Aarhus
GF - FC København (3:1) 3:2
Spielort: Ceres Park, Aarhus
Zuschauer:
13.178
AGF:
Peacock-Farell
- Callo, Tingager, Beijmo - Anderson, Knudsen (84. Andersen), Poulsen
(74. Brandhof), Madsen, Links (90.+4 Hvidt) - Mortensen, Bech
FCK:
Grabara - Meling (46. Larssson), McKenna, Diks, Ankersen (76.
Sørensen) - Jelert, Falk (64. Goncalves), Mattsson
- Achouri (46. Clem), Óskarsson, Elyounoussi (87. Lerager)
Tore:
0:1 Óskarsson (13., Kopfball, Vorarbeit Achouri),
1:1 Madsen (15., Linksschuss, Vorarbeit Anderson),
2:1 Madsen (28., Linksschuss, Vorarbeit Bech),
3:1 Madsen (45.+2, Linksschuss, ohne Vorarbeit),
3:2 Óskarsson (80., Rechtsschuss, ohne Vorarbeit)
Schiedsrichter:
Jørgen Daugbjerg Burchardt
Von Silkeborg
ging es an diesem Dienstag nach Pfingsten in etwa 45 Minuten nach
Aarhus, das mit fast 300.000 Einwohnern die
zweitgrößte Stadt Dänemarks ist. Ich war ja
schon ein paar Mal in Dänemark, aber noch nie in Aarhus. Und
da habe ich echt etwas verpasst, muss ich zugeben. Die Stadt, die mal
als Wikingersiedlung entstanden ist, konnte mich richtig begeistern.
Zunächst einmal stellte ich das Auto in einem Parkhaus in der
Innenstadt ab, und lief zum ARoS-Kunstmuseum, das man durch seine
auffällige, markante Dachinstallation "Rainbow Walk" an der
Spitze von überall in der Innenstadt gut sehen kann. Dort
verbrachte ich einige Stunden und hätte auch den ganzen Tag
dort verbringen können, aber ich hatte ja insgesamt nur einen
Tag für Aarhus Zeit. Deshalb ging es weiter durch die
belebte Fußgängerzone, die auch u.a. mit dem
Kaufhaus Salling etwas Besonderes zu bieten hat. Denn das Kaufhaus
verfügt über eine schicke Dachterrasse, wo man nicht
nur Essen und Trinken kann, sondern auch einen hervorragenden Blick
über die Dächer der Stadt hat. Weiter ging es
für mich in das neue Viertel "Ø", in dem man vor
allem
moderne Architektur (u.a. das bekannte "Eisberg"-Gebäude)
bestaunen kann, aber auch Wakeboarden kann, direkt im Meer baden, im
Hafenbad oder nur
etwas essen oder trinken in einem der zahlreichen Cafés.
Für das
Mittagessen fand ich wieder eine Filiale der dänischen
Burgerkette, und auch auf dem Weg zurück zum Auto trank ich
auch noch etwas in einem der zahlreichen Cafés und
Restaurants direkt am Fluss Aarhus Å.
Später ging es dann zum Hotel, das wirklich direkt an der
Ostsee lag. Zufälligerweise und sehr kurzfristig hatte ich
dort, in einem 4-Sterne-Hotel einen Superpreis bekommen und so genoss
ich dort noch ein paar Stunden direkt mit Meerblick bzw. Blick auf den
Stadtstrand in der Aarhuser Bucht von meinem Zimmer aus.
Später gab es noch einen schönen Ausblick beim
Sonnenuntergang auf den großen, beleuchteten Containerhafen.
Direkt neben dem Hotel befand sich auch noch eine weitere Attraktion
der Stadt, die "unendliche Brücke". Die Brücke war
2015 bei einer Kunstausstellung entstanden und wird seitdem jedes Jahr
für die Sommermonate aufgebaut.
Am frühen Abend ging es dann zum eigentlichen
Höhepunkt des Tages, zum Fußballspiel bei Aarhus GF.
Deswegen war ich ja eigentlich hier. Durch den Besuch im "Ceres Park"
konnte ich erstmals die dänische Superliga komplettieren.
Durch die Wahl des Hotels konnte ich ganz entspannt in 15 Minuten zu
Fuß zum Ground laufen, vorbei an vielen Menschen, die bei dem
schönen Frühsommerwetter noch am Strand lagen oder
auf der Promenade spazierten, und durch einen schönen Park, wo
in der Nähe des ebenfalls imposanten Schlosses Marselisburg auch
noch viele Menschen grillten oder einfach nur das schöne
Wetter abfeierten.
