Vejle
BK - FC København (1:2) 2:3
Spielort: Vejle Stadion, Vejle
Zuschauer:
9.753
VBK:
Trott -
Kolinger, Albentosa, Provstgaard - Albornoz, Barry (77. Busuladzic),
Ofori (64. Hetemi), Sørensen - Kirkegaard (64. Drammeh),
Juwara
(82. Asselnoun) - Onugkha (77. Sukuta-Pasu)
FCK:
Grabara -
Sørensen (46. Lund), Vavro, Diks, Jelert - Goncalves, Clem,
Falk
- Achouri (71. Lerager), Larsson (87. Jóhannesson), Bardghji
(61. Óskarsson)
Tore:
0:1 Larsson (19., Linksschuss, Vorarbeit Achouri),
1:1 Albentosa (25., Kopfball, Vorarbeit Barry),
1:2 Bardghji (41., Linksschuss, Vorarbeit Sørensen),
2:2 Vavro (52., Eigentor),
2:3 Goncalves (70., Handelfmeter, Handspiel Provstgaard)
Schiedsrichter:
Morten Krogh
Dieser Samstag startete
im dänischen Viborg, wo ich mir am Abend zuvor das
Spiel von VFF gegen Lyngby BK
angeschaut hatte. Nach einem ausgiebigen Frühstück in
Viborg
standen zunächst also wieder die sich erneut endlos lang
ziehenden
80 km Landstraße auf dem Programm. Aber gut Ding will Vejle
haben, und so erreichte ich nach ca. einer Stunde Fahrtzeit die
60.000-Einwohner-Stadt in Süddänemark. Viel zu
früh,
etwa fünf Stunden vor dem Anpfiff, kam ich am Vejle Stadion
an. Da
ich aber vorher gelesen hatte, dass es am Stadion extrem wenig
Parkplätze gibt, stellte ich das Auto schon direkt vor dem
Ground, beim Tennisklub, ab und
ging zu Fuß hinunter ins Tal, in die Innenstadt und an den
Fjord.
Vejle hat im Gegensatz zu Viborg dann doch ein paar
Sehenswürdigkeiten zu bieten. Allem voran natürlich
die
imposante Brücke über den Vejlefjord, von der aus ich
schon
einen Tag vorher von der Autobahn aus einen guten Blick auf die Stadt
gehabt hatte. Das neue Wahrzeichen Vejles ist sicher
"Bølgen"
(zu deutsch: die Welle), ein moderner wellenförmiger
Wohnkomplex
aus dem Jahr 2007, direkt am Fjord, unweit des Yachthafens. Ganz in der
Nähe steht das "Fjordenhus", ein ikonisches Bauwerk, das einer
Firma als Hauptsitz dient, dessen Kunstwerke im Erdgeschoss aber
öffentlich zugänglich sind. Überhaupt
überzeugt der
Hafenbereich in Vejle durch futuristische, moderne Bauten. Ganz anders,
also typisch dänisch, ist dagegen die 900 Meter lange
Fußgängerzone im Zentrum. Am einen Ende liegt
"Bryggen", die
große Shopping-Mall der Stadt, und am anderen Ende dominieren
viele einladend wirkende Restaurants und Kneipen sowie bunte
Regenschirme am Himmel.
Zwei Stunden vor Anpfiff erreichte ich wieder das Vejle Stadion, machte
eine kleine Trink- und Esspause im Auto und schaute ein bisschen beim
gerade laufenden Tennisturnier zu. Als ich gerade einmal kurz zum
Stadion lief, um schon mal zu schauen, wo mein Block und mein Eingang
sein werden, prasselte natürlich gerade in dem Moment ein
heftiger
Gewitterschauer nieder, nach dem ich mich tatsächlich wie ein
nasser Pudel fühlte. Da ich natürlich für
den kurzen Weg
weder Regenjacke noch Schirm dabei hatte, suchte ich kurz Schutz im
nahen Wald unter den Bäumen. Im Nachhinein bin ich mir aber
nicht
mehr sicher, ob es bei Gewitter die beste Idee war, Schutz im Wald zu
suchen.
Naja, ich habe es aber überstanden und nachdem ich mich im
Auto
ein bisschen getrocknet hatte, ging es dann eine Stunde vor Anpfiff
endlich ins Stadion. Ich nutzte die Zeit und die noch leeren
Cateringstände, um mir eine von den abartig leckeren
dänischen Pølsern mit den leckeren Soßen
zu
gönnen. Dazu gab es natürich Faxe Kondi, mein
absolutes
Lieblingsgetränk in Dänemark, von dem ich mir sogar
ab und zu
eine komplette Dosenpalette aus dem Internet für zu Hause
bestelle. Mittlerweile war auch wieder die Sonne herausgekommen und
sorgte für eine schöne, sommerliche
Atmosphäre. Zu Gast
war an diesem Nachmittag der amtierende dänische Meister, der
FC
Kopenhagen, und dementsprechend platzte der Gästeblock aus
allen
Nähten. Die Gästefans lieferten auch einen gewohnt
starken
Dauersupport ab. Aber auch die Heimfans vom Vejle BK konnten gefallen.
Für die eigentlich sehr kleine Fanszene, vor allem
für
dänische Verhältnisse, war das
stimmungsmäßig voll
ok.
Auch sportlich konnte das Duell Aufsteiger gegen Meister voll
überzeugen, denn der Außenseiter hielt das Spiel
lange
offen, sicherlich viel offener, als den Gästen lieb war, und
konnte sogar zweimal eine Führung der Gäste
ausgleichen. Die
Gäste aus der Hauptstadt bestimmten
größtenteils das
Spiel und wollten deutlich zeigen, wer hier Favorit und wer hier
Außenseiter war. Aber die Gastgeber hielten gut dagegen und
bei
ihren wenigen Offensivaktionen brannte es im Kopenhagener Strafraum
jedes Mal lichterloh. Ein souverän verwandelter
Strafstoß in
der 70. Minute sollte dann dieses Duell doch noch zu Gunsten der
Gäste aus Kopenhagen entscheiden.
Für mich ging es direkt nach Abpfiff wieder zurück
Richtung
Süden. Leider lief die Fahrt dieses Mal nicht ganz so
unspektakulär wie erhofft. Bis zum Kreuz Recklinghausen lief
es
allerdings perfekt und eigentlich sollte ich schon um kurz nach elf
wieder in Bochum sein. Bis, ja bis im Radio bei WDR 2 das Programm
wegen einer wichtigen Meldung unterbrochen wurde. "Auf der A 43
befindet sich zwischen dem Kreuz Bochum und Herne-Eickel ein
Falschfahrer". Sekunden später wurde mir klar, dass ich genau
dort
gerade unterwegs war. Und keine zwei Minuten später sah ich
schon
rote Bremslichter vor mir und der Verkehr stand. Offenbar hatte es vor
ein paar Sekunden einen schweren Unfall mit einem Falschfahrer gegeben
und Leute rannten aus ihren Autos zum Unfallort, um zu helfen. Was
für ein Alptraum! Es folgte das Aufgebot von Polizei,
Feuerwehr
und mehreren Rettungswagen, die sich durch die Baustelle an den Autos
vorbeischlängelten. Ich war aber überhaupt nicht
sauer
über die Vollsperrung und die lange Wartezeit, die noch folgen
sollte, denn ich realisierte, dass gerade einmal fünf Autos
vor
mir vor der Unfallstelle standen, und dass ich wohl ziemliches
Glück hatte, dass ich nicht ein paar Sekunden oder Minuten
eher
losgefahren war.
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