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  DJK TuS Hordel
2
:
1
      FC Roj Dortmund      
 
DJK TuS Hordel Offiziell
:
 
FC Roj bei fussball.de
Landesliga Westfalen 3 2024/2025 - Sonntag, 1. Juni 2025, 15:00 Uhr
DJK TuS Hordel - FC Roj Dortmund (1:0) 2:1

Spielort: Stadion Hordeler Heide
, Bochum
Zuschauende: 2.550
TuS: 1 Bos - 4 Gatawis, 13 Albers, 14 Agbado (90.+6 8 Post), 16 Erdelt, 17 Schürmann, 18 Schultze, 22 Batbayli (82. 11 Shefketi), 23 P.Rudolph, 27 Nishimura (66. 6 Bültmann), 29 Sarpong
FCR: 1 Simon - 3 Afsar, 5 Siljeg, 10 Juka, 11 Hamza (80. 21 Aruna), 17 Coptie (55. 19 Cervirme), 22 Rosenkranz (78. 9 Krysztofiak), 25 Cinar, 26 Bokemueller, 27 Ennaji, 29 Braja
Tore:
1:0 Agbado (19.),
1:1 Braja (56.),
2:1 Schürmann (71.).
Schiedsrichter: Selim Erk (Herne)
Rote Karte: Braja (FC Roj, 87.)
Gelb-Rote Karte: Sarpong (Hordel, 90.+2)

Eine sehr interessante und vor allem spannende Konstellation gab es vor diesem Duell am letzten Spieltag 24/25 in der siebtklassigen Landesliga Westfalen. Die DJK TuS Hordel empfing als aktueller Tabellenzweiter den aktuellen Tabellenführer FC Roj aus Dortmund. Hordel lag vor dem letzten Spiel zwei Punkte hinter Spitzenreiter FC Roj, war also zum Siegen verdammt, wenn man direkt als Meister in die Westfalenliga aufsteigen wollte. Zwar hätte man als Vizemeister auch noch Chancen auf den Aufstieg gehabt, weil der Zweite noch an der anschließenden Relegationsrunde zur Westfalenliga teilnehmen durfte, aber da man wiederum nur einen Punkt Vorsprung auf den SSV Buer auf dem dritten Platz hatte, und die Gelsenkirchener ein vermeintlich leichtes Auswärtsspiel beim Hombrucher SV vor der Brust hatten, hieß die Devise für Hordel eigentlich nur Sieg und direkter Aufstieg oder Verbleib in der Landesliga.

Für die Gäste vom FC Roj Dortmund wäre ein Aufstieg in die Westfalenliga der bislang größte Erfolg der Vereinsgeschichte gewesen, nachdem sie erst im vergangenen Sommer überhaupt erstmals in die Landesliga aufgestiegen waren.
Roj (ausgesprochen wie "Rosch") bedeutet auf Kurdisch "Sonne" und soll die Sonne symbolisieren, die sich auch auf der kurdischen Flagge wiederfindet. Im vergangenen Sommer hatte ich den FC Roj auch auf seiner Anlage beim Westfalenpokal-Spiel gegen den SV Lippstadt besucht. Dem Anlass entsprechend konnte der Klub an diesem Nachmittag seine Anhänger mobilisieren. So waren mindestens die Hälfte, eher mehr, der 2.550 Zuschauer den Gästen zuzuordnen. Der Stadionsprecher war vor dem Spiel vor allem damit beschäftigt, immer wieder durchzugeben, welche Autos mit Dortmunder Kennzeichen überall im Parkverbot standen oder die Durchfahrt blockierten. Dazu muss man wissen, dass die Umgebung an der Hordeler Heide ein sehr eng bebautes Wohngebiet ist, in dem es kaum Parkplätze gibt. Ich jedenfalls hatte keine Probleme, weil ich in weiser Voraussicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Bochumer Stadtteil angereist war.

Die Hordeler Heide platzte also an diesem Tag aus allen Nähten. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so viele Zuschauer dort erlebt zu haben. Auch wenn der Ground offiziell für 5.000 Zuschauer ausgelegt ist, hätten meiner Meinung nach nicht mehr viele zusätzlich hinein gepasst. Die Anhänger der Gäste hatten nicht nur mengenmäßig einiges aufgefahren. Neben drei großen Schwenkfahnen sah man auch viele kleine kurdische Flaggen, und dazu hörte man auch mehrfach die Bilur, das typische Blasinstrument aus der Heimat. Auch auf Hordeler Seite hatte man überall Fahnen und Schilder verteilt, aber organisierten Support gab es natürlich auf beiden Seiten nicht. Trotzdem war es eine angenehme Stimmung und ein würdiger Rahmen für so ein entscheidendes Spiel um den Aufstieg.

Für die DJK TuS Hordel begann das Spiel sehr gut. Nach einer schönen Einzelleistung von Philip Agbado, der wunderbar seine Schnelligkeit ausspielen konnte, gingen die Gastgeber früh in Führung. Kurz nach der Pause erhöhten die Gäste den Druck, und der Ausgleichstreffer war die schnelle Folge. Der Jubelschrei der Gäste hatte schon was. Selten hatte ich im Amateurbereich einen so lauten Torschrei gehört. Extreme Gänsehaut hatte ich in diesem Moment und in den Minuten danach, als die Gästefans sehr lautstark ihren Erfolg feierten. Jetzt warfen natürlich die Gastgeber wiederum alles nach vorne, und kamen in der 71. Minute zur erneuten Führung. Es folgte eine extrem spannende Schlussphase, in der die Gäste die Gastgeber tief in ihren Strafrum einschnürten. Die allgemeine Hektik mündete auch noch in zwei Platzverweise. Zuerst musste Gästespieler Braja in der 87. Minute wegen einer Tätlichkeit vorzeitig den Platz verlassen, dann erwischte es in der Nachspielzeit auch noch Hordels Sarpong mit Gelb-Rot.

TuS Hordel konnte jedenfalls den knappen Vorsprung mit Glück und Geschick irgendwie ins Ziel bringen, und feierte damit nach zwei Jahren Landesliga die Rückkehr in die Westfalenliga. Hinterher erfuhr man auch, dass ein Unentschieden für Hordel tatsächlich nur zu Platz drei gereicht hätte, weil Aufstiegskonkurrent SSV Buer tatsächlich sein Spiel beim Hombrucher SV gewonnen hatte. Das bedeutete aber auch, dass der FC Roj an diesem Nachmittag komplett leer ausgegangen war. Es reichte weder für den direkten Aufstieg noch für die Relegationsrunde. Hervorzuheben ist aber auch, dass sich die Gäste und ihre Fans nach dem Spiel als faire Verlierer zeigten, dem Gegner gratulierten und absolut friedlich wieder abzogen.