Die "Aarhus Gymnastikforening af 1880" (zu deutsch: Aarhus
Gymnastikvereinigung von 1880) ist tatsächlich einer der
ältesten Fußballklubs in Dänemark,
zumindest der älteste der Superliga, die ja leider fast
ausschließlich aus Fusionsklubs besteht. Die
Fußballabteilung war 1902 gegründet worden. Die
großen Zeiten des Klubs sind aber schon einige Jahre vorbei.
Fünf Mal wurde der Klub Dänischer
Fußballmeister, das letzte Mal allerdings schon 1986. Immerhin darf
man sich mit neun Titeln aber Dänischer Rekordpokalsieger
(letzter Titel 1996) nennen. Die aktuelle Saison 23/24 war für
den Klub ganz ok, aber am Ende wahrscheinlich doch nicht ganz
zufriedenstellend. Zwar qualifizierte man sich für die
Meisterrunde, wurde dort aber nur Fünfter von sechs Klubs.
Außerdem hatte man auch noch das dänische Pokalfinale erreicht, unterlag dort
aber knapp gegen Lokalrivale Silkeborg IF.
An diesem Abend ging es also für Aarhus GF sportlich
eigentlich um nichts mehr. Aber am vorletzten Spieltag der Saison 23/24
empfing man den FC Kopenhagen, der noch mitten im Kampf um den
Meistertitel war und konnte immerhin dem Hauptstadtklub noch die
komplette Saison versauen. Das gelang dem Team des deutschen Trainers
Uwe Rösler, der in Aarhus absoluter Publilumsliebling ist,
auch absolut. Das Duell Madsen gegen Óskarsson ging am Ende
3:2 für die Gastgeber aus. Der Favorit aus Kopenhagen ging
zwar erwartungsgemäß früh durch sein
isländisches Supertalent Óskarsson in
Führung. Aber bis zum Pausenpfiff drehten die Gastgeber das
Ergebnis in ein 3:1. Alle drei Treffer für die Gastgeber
erzielte Mads Emil Madsen. Wobei ein Tor schöner als
das andere war. Alle drei Treffer waren schöne
Weitschüsse, die unhaltbar oben in den Winkel einschlugen. Die
Gäste machten in Halbzeit zwei zwar viel Druck auf das Tor der
Gastgeber, aber der an diesem Abend extrem starke nordirische Keeper im
Aarhuser Tor machte die guten Chancen alle zunichte. Kurz vor dem Ende
gelang den Gästen, wiederum durch Óskarsson, noch
etwas Ergebniskosmetik, aber am Ende stand ein insgesamt verdienter
Erfolg für die Gastgeber. Für Aarhus hatte dieser
Sieg also keine Auswirkungen mehr, für die Gäste aus
Kopenhagen bedeutete es aber, dass sie nichts mehr mit dem
Meisterschaftskampf 2024 zu tun hatten und ihren Titel aus dem letzten
Jahr nicht mehr verteidigen konnten.
Eindruck machten an diesem Abend mal vor allem die Gästefans
aus dem 3,5-Autostunden entfernten Kopenhagen, die an einem normalen
Dienstagabend für einen ausverkauften Gästeblock
sorgten und ihr Team wie gewohnt pausenlos und lautstark supporteten.
Natürlich ließen sie aber zwischendurch auch mal
etwas nach, auf Grund der Enttäuschung über die
Leistung ihres Teams. Aber auch die Heimfans konnten durchaus, gerade
für dänische Verhältnisse,
überzeugen und hatten natürlich auch viel Spaß
am Spiel.
Der Heimground von Aarhus ist noch ein Leichtathletikstadion, mit einer
schön altmodisch geschwungenen zweistöckigen
Tribüne, mit ehemals insgesamt 19.000 Plätzen. Bei
Internetübertragungen der dänischen Superliga hatte
ich vorher bereits gesehen, dass eine Tribüne auf der
Längsseite Anfang 2024 abgerissen wurde, und
tatsächlich entsteht gerade bis 2026 an gleicher Stelle ein
neues, reines Fußballstadion mit 24.000 Plätzen.
Für mich also ein Grund (eigentlich einer von vielen), noch
einmal nach Aarhus wiederzukommen. Vielleicht auch in der Saison
2025/2026, wenn Aarhus während des Umbaus für eine
komplette Saison in einem temporären Stadion seine Heimspiele
austragen soll. Vielleicht aber auch schon bald, denn der zweite Klub
der Stadt (Aarhus Fremad) stand aktuell kurz vor dem Aufstieg in die
dänische zweite Liga. Irgendeinen Grund werde ich aber schon
finden, diese sehenswerte Stadt noch einmal zu besuchen.











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