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  Mjällby AIF  
2
:
1
         Malmö FF         
 
Mjällby AIF Offiziell
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Malmö FF Offiziell
1. Liga Schweden (Allsvenskan) 2024 - Samstag, 13. Juli 2024, 15:00 Uhr
Mjällby AIF - Malmö FF (1:0) 2:1

Spielort: Strandvallen
, Sölvesborg
Zuschauer: 5.919 (ausverkauft)
MAIF: Törnqvist - Wikström, Rösler, Pettersson - Ståhl, Røikjær, Gustavsson, Stroud - Gustafson (80. Brorsson), Bergström, Manneh (64. Jagne)
MFF: Dahlin - Busanello, Moisander (76. Rieks), Jansson, Stryger Larsen - Nanasi, Berg Johnsen (76. Rosengren), Christiansen (62. Ali), Berg (90.+5 Olsson) - Kiese Thelin, Botheim (62. Bolin)
Tore:
1:0 Stroud (33.),
2:0 Bergström (46.),
2:1 Pettersson (79., Eigentor)
Schiedsrichter: Oscar Johnson

Unbedingt sollte es für mich in diesem Jahr auch wieder nach Schweden gehen, und am liebsten in der Bundesliga-Sommerpause und am liebsten auch wieder mit einem Spiel von Malmö FF. Immer wieder sprang mir beim Durchschauen der Spielpläne dieses Spiel zwischen Mjällby gegen Malmö ins Auge, das man auch noch sehr schön mit einem Heimspiel von Kalmar FF einen Tag danach kombinieren konnte. Diese Kombi mit Mjällby und Kalmar hatte ich gefühlt in den vergangenen Jahren sicher schon 20- bis 30-mal auf dem Schirm, aber immer wieder doch verworfen. Auch dieses Mal gab es wieder Komplikationen, denn es schien gar nicht so einfach, an Tickets für Mjällby gegen Malmö zu kommen. Eigentlich sind für Malmö ja eher Helsingborg oder Landskrona die großen Lokalrivalen, aber da diese beiden Vereine aktuell nur in der zweiten Liga kickten, war dieses Duell für Malmö und Mjällby wegen der geringen Entfernung das Spiel mit dem meisten Derbycharakter in dieser Saison. So gab es zunächst auch keinen freien Verkauf, weil man auf Heimseite natürlich ein Auswärtsspiel im eigenen Stadion vermeiden wollte. Zu meinem Glück gingen aber - ein paar Wochen vor dem Spiel - doch noch ein paar Resttickets in den freien Verkauf und ich konnte mir tatsächlich irgendwie das letzte Ticket für die Haupttribüne sichern.

Als nächstes stand natürlich die Frage der Anreise auf dem Programm. Eigentlich hatte ich mich entschieden, über Flensburg und dann über die beiden Brücken (Storebeltbrücke und Öresundbrücke) nach Schweden zu fahren, da mir das als die scheinbar günstigste Variante erschien. Kurz vor diesem Ausflug fand ich aber noch ein Last-Minute-Sonderangebot der Reederei Finnlines, also mit der Fähre von Travemünde nach Malmö und zurück. Der Preis war zwar nur wenig günstiger im Vergleich zu den Mautgebühren für die beiden Brücken hin und zurück, aber da die Fährfahrt auch eine Ersparnis von ca. 1.000 km Fahrerei brachte und dazu natürlich auch die wesentlich entspanntere Variante der Anreise war, war die Entscheidung schnell getroffen. Also ging es an dem Donnerstagnachmittag vor diesem Spiel für mich endlich los. Direkt nach Feierabend war ich auch schon auf der Autobahn und erreichte gegen 20 Uhr nach vierstündiger unspektakulärer Fahrt die Hansestadt Lübeck, wo ich - wie schon im Mai - wieder im Ibis Budget nächtigte. Am Freitagmorgen fuhr ich dann noch die restlichen 20 Minuten bis zum Fährhafen Travemünde und startete anschließend pünktlich um 10 Uhr mit Finnlines Richtung Malmö. Die drittgrößte Stadt Schwedens erreichte ich ebenso pünktlich abends um 19 Uhr. Dieses Mal hatte ich mich wieder direkt in der Innenstadt einquartiert und so nutzte ich den schönen Abend noch für einen langen Spaziergang durch die Innenstadt von Malmö.

Am Samstagmorgen fuhr ich schließlich die 1,5 Stunden von Malmö nach Sölvesborg, also in die Heimat von Mjällby AIF. Etwas Sorgen machte mir vorher nur die Wettervorhersage, die für das gesamte Südschweden schwere Gewitter mit Starkregen und Dauerregen mit 40 Litern pro qm prophezeite. Ich befürchtete vielleicht sogar eine Absage des Spiels, aber letztendlich stellte sich alles als relativ harmlos heraus. Dauerregen und Dauergrau waren zwar meine ständigen Begleiter an diesem Tag, aber das war ja nicht wirklich schlimm. An der Autobahnausfahrt "Sölvesborg" gab es jedenfalls schon die erste Grußbotschaft für die anreisenden Gästefans aus Malmö, denen klargemacht werden sollte, dass sie hier nicht willkommen sind.

