Aarhus
GF - FC Midtjylland (0:0) 0:0
Spielort: Vejlby Stadion, Aarhus
Zuschauer:
8.432
AGF:
Hansen
- Kahl, Dalsgaard (64. Carstensen), Tingager - Links (71. Emmery),
Poulsen (71. Jørgensen), Madsen, Beijmo - Arnstad, Mortensen
(84. Serra), Bech (84. Yakob)
FCM:
Lössl
- Bak, Bech Sørensen, Lee, Mbabu (87. Gabriel) - Castillo
(46.
Brumado), Bravo, Sørensen (70. Silva) - Gogorza (46.
Osorio),
Chilufya, Simsir (70. Byskov)
Tore:
keine
Schiedsrichter:
Sandi Putros
Rote Karte:
Chilufya (28., FCM, grobes Foulspiel)
Bes.
Vorkommnisse: Lössl hält Foulelfmeter
von Mortensen (66.)
Am
zweiten Tag in Aarhus wurde ich unfreiwillig schon sehr früh
geweckt. Am Sonntagmorgen um 7:30 Uhr wurde direkt unter meinem
geöffneten Fenster im Hotelzimmer von einer
größeren
Gruppe sehr laut Minigolf gespielt. Zum ersten Mal im Urlaub
wünschte ich mir den nächsten Gewitterschauer herbei.
Und
tatsächlich gab es sehr bald schon das nächste
Gewitter mit
viel Regen, das schnell wieder für Ruhe sorgte, so dass ich
mich
nochmal im Bett umdrehen konnte. Nach dem Frühstück
hatte ich
trotzdem noch viel Zeit für Aarhus, denn das Ziel des Tages
war
das Heimspiel von Aarhus GF in der Superliga gegen den FC Midtjylland
mit Anstoß erst um 16 Uhr. Bei schlechtem Wetter hatte ich
einen
erneuten Besuch im wunderbaren Kunstmuseum, was mich schon letztes Jahr
begeistern konnte, auf dem Schirm. Da sich das Wetter aber schnell
wieder sehr zum Positiven entwickelte, entschied ich mich,
zunächst mal mit der Straßenbahn nach Aarhus
Ø zu
fahren, in das neue Viertel der Stadt. Dort im Stadthafen ist in den
letzten Jahren aus einem ehemaligen Schandfleck ein Vorzeigeobjekt
entstanden: ein lebendiger neuer Stadtteil mit moderner Architektur,
vielen Cafés und Restaurants, wo man Wakeboarden oder im
Hafenbad geschützt oder auch direkt im Meer schwimmen kann.
Bei
dem inzwischen wieder herrlichen Sommerwetter genoss ich die Zeit im
neugestalteten Nordhafen und verbrachte einige Stunden dort.
Neugestaltet bzw. komplett neugebaut wurde aktuell auch das Stadion von
Aarhus GF. Der "Aarhus Idrætspark", den ich im
Mai 2024
noch besucht hatte, wurde mittlerweile abgerissen und so war Aarhus GF
zu dieser Zeit quasi heimatlos. In der Zeit, bis der Ground in der
Nähe des Zentrums fertig und wieder bespielbar war, war man in
den
Norden der Stadt, nach Risskov, umgezogen. Auf dem Gelände des
Stadions von Drittligist VSK Aarhus, dem Vejlby Stadion, hatte man ein
provisorisches Stadion für die lange Übergangszeit
errichtet.
Mit der Straßenbahn benötigte ich vom Hauptbahnhof
ungefähr 15 Minuten bis zur Station "Nehrus Allé".
Von dort
aus sind es nochmal ungefähr 15 Minuten zu Fuß, bis
man den
Interims-Ground von Aarhus erreicht hat. Das eigentlich
5.000-Zuschauer-fassende Stadion vom VSK wurde durch vier
Stahlrohrtribünen auf allen vier Seiten auf 12.000
Plätze
gepimpt. Seit März 2025 kickt man dort, und in diesem Sommer
wurde
die Haupttribüne nochmal ausgetauscht, gegen eine
größere und komfortablere Tribüne. Obwohl
es sich also
nur ein Provisorium handelt, konnte mir der kleine, kompakte Ground
aber durchaus gefallen. Man ist von jedem Platz nah dran am Geschehen.
Das Übergangs-Stadion soll auch nach dem Einzug in die neue,
alte
Heimat in dieser Form erhalten bleiben, und dann unter anderem vom
Frauen-Team von Aarhus GF genutzt werden.
Am dritten Spieltag der neuen Saison 25/26 empfing Aarhus GF an diesem
Nachmittag also den FC Midtjylland. Fast am meisten hatte ich mich auf
das Zelebrieren der Stadionhymne gefreut. Als fast das komplette
Stadion
laut zu "Malaga" von Thomas Helmig mitsang, hatte ich wie im letzten
Jahr extreme Gänsehaut. Obwohl es kein reines
Fußballlied
ist, sondern eher eine Liebeserklärung an die Stadt Aarhus,
gehört der Song für mich zu den
allerschönsten
Stadionhymnen. Die Fans vom FC Midtjylland haben sich durch die Erfolge
der letzten Jahre zur dritten Kraft in Dänemark hinter
Brøndby und dem FC Kopenhagen etabliert. Der Block
für die
Fans aus dem eine Autostunde entfernten Herning war auch an diesem
Nachmittag ausverkauft und supportmäßig gab es
meiner
Meinung nach einen klaren Sieg für die Gäste, die
deutlich
lauter und durchgängiger supporteten. Von der Heimseite kam
leider
nicht viel.
Auch auf dem Rasen waren die Gäste, die mittlerweile jedes
Jahr in
der Superliga zu den großen Titelfavoriten gehören,
zunächst überlegen und es schien eigentlich nur eine
Frage
der Zeit, wann sie wohl in Führung gehen würden. In
der 28.
Minute drehte sich aber plötzlich das Spiel komplett, als
Midtjyllands Stürmer Chilufya völlig
übermotiviert nach
einem groben Foulspiel in Höhe der Mittellinie
verdientermaßen die Rote Karte sah. In der Folge
übernahmen die Gastgeber das Kommando, schafften es aber trotz
allergrößter Chancen nicht den Ball über
die Linie zu
bringen. In der 66. Minute gab es dabei die größte
Möglichkeit, als der Aarhuser Goalgetter Patrick Mortensen
auch
noch einen Elfmeter verschoss. Also blieb es letzendlich beim torlosen
Unentschieden, das die Gäste nach erfolgreich
überstandener
Abwehrschlacht wie einen Sieg feierten.
Für mich ging es direkt nach Abpfiff wieder mit der
Straßenbahn zurück in die Innenstadt, wo ich noch
einen
kleinen Spaziergang machte. Für einen Besuch des Kunstmuseums
hatte es also nicht mehr gereicht. Aber das ist ja nur auf das
nächste Mal verschoben, weil ich ja schon bald zum Besuch des
neuen Stadions nach Aarhus wiederkommen werde.








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