause drehten sie durch einen verwandelten Foulelfmeter dieses Spiel und lagen zur Pause mit 2:1 in Führung. Entschieden wurde dieses Duell kurz nach der Pause, durch ein Traumtor von Bangoura, der gleich mehrere Gegenspieler einfach stehen ließ, zum 3:1.

Alternativbericht von Björn bei "Wohin der Ball auch rollt."


RFC de Liege vs. Patro Eisden RFC de Liege vs. Patro Eisden
RFC de Liege vs. Patro Eisden RFC de Liege vs. Patro Eisden
RFC de Liege vs. Patro Eisden RFC de Liege vs. Patro Eisden
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