Mjällby selbst ist nur ein kleines Dorf mit ein paar Bauernhöfen und etwas mehr als 1.300 Einwohnern, aber spielt mittlerweile seine insgesamt dreizehnte Saison in der erstklassigen Allsvenskan (1980, 1983, 1985, 2010-2014 und seit 2020). Von Malmö und den anderen Fans in Schweden wird man nicht überraschend spöttisch als "bönder", also als Bauern, bezeichnet. Die Stadt Sölvesborg, zu der Mjällby also gehört, hat immerhin fast 18.000 Einwohner. Der Hauptort der Gemeinde war auch mein erstes Ziel an diesem Tag. Trotz der schicken längsten Fußgängerbrücke Europas, einem netten kleinen Hafen, schönen Wanderwegen und einer netten Schlossruine konnte mich Sölvesborg aber nicht so richtig überzeugen. Allerdings wäre mein Eindruck bei besserem Wetter wahrscheinlich deutlich positiver gewesen, muss ich zugeben. In der Folge schaute ich mir noch ein paar kleine Häfen und Orte in der Umgebung an, bevor ich zwei Stunden vor Anpfiff Hällevik erreichte.

Im Ortsteil Hällevik liegt der Ground, in dem Mjällby AIF seine Heimspiele austrägt. Für 20 Kronen kann man dort auf dem großen Parkplatz sein Gefährt abstellen. Der "Strandvallen" in Sölvesborg liegt zum einen, wie der Name ja schon verrät, direkt an einem schönen Sandstrand (nur 100 m von der Ostsee entfernt) und zum anderen direkt an einem großen Campingplatz. Am Strand war an diesem verregneten Tag nicht viel los, wahrscheinlich auch, weil ja sämtliche Parkplätze an diesem Tag von Fußballfans belegt waren. Dort tummelten sich lediglich ein paar Malmö-Fans, die spontan ein Bad in der Ostsee nahmen und offensichtlich sämtliche Bänke mit himmelblauen Aufklebern versehen hatten. Da ich ja noch viel Zeit hatte, schaute ich mir auch den Campingplatz direkt nebenan an, der komplett ausgebucht war. Auch hier waren viele Malmö-Fans zu finden, die sich offenbar dort einquartiert hatten. Überall waren die Campingwagen mit himmelblauen Schals und Fahnen dekoriert. Dazu wurde gegrillt und Bier getrunken. Irgendwie eine sehr nette Stimmung, trotz des Schietwetters.

Eine Stunde vor Anpfiff enterte ich dann endlich den Ground, der sehr passend zum Dorfklubimage liebevoll zusammengeklöppelt wirkt. Neben einer Haupttribüne mit Sitzplätzen gibt es gegenüber eine genauso lange Gerade mit Stehplätzen. Für die Gästefans gibt es hinter dem einen Tor eine kleine Sitzplatz- und eine kleine Stehplatztribüne. Dazu gibt es hinter dem anderen Tor noch eine große, im Vergleich zum Rest fast überdimensiert wirkende Sitzplatztribüne, die Familientribüne genannt wird. Trotz der Tatsache, dass es keinen richtigen freien Verkauf gegeben hatte, waren überall im Stadion die blauen Farben von Malmö präsent. Neben dem natürlich ausverkauften Gästeblock waren auch fast die Hälfte der Haupttribüne und der Familientribüne himmelblau. Sogar auf der Gegengerade, wo die aktive Fanszene von Mjällby steht, waren einige blaugekleidete Anhänger der Gäste zu sehen. Mein zufällig ausgewählter Platz auf der Haupttribüne stellte sich schnell als Jackpot heraus. Das war ganz sicher einer der besten Plätze, den ich je bei einem Fußballspiel hatte. Ich saß direkt hinter der Ersatz-/Trainerbank von Mjällby, hatte aber trotzdem eine hervorragende Sicht auf das Spielfeld. Dazu konnte ich hautnah alles direkt mitverfolgen, z.B. wie sich zwei der Co-Trainer auf ihrem Tablet verschiedene Szenen nochmal anschauten oder wie ein weiterer Co-Trainer auf seinem Zettel die taktische Ausrichtung von Malmö mitzeichnete. War schon sehr interessant, das mal aus dieser Perspektive zu verfolgen.
Mjällby zeigte sich als sehr sympathischer Klub, wären da nicht die überaus hässlichen Vereinsfarben.

In Fankreisen hat Mjällby AIF zwar nur den Ruf eines Dorfklubs, aber seit dem letzten Aufstieg 2020 hat man sich in der Allsvenskan richtig festgespielt und hat mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun. 2023 stand man sogar zum allerersten Mal im schwedischen Pokalfinale, unterlag dort aber BK Häcken deutlich mit 1:4. Besonders gerne ärgert man seit dem Aufstieg Rekordmeister Malmö FF, die trotz Meistertitel fast jedes Spiel gegen Mjällby verlieren. Auch in diesem Jahr kam Malmö als Spitzenreiter der Allsvenskan, dominierte die Anfangsviertelstunde, aber verlor dieses Duell am Ende verdientermaßen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde waren die Gastgeber in Führung gegangen und erhöhten Sekunden nach Wiederanpfiff auf 2:0. Trotz bester Chancen kam Malmö nur noch zum Anschlusstor. Stimmungsmäßig war dieses Spiel auch absolut ok. Nicht nur die Gästefans konnten überzeugen, auch die Heimfans zeigten sich als hochmotiviert und feierten natürlich auch den Spielverlauf. Dazu gab es über die kompletten 90 Minuten viel Pyrotechnik auf beiden Seiten. 

Nach dem Spiel ging es für mich weiter nach Karlshamn, und am nächsten Tag nach Kalmar.

Mjällby AIF vs. Malmö FF 2:1 2024 Mjällby AIF vs. Malmö FF 2:1 2024
Mjällby AIF vs. Malmö FF 2:1 2024 Mjällby AIF vs. Malmö FF 2:1 2024
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Mjällby AIF vs. Malmö FF 2:1 2024 Mjällby AIF vs. Malmö FF 2:1 2024