FC
Frederica - FC København (0:1) 0:2
Spielort: Monjasa Park, Fredericia
Zuschauer:
6.288
FCF: Lamhauge
-
Jessen, Rieper, Kudsk (76. Nygaard), Crone (76. Dahl) - Pyndt (76.
Madsen), Winther - Marcussen, Simonsen (76. Mucolli), Opondo - Egelund
(84. Dall)
FCK:
Kotarski -
López, Hatzidiakos, Gabriel, Zague (64. Huescas) - Mattson,
Delaney (64. Lerager) - Achouri (80. Robert), Larsson - Elyounoussi
(80. Clem), Moukoko (56. Claesson)
Tore:
0:1 Achouri (34., Rechtsschuss, Vorarbeit Delaney),
0:2 Larsson (69., Linksschuss, Vorarbeit Mattsson).
Schiedsrichter:
Jacob Karlsen
Nach mehr als einem
Jahr war es endlich wieder Zeit für einen Ausflug nach
Dänemark. Lange hatte ich überlegt, ob ich nicht
lieber das zeitgleiche erste Auswärtsspiel des VfL Bochum der
neuen Saison bei Darmstadt 98 besuchen wollte, aber als ich im
Vorverkauf leer ausgegangen war, war die Entscheidung für
Dänemark schnell gefallen. Denn an diesem Wochenende konnte
ich mit zwei Spielbesuchen die dänische Superliga endlich
wieder komplettieren, und außerdem mit Middelfart und Aarhus
zwei schönen Städten, die mir beim ersten Besuch sehr
gefallen hatten, wieder einen Besuch abstatten.
An diesem Freitag frühmorgens um 6 Uhr startete diese kleine
Tour also in Bochum. Die erste Überraschung war, dass ich nach
ereignisloser Fahrt bereits um 11:30 Uhr den Motor schon wieder in
Middelfart ausstellen konnte. Und das nicht etwa, weil ich vor lauter
Sehnsucht nach Dänemark gen Norden gerast war, sondern, weil
sich die Strecke auf der A1 und der A7 im Gegensatz zu den letzten
Jahren als weitgehend baustellenfrei und staufrei
präsentierte. Damit hatte ich jetzt an einem der staureichsten
Wochenenden des Jahres mitten in den Sommerferien eher nicht gerechnet.
Schon vor fast genau elf Jahren hatte ich in Middelfart Station
gemacht, damals mit Übernachtung mit Mike und meinem Vater auf
der Durchreise von Haderslev nach Silkeborg. Ich hatte sogar das
gleiche Hotel wie damals gewählt, das immer noch in der Gegend
vor allem vom Preis-/Leistungsverhältnis her spitze war.
Für dänische Verhältnisse wenig Geld bekommt
man ein modern eingerichtetes, sauberes Zimmer, jede Menge kostenfreier
Parkplätze und einen wunderschönen Ausblick auf die
kleine Meerenge und die imposante kleine Beltbrücke. Es war im
Grunde immer noch alles so, wie ich es in Erinnerung hatte, inklusive
der grandiosen Aussicht auf das Wasser und die Brücke morgens
beim Frühstück oder abends beim frisch Gezapften beim
herrlichen Sonnenuntergagng sowie des leckeren Brotes aus eigener
Bäckerei im Hause.
In Middelfart stellte ich das Auto erst mal im immer noch 24 Stunden
kostenlosen(!) Parkhaus mitten in der Innenstadt ab und lief zur
übersichtlichen aber wunderschön typisch niedlichen
Fußgängerzone. Middelfart hat gerade im Sommer sehr
viel zu bieten. Unter dem Motto "Sommerby" (deutsch: Sommerstadt) gibt
es fast jede Woche Veranstaltungen. Auch an diesem Tag wurden die
Bürgersteige nicht um 18 Uhr hochgeklappt, wie eigentlich
üblich in den meisten dänischen
Kleinstädten, sondern die Geschäfte, Restaurants und
Kneipen waren bis 21 Uhr geöffnet, und es gab ein
Jazzfestival, was überall in der Innenstadt Livemusik bis in
den späten Abend bedeutete. Nach kurzem Ausruhen im
Hotelzimmer fuhr ich auch schon wieder zum eigentlichen
Höhepunkt des Tages. Denn ich war ja eigentlich vor allem
wegen Fußball hier. In ca. 15 Minuten fuhr ich die 11 km von
der Insel Fünen wieder zurück aufs Festland nach
Fredericia.
Seit dieser Saison spielt der erst 1991 aus einer Fusion entstandene FC
Fredericia zum ersten Mal in seiner also noch jungen Vereinsgeschichte
in der höchsten Spielklasse des Landes, in der Superliga, und
empfing an diesem Abend den FC Kopenhagen, den Rekordmeister aus der
Hauptstadt. Dementsprechend viel war auch schon schon fast 1,5 Stunden
vor dem Kickoff am Monjasa Park los. Der Ground von Fredericia
verfügt aber auch für solchen Fälle
über mehr als genug kostenlose Parkplätze. So bekam
ich noch einen Platz in der Nähe des Haupteingangs. Aktuell
war der FC Fredericia aber immer noch dabei, sein Stadion tauglich
für die Superliga zu machen. Gab es bislang nur zwei
überdachte Tribünen auf den beiden
Längsseiten, kommen jetzt auch noch Stehplatztribünen
auf beiden Hintertorseiten hinzu. Die Gästeseite war
für diesen Abend auch schon komplett fertig und mit 2.000
Gästefans auch gleich komplett ausverkauft. Die neue
Tribüne für die Heimfans war immerhin schon zur
Hälfte fertig, würde aber wahrscheinlich auch in
diesem Zustand für die meisten Heimspiele ausreichen.
Die Fanszene des FC Fredericia besteht, wie bei den meisten
dänischen Profiklubs (außer beim FC Kopenhagen und
bei Brøndby), aus ca. 30 bis 40 Leuten, die vor dem Spiel
einen Fanmarsch von der Innenstadt zum Stadion veranstalteten. Gewaltig
wirkte das jetzt nicht gerade, war aber für dänische
Verhältnisse sicher ganz ok, wie auch der Heimsupport
allgemein. Ich habe schon Schlechteres in Dänemark gesehen. Gegen die
Gästefans hatten die Heimfans natürlich aber nichts
entgegenzusetzen. Die Fans aus Kopenhagen
zeigten sich an diesem Abend sehr gut aufgelegt, mit fast
hundertprozentiger Mitmachquote und teils auch brachialer
Lautstärke.
Und sie hatten auch allen Grund zu guter Stimmung, denn ihr Team zeigte
eine starke Leistung und siegte sehr souverän mit 2:0 beim
Aufsteiger, durch Tore von Elias Achouri und einem sehenswerten
Schlenzer genau oben in die Ecke von Jordan Larsson. Damit gelang den
Hauptstädtern ein Traumstart in die neue Saison mit drei
Siegen in den ersten drei Saisonspielen. Die Gastgeber dagegen werden
sich anstrengen müssen, die Klasse zu halten, aber sie konnten
auch an diesem Abend zeigen, dass sie zumindest phasenweise durchaus
mithalten können. Nachdem man das erste Heimspiel gegen den FC
Nordsjælland unglücklich mit 2:3 verloren hatte, war
beim ersten Auswärtsspiel ein Achtungserfolg gelungen, ein
2:0-Sieg bei Silkeborg IF.
Für mich ging es direkt nach Abpfiff wieder in 15 Minuten
zurück nach Middelfart.






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