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1. FC Phönix
Lübeck 1903
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2
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Hamburger
SV II
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Regionalliga Nord
2023/2024
- Mittwoch, 8. Mai 2024, 18:30 Uhr
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Phönix
Lübeck - Hamburger SV II (2:2) 6:2
Spielort: Stadion Buniamshof,
Lübeck
Zuschauer: 431
FCP: Sprang
- Ntika (51. Fritzsche), Hartwig (87. Lippegaus), Iloka, Bock -
Knudsen, Berger - Sadrifar, Kraev (76. Kurtz), Kobert (61. Ihde) -
Hyseni (76. Stöver)
HSV: Hermann - Igboanugo
(67. Köhl), Duah, Bornschein, Mikelbrencis (60. Pakia) -
Krahn, Paschke (60. Yalcinkaya), Harz - Rexhepi (60. Seifert), Balde
(67. Andresen) - Mengot
Tore:
1:0 Berger (7.),
1:1 Bornschein (16.),
1:2 Harz (27.),
2:2 Hyseni (42.),
3:2 Fritzsche (53.),
4:2 Kraev (55.),
5:2 Fritzsche (66.),
6:2 Sadrifar (76.)
Schiedsrichter:
Lennart Wolff (Bremen)
An diesem Mittwoch vor dem Himmelfahrtstag ging es für mich
früh am Morgen in etwa viereinhalb Stunden nach
Lübeck. Ziel war natürlich das Heimspiel von
Phönix Lübeck am Abend. Aber erst einmal ging es,
nach der Ankunft gegen Mittag, für mich direkt nach
Travemünde, in das Strandbad und den Fährhafen der
Hansestadt. Bei herrlichem Frühsommerwetter nutzte ich die
Zeit für Sonnenbaden und einen entspannten Spaziergang
über Strand, Promenade und die kleine Geschäftsmeile
des Vorortes von Lübeck. Von da aus fuhr ich noch ein bisschen
in die immer noch wunderschöne, absolut sehenswerte Altstadt
Lübecks, die vor allem bei dem Traumwetter natürlich
wieder überzeugen konnte. Danach checkte ich erst einmal im
Hotel ein, das ich in Gehweite zum Höhepunkt des Tages
gewählt hatte, und machte etwas Pause, bevor es dann zu
Fuß zum Ground des Tages ging.
Das Stadion Buniamshof ist der zweitgrößte Ground
der Hansestadt, und ist ein Leichtathletikstadion, rundherum mit
Ausbau, nahe der Lübecker Altstadt gelegen. Das Stadion
beherbergt aber eigentlich keinen Fußballklub,
sondern wird vorwiegend für American Football und
Leichtathletik-Wettkämpfe genutzt. 2021 wurde das Stadion, das
aktuell für etwa 8.500 Besucher ausgelegt ist,
Fußball-Regionalliga-tauglich umgebaut. Seitdem nutzt der im
gleichen Jahr in diese Spielklasse aufgestiegene 1. FC Phönix
Lübeck das Stadion gelegentlich als Heimground. Zuerst, weil
das eigene Stadion am Flugplatz 2021 noch nicht den Anforderungen der
Regionalliga genügte, und mittlerweile fast
regelmäßig, weil die Heimspiele in der eigentlichen
Heimat immer wieder wegen Unbespielbarkeit des Platzes in den
Wintermonaten abgesagt werden mussten. Für die Saison 23/24
sollte man eigentlich wieder fest in die Heimstätte am
Flugplatz zurückkehren, aber weil wiederum ständig
während der Saison Heimspiele ausfallen mussten, spielte man
jetzt die Saison am Buniamshof zu Ende. Für mich war das
natürlich die Gelegenheit, diesen Ground endlich abzuhaken,
nachdem ich das Stadion am Flugplatz bereits 2019
besucht hatte.
Der 1. FC Phönix Lübeck ist, wie der Name ja schon
verrät, der älteste Fußballklub der Stadt.
