VfL
Bochum - RB Leipzig (0:3) 3:3
Spielort: Ruhrstadion, Bochum
Zuschauer:
24.158
VfL:
Drewes
- Oermann, Ordets, Bernardo - Passlack (46. Holtmann), Sissoko, Wittek
- Bero, de Wit (90.+2 Hofmann) - Broschinski (89. Masovic), Boadu
(90.+2 Daschner)
RBL:
Gulacsi
- Orban, Klostermann, Seiwald - Raum, Kampl, Vermeeren (68. Haidara),
Baku (73. Poulsen) - Nusa, Xavi - Baumgartner
Tore:
0:1 Orban (10., Linksschuss, Vorarbeit Raum),
0:2 Nusa (13., Rechtsschuss),
0:3 Baumgartner (21., Rechtschuss, Vorarbeit Raum),
1:3 Boadu (48., Rechtsschuss, Vorarbeit Holtmann),
2:3 Boadu (57., Rechtsschuss, Vorarbeit Broschinski),
3:3 Boadu (61., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Vorarbeit de Wit).
Schiedsrichter:
Robert Hartmann
(Wangen)
Auf
das bislang schlechteste Spiel der Saison (am Mittwoch zuvor gegen den FC
St. Pauli) folgte naturgemäß
das bislang beste. Im Winter-Wonderland konnte der VfL dem
großen
Favoriten aus Fuschl am See einen wichtigen Bonuspunkt für den
Abstiegskampf abknöpfen. Es war für den VfL Bochum
das zweite Heimspiel innerhalb von vier Tagen. Während drei
Tage zuvor vor allem der Nebel die Stimmung etwas getrübt
hatte, gab es an diesem Samstagnachmittag
Kühlschranktemperaturen im Ruhrstadion. Zu Hause in
Altenbochum war es an diesem Tag fast schon frühlingshaft und
von Winter gab es überhaupt keine Spur, aber als man in die
U-Bahn zum Stadion stieg, war es so, als wenn man eine Wetterscheide
überquert hätte. Denn als die Bahn wieder aus dem
Tunnel fuhr, sah man ein tiefgefrorenes Ruhrstadion und Umgebung. Die
weißen Bäume und der leichte Eisregen
versprühten sofort so etwas wie Winterstimmung, und es
fühlte sich eher an, als würde man jetzt gleich zu
einem Weltcup-Skirennen gehen.
Tiefgefroren waren sicherlich auch die Minen und Gemüter der
Spieler und Fans des VfL Bochum nach den ersten 20 Minuten. 0:3 lag man
da gegen das Konstrukt aus Leipzig zurück und es deutete sich
die nächste heftige Klatsche in dieser Spielzeit an. Zwar
hatte es ja in dieser Saison schon mehrere heftige Niederlagen gegeben,
aber seitdem Dieter Hecking Cheftrainer beim VfL Bochum ist, hatte der
Klub die zweitwenigsten Gegentore der Bundesliga kassiert. An dieser
Statistik sieht man, wie sehr Hecking den VfL schon stabilisieren
konnte. Allerdings waren die ersten 20 Minuten in diesem Spiel wieder
ein großer Rückschritt. Während das 0:1
sehr unglücklich war (ein eigentlich als Flanke gedachter
Schuss senkte sich als Bogenlampe ins Tor), sahen Patrick Drewes und
seine Vorderleute bei den beiden anderen Gegentoren nicht gut aus. Das
0:2 von Antonio Nusa, der aus der Jugend von Stabæk stammt,
passt aber auch mal wieder gut ins
Kuriositätenkabinett rund um den VAR. Es wurde
anschließend zwar eine mögliche Abseitsposition von
Baumgartner im Vorfeld gecheckt. Auf den TV-Bildern erkennt man
eigentlich sehr deutlich, dass Baumgartner mit einem Fuß im
Abseits steht, aber da aus technischen Gründen in diesem
Augenblick keine Abseitslinie gezogen werden konnte, blieb es bei der
Entscheidung des Schiedsrichtergespanns.
Es folgte aber völlig unerwartet die bislang beste Halbzeit
des VfL Bochum in dieser Saison. Zur zweiten Halbzeit wurde Gerrit
Holtmann eingewechselt, und der sorgte gleich vor allem mit seiner
Schnelligkeit für mächtig Dampf. Er erlief nur wenige
Sekunden nach Wiederanpfiff einen zu kurzen Pass von Leipzigs Torwart
Gulacsi auf einen Verteidiger, passte den Ball in die Mitte zu Myron
Boadu, und der schob zum 1:3 ein. Plötzlich war das Stadion
angezündet, die Gastgeber drückten auf das zweite Tor
und die Leipziger Defensive wackelte extrem. Neun Minuten nach dem
Anschlusstor war es wiederum Boadu, der die Nervosität der
Gäste ausnutzen konnte. 2:3. Keine vier Minuten
später stand es 3:3. Nach einem Foul an de Wit verwandelte
Boadu souverän, und schaffte damit einen lupenreinen Hattrick
innerhalb von 13 Minuten. Es war der erste lupenreine Hattrick eines
Spielers des VfL Bochum in der Bundesliga seit der Saison 1986/87, als
dies Frank Schulz beim 6:1-Heimsieg gegen Waldhof Mannheim gelungen
war. Ein Spiel, dem ich damals übrigens auch beiwohnen durfte,
mich aber zugegebenermaßen nicht mehr daran erinnern kann.
An diesem Nachmittag gab es noch eine furiose Schlussphase, in der
beiden Teams noch das Siegtor hätte gelingen können.
Wittek traf nach einer Ecke leider nur die Latte und de Wits
Kopfballchancen wurden kurz vor der Linie geklärt und
verpassten nur um Zentimeter das Tor. In der Nachspielzeit, als bei den
Gastgebern nach der Aufholjagd etwas die Kräfte
nachließen, kamen auch die Gäste nochmal zu zwei
hundertprozentigen Torchancen durch Seiwald und Poulsen. Am Ende blieb
es aber beim insgesamt verdienten Unentschieden.




Alle
Duelle Bochum
vs. RB Leipzig:
14/15
(2.BL) VfL - RBL 1:2 (VfL-Tor: Terodde)
15/16
(2.BL) VfL - RBL 0:1 (-)
21/22
(1.BL) VfL - RBL 0:1 (-)
22/23 (1.BL) VfL - RBL
1:0 (Masovic)
23/24 (1.BL) VfL - RBL 1:4 (Wittek)
24/25 (1.BL) VfL - RBL 3:3 (Boadu(3))
6
Spiele - 1 - 1 - 4 - 6:11 Tore
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