Im Jahr 1903 als "Lübecker Ballspiel Club"
gegründet, war man tatsächlich der allererste Verein
in der
Hansestadt, der eine Fußballabteilung besaß. Viele
Jahre
lang war man auch sportlich die klare Nummer eins der Stadt. Sowohl in
den 1920er Jahren als auch in den 1950er Jahren spielte man fast
durchgängig erstklassig. In diesen Jahren hießen die
sportlichen Gegner noch Hamburger SV, Werder Bremen, Eintracht
Braunschweig oder Hannover 96. Bis in die 1970er Jahre hinein spielte
man dann
auch meistens noch zweitklassig, bis - unter anderem durch die
Neuordnung der Ligen - der sportliche Abstieg begann, mit dem negativen
Höhepunkt im Jahr 2000, als man nach einem Jahr in der damals
noch
drittklassigen Oberliga freiwillig wegen finanzieller Probleme in die
Siebtklassigkeit abstieg. Seitdem geht es aber wieder steil
bergauf.
2019 gelang als Zweiter der Landesliga Holstein erstmals nach 20 Jahren
wieder der Sprung in die mittlerweile nur noch fünftklassige
Oberliga. 2021 gelang also der Aufstieg in die viertklassige
Regionalliga Nord, in der man seitdem jedes Jahr im Aufstiegskampf um
die 3. Liga mit dabei ist.
Wie ich schon 2019 geschrieben hatte, liegt der aktuelle
Erfolg des 1. FC Phönix Lübeck aber auch vor allem
auch am Schicksal des NTSV Strand 08. Der
Klub vom Timmendorfer Strand war in den beiden
Spielzeiten 17/18 und 18/19 jeweils souverän Meister
der Oberliga Schleswig-Holstein
geworden, hatte aber beide Male auf einen Aufstieg in die Regionalliga
Nord verzichtet. Trainer und Mannschaft des kleinen Klubs aus dem
mondänen Ostseebad waren damals darüber
natürlich nicht gerade erfreut, wechselten fast komplett
hinüber zu Phönix Lübeck und sorgten damit
für den Beginn der Erfolgsgeschichte der Adler in den letzten
Jahren. Das Personal wurde seitdem natürlich fast komplett
wieder gewechselt, aber Phönix war auch in dieser Saison 23/24
wieder mitten im Aufstiegskampf um die 3. Liga.
Vier Tage zuvor hatte es aber die Vorentscheidung um den Meistertitel
der Regionalliga Nord gegeben. Phönix hatte sein Heimspiel
gegen den SV Drochtersen/Assel mit 0:2 verloren, und dadurch hatte die
U23 von Hannover 96 seinen Vorsprung auf acht Punkte ausgebaut. Durch
den heutigen Heimerfolg im Nachholspiel gegen die U23 des Hamburger SV
verkürzten die Adlerträger den Abstand zwar wieder
auf fünf Punkte, aber beide Teams hatten nur noch zwei Spiele
in dieser Spielzeit. Also ist stark davon auszugehen, dass die
Hannoveraner in die Relegationsspiele gegen die Würzburger
Kickers müssen, während Phönix sich in der
neuen Spielzeit wieder mit dem Lokalrivalen, dem VfB Lübeck,
messen kann, der gerade wieder aus der 3. Liga abgestiegen war.
Der 6:2-Heimerfolg an diesem Mittwochabend gegen die zweite Mannschaft
des Hamburger SV war natürlich für den neutralen
Betrachter extrem kurzweilig. Die Gastgeber waren früh durch
einen sehenswerten direkt verwandelten Freistoß aus 20 Metern
mit 1:0 in Führung gegangen. Durch zwei Standardsituationen
drehten die Gäste etwas überraschend das Spiel zu
ihren Gunsten. Noch vor der Pause gelang Phönix, durch
Ex-2.Liga-Stürmer Haris Hyseni (u.a. Jahn Regensburg und
Eintracht Braunschweig) der Ausgleich. Was dann in der zweiten Halbzeit
passierte, kann ich auch nicht genau erklären. Die Zweite des
HSV wollte vielleicht einfach mal zeigen, dass sie im Vollversagen
genauso gut wie das eigene Profiteam ist. Jedenfalls gingen die
Hamburger in Hälfte zwei komplett unter und hätten
sich am Ende auch über ein 7:2 oder 8:2 nicht beschweren
dürfen. Die paar aktiven Heimfans hatten auf jeden Fall ihren
Spaß und bereiteten sich mit Gesängen wie "Die
Nummer eins der Stadt sind wir" schon mal auf die neue Saison vor.









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